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Washington Post

Trumps „Big Beautiful Bill“: Entscheidende Abstimmung im Repräsentantenhaus

Das US-Kapitol am Freitag.
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Das US-Kapitol am Freitag.

Auch innerhalb der republikanischen Partei herrscht große Uneinigkeit über ein neues Gesetz von US-Präsident Donald Trump. Millionen könnten ihre Krankenversicherung verlieren.

Washington, D.C. - Der Senat billigte am Dienstag knapp ein umfangreiches Steuer- und Einwanderungsgesetz. Die Republikaner hoffen, dass es zum Kernstück von Präsident Donald Trumps zweiter Amtszeit wird. Es sieht Steuersenkungen vor, kürzt aber auch Mittel für soziale Sicherungsprogramme und macht große Teile des Klimagesetzes des ehemaligen Präsidenten Joe Biden rückgängig.

Vizepräsident JD Vance gab die entscheidende Stimme für das Gesetz ab. Es würde Steuersenkungen in Billionenhöhe aus Trumps erster Amtszeit verlängern und neue Wahlversprechen umsetzen - wie die Abschaffung der Einkommensteuer auf Trinkgelder und Überstundenlöhne. Gleichzeitig sieht es Hunderte Milliarden Dollar für Einwanderungskontrolle und Verteidigung vor.

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„Big Beautiful Bill“: Trumps Gesetz würde Millionen Menschen die Krankenversicherung kosten

Zur Gegenfinanzierung würde das Gesetz etwa eine Billion Dollar bei Medicaid - dem staatlichen Krankenversicherungsprogramm für Geringverdiener und Menschen mit Behinderungen - und anderen Gesundheitsprogrammen kürzen. Auch bei SNAP, dem Ernährungshilfeprogramm, früher als Lebensmittelmarken bekannt, soll gespart werden. Laut dem überparteilichen Haushaltsbüro des Kongresses würden fast zwölf Millionen Menschen ihre Krankenversicherung verlieren, wenn das Gesetz in Kraft träte.

Um ins Oval Office zu gelangen, muss die Vorlage noch eine Hürde nehmen: das Repräsentantenhaus. Dort haben viele Abgeordnete die Änderungen des Senats kritisiert. Es ist fraglich, ob das Gesetz bis zum Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli, auf Trumps Schreibtisch landet.

Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson (Republikaner, Louisiana), sagte am Dienstag, der Senat sei „etwas weiter gegangen, als viele von uns es bevorzugt hätten“. Er gelobte aber, „dieses Gesetz über die Ziellinie zu bringen. Viele haben nicht bekommen, was sie wollten“, sagte Johnson. Aber, so fuhr er fort, „der Präsident sagt, es sei sein Gesetz. Es ist kein Gesetz des Repräsentantenhauses, kein Gesetz des Senats. Es ist das Gesetz des amerikanischen Volkes.“

Trump-Gesetz in der Kritik: Auch republikanische Politiker zeigen sich skeptisch

Die Haushaltshüter im Repräsentantenhaus müssen noch überzeugt werden. „Unser Gesetzentwurf wurde komplett verändert“, sagte der Abgeordnete Ralph Norman (Republikaner, South Carolina), Mitglied des einflussreichen Geschäftsordnungsausschusses und des erzkonservativen House Freedom Caucus. „Das ist ein Nichtstarter. Dieses Gesetz erfüllt nicht die Wünsche des Präsidenten.“

Der harte Kampf um die Verabschiedung des Gesetzes spaltete die Republikaner im Senat. Einige forderten tiefere Ausgabenkürzungen, andere lehnten die Kürzungen bei Medicaid und anderen Programmen ab. Die Abgeordneten verbrachten fast 48 Stunden am Stück damit, das Gesetz im Senat zu lesen, zu debattieren und zu ändern. Am Ende stimmten drei Republikaner dagegen: die Senatoren Rand Paul (Kentucky), Thom Tillis (North Carolina) und Susan Collins (Maine).

„Es wird einen Tag geben, an dem Konservative bereuen werden, dass einige von ihnen tatsächlich dafür gestimmt haben“, sagte Paul nach der Abstimmung. Tillis kündigte am Sonntag überraschend an, nächstes Jahr nicht wieder zu kandidieren, nachdem er gegen den Beginn der Debatte über das Gesetz gestimmt und Trumps Zorn im Internet auf sich gezogen hatte. Seine Entscheidung zwingt die Republikaner, einen offenen Sitz in einem Swing State zu verteidigen, den die Demokraten bei den Zwischenwahlen unbedingt gewinnen wollen.

Der Mehrheitsführer im Senat, John Thune, spricht nach der Verabschiedung des Steuergesetzes am 1. Juli im Kapitol mit den Medien.

„Big Beautiful Bill“: Kritik an Trumps „künstlichem Zeitplan“

Collins, eine Moderate, die nächstes Jahr in einem blauen Staat zur Wiederwahl antritt, schloss sich Tillis in der Ablehnung des Gesetzes an und verwies auf ihre Bedenken wegen der Medicaid-Kürzungen. Paul, ein Defizit-Falke, lehnte es aus anderen Gründen ab: Es kürze die Ausgaben nicht genug.

Senatorin Lisa Murkowski (Republikanerin, Alaska), die Bedenken wegen der Medicaid-Kürzungen des Gesetzes geäußert hatte, stimmte letztlich dafür. Das Gesetz enthielt viele Vorteile für Alaska, einschließlich einer speziellen Steuererleichterung für Walfangkapitäne. Sie bezeichnete ihre Entscheidung, das Gesetz zu unterstützen, als „quälend“ und beschrieb den Prozess im Senat als „überstürzt“ - zum Nachteil des „überlegten Ansatzes guter Gesetzgebung“ - um Trumps „künstlichen Zeitplan“ einzuhalten. Sie fügte hinzu, sie hoffe, das Repräsentantenhaus ändere das Gesetz, um die Kürzungen bei den sozialen Sicherungsprogrammen zu verringern.

Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?

Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika.
Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika. Seine Mutter Maye Musk, hier gemeinsam mit ihrem Sohn in der TV-Show „Saturday Night Life“, stammt aus Kanada und arbeitete dort als Model. Elon Musk hat zwei jüngere Geschwister: seinen Bruder Kimbal Musk und Schwester Tosca Musk. © dpa
Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf.
Vater Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf. Die Familie wuchs in großem Wohlstand in Pretoria auf. 1979 scheiterte die Ehe der Eltern. Elon Musk zog daraufhin mit seiner Mutter und seinen Geschwistern für zwei Jahre nach Durban (Südafrika), ehe er zurück zu seinem Vater nach Pretoria kehrte. © GIANLUIGI GUERCIA/dpa
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA.
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA. Im März 1999 gründete er das Online-Bankunternehmen X.com. Ein Jahr später wurde nach Fusion mit einer Firma von Milliardär - und Unterstützer von Donald Trump - Peter Thiel daraus der Online-Bezahldienst Paypal. Den wiederum kaufte Ebay, was Musk einen satten Gewinn von 176 Millionen Dollar eingebracht haben soll. © Michael Reynolds/dpa
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX.
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX. Er investierte rund 100 Millionen US-Dollar seines Geldes zum Start in die Firma. Kurzfristiges Ziel war die Entwicklung einer eigenen Trägerrakete, um die Kosten für die zivile Raumfahrt zu senken. Langfristig sollte SpaceX Musk der Erfüllung seines großen Traums näher bringen: die Besiedlung des Mars. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich SpaceX zu einem erfolgreichen Projekt. Das US-Verteidigungsministerium erteilte der Firma einen Auftrag in Höhe von 3,6 Milliarden US-Dollar zur Errichtung eines Netzwerks von Spioinagesatelliten. © Paul Buck/dpa
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher. Im Jahr 2014 besuchte der frisch gebackene Milliardär gemeinsam mit seiner Ex-Frau Talulah Riley einen Empfang des damaligen Präsidenten Barack Obama. Musk heiratete Riley im Jahr 2010. Zwei Jahre später ließ sich das Paar aber wieder scheiden. © Andrew Harrer / Pool
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla. Die Firma hatte zum Ziel, Elektro-Autos in allen Preisklassen zu entwickeln und weltweit zu verkaufen. Erstes Modell des Autobauers war der „Tesla Roadster“. Es folgten das „Model S“ und „Model X“. Neben dem Bau von Elektro-Autos investierte Tesla auch in den Ausbau von Ladestationen in den USA sowie in eigene Batteriefabriken. © Matt Sumner/dpa
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden.
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden. Elon Musk pries den Wagen 2023 in der Autostadt Detroit als nahezu unzerstörbar an. Dies wollte der Milliardär eigenhändig unter Beweis stellen und warf eine Stahlkugel auf die Fensterscheibe - mit unerwartetem Ergebnis. Die Scheibe splitterte unter den verdutzten Augen Musks. Der nahm es mit Humor. © IMAGO/Robert Hanashiro
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA.
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA. Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow gönnte sich ebenfalls einen der Tesla-SUVs. Der Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin modizifierte seinen Cybertruck mit einem Maschinengewehr. © IMAGO/Handout/Kadyrov 95
Ein Jahr Tesla Gigafactory Berlin Brandenburg
Im Jahr 2022 eröffnete Tesla das erste Werk in Deutschland. Zur Eröffnung der Tesla-Fabrik in Brandenburg begrüßte Musk unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz. Bund und Land hatten den Bau des Autowerks mit Millionenbeträgen subventioniert. In der „Tesla Gigafactory“ sollten kurz darauf 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden. Kritik wurde aber auch an Musks Unternehmensführung laut. Er soll großen Leistungsdruck auf seine Angestellten ausüben und infolge von Wutanfällen ganze „Wogen“ von Entlassungen verteilt haben, berichtete die New York Times. © Patrick Pleul/dpa
Auch Umweltaktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg.
Auch Umweltaktivistinnen und -aktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg. An einer Demonstration gegen die Erweiterung des Werks am Bahnhof Fangschleuse im nahegelegenen Grünheide beteiligten sich laut Veranstalter mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Polizei sprach von etwa 1.000 Personen. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg
Ganz friedlich blieb es dabei nicht. Während der Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei. Laut Informationen des RBB setzten die Sicherheitskräfte dabei auch Pfefferspray ein. Das Werksgelände musste zeitweise von einem Großaufgebot gesichert werden. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Weniger bekannt wie Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood
Weniger bekannt als Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood. 2005 war der Milliardär als Executive Producer an dem Film „Thank you for Smoking“ beteiligt. 2010 war Musk in derselben Funktion für den Film „Dumbstruck“ tätig. © Peter Foley/dpa
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert.
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert. © IMAGO/PacificCoastNews / Avalon
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost.
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost. Noch 2018 kündigte er in Begleitung seiner damaligen Freundin, der kanadischen Sängerin Grimes, den Hyperloop an. Ein Netz aus Vakuumröhren zwischen den Großstädten der USA sollte den öffentlichen Nahverkehr revolutionieren. 2022 wurde das Projekt eingestellt.  © Gene Blevins/dpa
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein.
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein. Zwei Jahre später bekam das Paar seinen ersten gemeinsamen Sohn. 2023 trennten sie sich. Seitdem streiten der Milliardär und die Sängerin vor Gericht um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. © IMAGO/RW
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben.
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben. Mit Shivon Zilis, Angestellte in Musks Firma Neuralink, hat er Zwillinge gezeugt. Insgesamt soll Musk zehn Kinder haben, die allesamt durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden. © CHANDAN KHANNA/AFP
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, ist das Unternehmen SpaceX
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, wurde dagegen das Unternehmen SpaceX. Seit Jahren schickt die Firma hunderte Satelliten ins All und betreibt von dort „Starlink“, das schnellen Internetzugang überall auf der Welt bieten soll. © SPACEX via www.imago-images.de
Donald Trump beim Start einer Space X Rakete
Die Genauigkeit, mit der SpaceX in der Lage ist, Raketen ins All zu schießen, und wieder zu landen, begeisterte Donald Trump bereits in seiner ersten Amtszeit. Im Jahr 2020 besuchte der damalige US-Präsident gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten Mike Pence den Start einer SpaceX-Rakete. © Linn/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien.
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien. Besonders auf Twitter kommentierte der Milliardär immer wieder das politische Geschehen der USA. Musk kritisierte die Verbannung Donald Trumps vom Kurznachrichtendienst nach dem Kapitolsturm am 6. Januar 2021. Ein Jahr später kaufte der Milliardär Twitter auf. Er teilte daraufhin ein Video, in dem er ein Waschbecken (englisch: sink) in die Twitter-Zentrale trug - kommentiert mit den Worten "Let that sink in“ (lass das sacken). 2023 benannte er das Unternehmen um in „X“. Die von Musk durchgeführten Änderungen sorgten für eine Flut von Abwanderungen aus dem bis dato größten Kurznachrichtendienst. © AFP
Elon Musk im November 2023 in die Kritik
Wegen antisemitisch anmutender Kommentare auf Twitter geriet Elon Musk im November 2023 in die Kritik. Er versuchte, seine Aussagen zu relativieren, doch bediente sich dabei antismetischer Verschwörungstheorien. Kurz darauf reiste Musk medienwirksam nach Israel. Dort besuchte er in Begleitung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Kibbutz Kfar Aza, den die Hamas beim Terroranschlag am 7. Oktober attackiert hatte.  © IMAGO
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis. Der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida galt als aussichtsreichster Gegenkandidat zu Donald Trump. Mit einem Interview auf X wollte Musk DeSantis zu Aufmerksamkeit verhelfen. Technische Pannen machten den Versuch aber zu einem ähnlichen Fehlschlag wie die ganze Kampagne DeSantis‘.  © ANGELA WEISS CHENEY ORR / AFP
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner.
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner. Es folgten zahlreiche Wahlkampfauftritte des Südafrikaners, auch mit der kommenden First-Lady Melania Trump. Deren Ehemann versprach dem Milliardär daraufhin eine einflussreiche Rolle in der US-Regierung. Musk solle sich um den Abbau der US-Bürokratie kümmern und Milliardenbeträge einsparen. © IMAGO/Jen Golbeck / SOPA Images
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart.
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart. Nach seinem Sieg bei der US-Wahl nutzte der kommende US-Präsident seine Rede dazu, minutenlang über die Schönheit und Präzision der SpaceX-Raketen zu philosophieren. © BRANDON BELL/AFP
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk.
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk. Für den Milliardär war damit der Weg frei ins Weiße Haus. In den Wochen nach der US-Wahl wich Musk nicht von der Seite Trumps und wurde laut Einschätzung der US-Medien zum einflussreichsten Mann in Trumps Umfeld. Vor allem die Auswahl des Kabinetts durch den kommenden US-Präsidenten soll Musk maßgeblich beeinflusst haben. © JIM WATSON/AFP
Trump verabschiedet Musk auf gemeinsamer Pressekonferenz
Doch dann kam es zum Streit zwischen Musk und Trump. Anlass war das Haushalts- und Steuergesetz, mit dem der US-Präsident zentrale Wahlversprechen umsetzen will. Vor allem die drohenden Rekordschulden sind Musk ein Dorn im Auge. Trumps Pläne trieben „Amerika in den Bankrott“, so Musk. © Evan Vucci/dpa
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt.
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt. Sein Vermögen wird laut Süddeutscher Zeitung auf über 400 Milliarden US-Dollar geschätzt (Stand: Dezember 2024). Politisch positioniert sich Musk seit Jahren als rechtskonservativer Hardliner. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps posierte er in dessen Anwesen in Mar-a-Lago mit Brexit-Papst und Parteichef der rechten „UK Reform“ Nigel Farage (r) und dem Schatzmeisters der Partei, Nick Candy (l) vor einem Porträt des jungen Trumps. © dpa

„Dies war wahrscheinlich die schwierigste und quälendste 24-Stunden-Periode in der Gesetzgebung, die ich je erlebt habe, und ich bin schon eine Weile hier, und ihr alle wisst, dass ich einige Kampfnarben habe“, sagte Murkowski. „Aber ich habe den Kopf hochgehalten und sichergestellt, dass die Menschen in Alaska nicht vergessen werden. Ich denke jedoch, es muss noch mehr getan werden, und ich bin noch nicht fertig.“

Trumps neues Gesetz in der Kritik: Kürzungen bei Medicaid und SNAP

Um ihre Unterstützung zu gewinnen, machten die republikanischen Führer Zugeständnisse in letzter Minute. Die Republikaner verdoppelten den Wert eines Rettungsfonds für ländliche Krankenhäuser, der deren Anpassung an die Medicaid-Kürzungen erleichtern soll. Der Landwirtschaftsteil des Gesetzes verzögerte die Umsetzung von SNAP-Kürzungen in Staaten mit hoher Armutsquote. Und die Steuerschreiber entfernten eine Bestimmung, die eine neue Abgabe auf erneuerbare Energiesysteme eingeführt hätte.

„Gute Dinge sind wichtig“, sagte Murkowski, „aber es ist auch wichtig, wie sie finanziert werden, und ich habe sehr mit den Auswirkungen auf die Schwächsten in diesem Land gerungen, wenn man sich die Medicaid- und SNAP-Bestimmungen ansieht.“ Die Republikaner erklärten, ihr Gesetz würde den Arbeiterwählern helfen, die Trump ins Weiße Haus und die Republikaner bei den Wahlen im November zur einheitlichen Kontrolle des Kongresses gebracht haben.

Das Gesetz würde den Steuerfreibetrag für Kinder erhöhen und einen Bonus zum Standardabzug für Senioren hinzufügen - eine Bestimmung, die von Trumps Wahlversprechen inspiriert wurde, die Besteuerung von Sozialversicherungsleistungen zu beenden. Es würde auch Sparkonten für Neugeborene schaffen, die mit 1000 Dollar Steuergeld ausgestattet werden, und es würde Käufern von in Amerika hergestellten Autos erlauben, bis zu 10.000 Dollar Autokreditzinsen abzusetzen. „Damit werden Präsident Trumps Versprechen eingelöst. Das ist der Schlüssel“, sagte Senator Eric Schmitt (Republikaner, Missouri).

Trumps Gesetz vor finaler Abstimmung: Reiche werden reicher, Arme ärmer

Doch abgesehen von diesen populistischen Elementen ist das Gesetz stark regressiv. Die zehn Prozent der Haushalte mit den niedrigsten Einkommen würden aufgrund von Leistungskürzungen im Durchschnitt 1600 Dollar pro Jahr schlechter gestellt, laut der Analyse der Hausversion des Gesetzes durch das Haushaltsbüro des Kongresses. Die zehn Prozent der Haushalte mit den höchsten Einkommen würden im Durchschnitt um 12.000 Dollar besser gestellt.

Das Gesetz würde drei Unternehmenssteuerabzüge dauerhaft machen, die es Unternehmen erleichtern, in Forschung zu investieren und neue Ausrüstung zu kaufen. Berücksichtigt man die Auswirkungen von Trumps Zöllen - die nach Ansicht des Weißen Hauses zur Finanzierung der Steuersenkungen und neuen Ausgaben des Gesetzes beitragen werden - würden die unteren 80 Prozent der Haushalte ihr verfügbares Einkommen sinken sehen, so das Yale Budget Lab. „Die richtige Art, dieses Gesetz zu verstehen, ist, dass es der größte Vermögenstransfer von den ärmsten zu den reichsten Amerikanern in der modernen Geschichte ist“, sagte Natasha Sarin, die Präsidentin des Budget Lab.

Die fast 170 Milliarden Dollar in dem Gesetz zur Finanzierung des Grenz- und Einwanderungsvorgehens der Trump-Regierung wären eine der größten jemals für innere Sicherheit ausgegebenen Summen. Weitere 160 Milliarden Dollar würden an das Verteidigungsministerium fließen, teilweise für Trumps vorgeschlagenes kontinentales Raketenabwehrsystem „Golden Dome“.

Trumps Gesetz würde zu enormen Ausgaben führen: Fast 4 Billionen US-Dollar Neu-Schulden

Die neuen Ausgaben und entgangenen Steuereinnahmen würden die Bundesregierung zwingen, in den nächsten zehn Jahren fast vier Billionen Dollar mehr zu leihen, so die Kongressbuchhalter. Um das Gesetz durch den umständlichen Haushaltsabstimmungsprozess zu bringen, schwächten die Republikaner das Filibuster-Verfahren des Senats in einer Weise, die es schwieriger machen wird, die schlechte Finanzlage des Landes anzugehen.

Die Republikaner begannen ihren Steuerschreibprozess kurz nach den Wahlsiegen im November mit Versprechen, die Staatsausgaben und jährlichen Defizite drastisch zu reduzieren. Sie waren vorsichtig, die Staatsverschuldung weiter zu erhöhen, die bereits mehr als 36 Billionen Dollar beträgt.

Die Haushaltsabstimmung, das Verfahren, das die Republikaner nutzten, um ein demokratisches Filibuster im Senat zu umgehen, erfordert, dass beide Kammern eine Haushaltsresolution mit groben politischen Richtlinien für das Gesetz verabschieden und dann das Gesetz selbst beschließen.

Trumps Gesetz in der Kritik: Schuldenobergrenze müsste angehoben werden

Potenzielle republikanische Rebellen äußerten Bedenken wegen der Verschuldung, als das Repräsentantenhaus im Februar eine Haushaltsresolution aufnahm, dann wieder im April bei einem geänderten Haushalt und schließlich im Mai beim Steuergesetz selbst. Jedes Mal stimmten sie letztendlich für die Maßnahme.

Das Gesetz würde auch die Schuldenobergrenze - eine Begrenzung, wie viel das Land leihen kann, um für bereits gesetzlich vorgeschriebene Ausgaben zu zahlen - um fünf Billionen Dollar anheben. Die Republikaner hoffen, dass dies ausreicht, damit Trump während seiner Präsidentschaft nicht mehr damit befasst werden muss.

„Wenn die Wirtschaft weiter so wächst und unsere Defizitreduzierung weiter greift, könnte es klappen, aber die Rechnung wird schwierig. Es gibt viele Faktoren“, sagte Senator Markwayne Mullin (Republikaner, Oklahoma), ein wichtiger Vermittler zwischen der Senatsführung und skeptischen Abgeordneten. Paul schwor, gegen das Gesetz zu stimmen, weil es eine so große Erhöhung der Schuldenobergrenze enthielt. Er argumentierte, der Kongress solle die Grenze in kleineren Schritten anheben, um den Druck zur Ausgabenkürzung aufrechtzuerhalten.

Kritik aus den eigenen Reihen: Trumps Gesetz auch bei den Republikanern umstritten

Der Mehrheitsführer im Senat, John Thune (Republikaner, South Dakota), bestand darauf, dass seine Fraktion einen größeren Appetit auf Defizitreduzierung habe als seine Kollegen im Repräsentantenhaus. Senator Ron Johnson (Republikaner, Wisconsin) schwor wiederholt, das Gesetz würde ohne tiefere Ausgabenkürzungen nicht verabschiedet. Stattdessen schrieb der Finanzausschuss des Senats ein Gesetz, das Hunderte Milliarden Dollar teurer war als das des Repräsentantenhauses und strenger gegenüber Medicaid.

Das brachte Tillis empört auf den Senatsboden, wo er seiner Partei vorwarf, die Wähler in Bezug auf das bundesstaatliche Krankenversicherungsprogramm zu verraten. „Die Wirkung dieses Gesetzes ist, ein Versprechen zu brechen“, donnerte Tillis am Sonntag im Senat. „Was sage ich 663.000 Menschen in zwei oder drei Jahren“, fügte er hinzu, „wenn Präsident Trump sein Versprechen bricht, indem er sie aus Medicaid drängt, weil die Finanzierung nicht mehr da ist?“

Zu den Autoren

Theodoric Meyer berichtet für die Washington Post über den Senat.

Liz Goodwin berichtet für die Washington Post über den Kongress. Bevor sie 2022 zur Post kam, berichtete Goodwin über nationale Politik und war Washington-Büroleiterin für den Boston Globe. Senden Sie ihr vertrauliche Hinweise über Signal an lizgoodwin.05.

Jacob Bogage berichtet für die Washington Post über Wirtschaftspolitik im Kongress, wo er seit 2015 tätig ist. Kontaktieren Sie ihn sicher über Signal: jacobbogage.87.

Marianna Sotomayor berichtet für die Washington Post über das Repräsentantenhaus. Senden Sie ihr vertrauliche Hinweise über Signal an mariannasotomayor.12.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 2. Juli 2025 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

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