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Regierung in der Krise
Ampel-Krach immer heftiger – „Wir machen hier keine Folge GZSZ“
Innerhalb der Ampel-Koalition gibt es erhebliche Spannungen. Seit den Wahlen im Osten sind SPD, FDP und Grüne noch mehr im Konflikt. Kanzler Scholz fühlt sich missverstanden.
Berlin – Die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen haben die Ampel-Koalition schwer erwischt. Die steckte allerdings bereits vorher schwer in der Krise. Nun, mit den neuen Ergebnissen aus dem Osten, ist das Image allerdings wohl angeknackster denn je. Und auch bei der anstehenden Brandenburg-Wahl deutet sich kein wirklich positiver Trend an. Der Umgang der Parteien mit den schlechten Ergebnissen und negativen Entwicklungen rund um SPD, FDP und Grüne tut derweil sein Übriges. Am Ende einer in dieser Woche kräftezehrenden Diskussion meldet sich auch Kanzler Olaf Scholz zu Wort.
Düstere Wolken ziehen in neuen Umfragen über der Bundesregierung auf. Eine neue Erhebung des ZDF-Politbarometers ergab kürzlich sogar, dass null Prozent sich für eine Weiterführung der Ampel-Koalition aussprachen. Nicht unbedingt überraschend, versucht man doch spätestens seit den vergangenen Landtagswahlen gar nicht mehr wirklich, konstruktiv zusammenzusetzen, sondern verliert sich in Schuldzuweisungen.
SPD und FDP gehen aufeinander los – Ampel-Zoff seit Wahlen im Osten drastisch verschärft
Beispielhaft dafür: Kevin Kühnerts erste Reaktion auf die schwachen Wahlergebnisse vom letzten Sonntag. Natürlich sagte der Generalsekretär der SPD, die Ergebnisse seien kein Grund zum Jubeln. Gleichzeitig feuerte er aber auch sofort gegen die bei den Wahlen noch böser abgestrafte FDP, sagte im ZDF, man solle sich von derartigen Parteien in der Regierung nicht mehr auf der Nase herumtanzen lassen. Die Liberalen lassen solche Sätze natürlich nicht auf sich sitzen. An vorderster Front wehrt sich da Wolfgang Kubicki. Das FDP-Urgestein stellte gleich den gesamten Zusammenhalt der Koalition nach der Wahl-Schlappe infrage.
Was macht Olaf Scholz im Ampel-Chaos? „Die Regierung muss sich vorhalten lassen ...“
Und Olaf Scholz? Der ist ratlos. Zumindest, wenn man seinen Worten bei einem Bürgerdialog kürzlich Glauben schenkt. Auf die Frage, warum die Ampel ein so heillos zerstrittenes Bild abgebe, hatte der Bundeskanzler keine Antwort parat. Allerdings verglich er die ständigen streitenden Parteien dort mal kurz mit einem „Haufen Kinder“. Nun legte der Kanzler erneut zur Außenwirkung seiner Regierung nach.
„Die Regierung muss sich vorhalten lassen, dass viele Entscheidungen von heftigem öffentlichem Streit begleitet wurden“, sagte der SPD-Politiker dem Tagesspiegel. „Vor lauter Pulverdampf konnte man manchmal nicht mehr sehen, was da eigentlich alles beschlossen wurde.“ Dabei seien „viele dieser Beschlüsse richtungsweisend“. Er rechne fest damit, dass die Ampel die gesamte Legislaturperiode zusammenbleibe.
„Keine Folge GZSZ“: Scholz sieht Ampel-Regierung medial falsch dargestellt
Zugleich nutzte Scholz die Gelegenheit für Medienkritik und erhob den Vorwurf, Medien würden nicht angemessen berichten. Die Bürgerinnen und Bürger erführen von politischen Diskussionen zu selten, worum es wirklich gehe. „Zu oft wird nur berichtet: Wer tritt wie auf? Wer benimmt sich daneben? Wer sieht hübsch aus oder formuliert besonders clever?“, sagte Scholz. „Wir machen hier aber keine neue Folge von ‚Gute Zeiten, schlechte Zeiten‘ – es geht doch um Politik.“
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Scholz: „Mich ärgert es, wenn die Betrachtung von Politik sich auf den Theaterdonner, der bei der Durchsetzung jeder entschiedenen Reform zu hören ist, konzentriert und bei der Berichterstattung die Inhalte kaum eine Rolle spielen.“
Was die medialen Auftritte seiner Partei anging, krachte es allerdings kürzlich auch intern. Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange (SPD) wollte gar Parteichefin Saskia Esken und Generalsekretär Kevin Kühnert die Talkshow-Auftritte verbieten. Ein SPD-Abgeordneter bezeichnete das gegenüber IPPEN.MEDIA als „Quatsch“. (han/dpa)