Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Geheimdienst-Leak bringt Trump in Erklärungsnot

Abgefangenes Telefonat: Iran überrascht von Schwäche der Trump-Angriffe auf Atomanlagen

Ein Telefonat aus dem Iran weist darauf hin, dass die Schäden an iranischen Atomanlagen durch US-Angriffe weit geringer sein könnten, als von Trump verkündet.

Teheran – US-Geheimdiensten gelang es offenbar, eine Kommunikation zwischen hochrangigen iranischen Regierungsvertretern abzuhören. In dem Gespräch ging es um die US-Angriffe auf iranische Nukleareinrichtungen. Das Fazit der Iraner: Die Angriffe seien nicht so verheerend gewesen, wie erwartet, berichtet die Washington Post unter Bezugnahme auf vier Quellen.

Geheime Telefonate aus dem Iran: Trump-Regierung hält Gespräche für „aus dem Kontext gerissen“

US-Präsident Donald Trump hatte mitgeteilt, die US-amerikanische Operation habe das iranische Atomprogramm „vollständig ausgelöscht“. Die nun ans Licht gekommene Unterhaltung aus dem Iran widerspricht diesen Angaben. Die Trump-Regierung bestritt die Existenz der abgefangenen Kommunikation nicht – aber deren Deutung. „Es ist beschämend, dass die Washington Post Menschen hilft, Verbrechen zu begehen, indem sie aus dem Kontext gerissene Leaks veröffentlicht“, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Das iranische Atomwaffenprogramm sei beendet, so die Sprecherin weiter.

Bei dem Angriff auf iranische Atomanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan kamen bunkerbrechende Waffen zum Einsatz, über die nur die USA verfügen. In geheimen Briefings vor dem Kongress hatte CIA-Direktor John Ratcliffe in der vergangenen Woche erklärt, mehrere wichtige Atomanlagen seien vollständig zerstört worden, wie ein Beamter der Washington Post mitteilte. „Ein einzelnes Telefongespräch zwischen anonymen Iranern ist nicht dasselbe wie eine nachrichtendienstliche Einschätzung, bei der eine ganze Reihe von Beweisen aus verschiedenen Quellen und mit unterschiedlichen Methoden berücksichtigt werden“, so der Beamte weiter.

US-Präsident Donald Trump am 21. Juni 2025 im „Situation Room“ des Weißen Hauses, als US-Bomber Angriffe auf die iranische Infrastruktur flogen (Archivbild).

Unterschiedliche Einschätzungen zum Erfolg des US-Angriffs auf Irans Atomanlagen

Die Angaben über das Ausmaß der Zerstörung der Atomanlagen im Iran bleibt unterschiedlich. Iranische Staatsmedien versuchen, die Auswirkungen des US-Angriffs herunterzuspielen. Nach Angaben des Chefs der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, haben die US-Angriffe dem iranischen Atomprogramm „schweren Schaden“ zugefügt. Doch das Land verfüge „bis zu einem gewissen Grad immer noch über Fähigkeiten zur Aufbereitung, Umwandlung und Anreicherung von Uran.“ Einiges stehe noch. Der Iran könne „innerhalb weniger Monate“ wieder mit der Produktion von angereichertem Uran beginnen, so Grossi zu CBS.

Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) gehen davon aus, dass Teherans Atomprogramm „um Jahre zurückgeworfen“ wurde, wie ein Sprecher der Armee mitteilte. „Ich verlasse diese Pressekonferenz mit der Überzeugung, dass wir das Programm nicht zerstört haben“, sagte indes der demokratische Senator Chris Murphy vergangene Woche. „Wissen lässt sich nicht ausbomben – egal, wie viele Wissenschaftler man tötet“, fügte der Politiker hinzu. Wenn der Iran noch angereichertes Uran habe und Leute, die Zentrifugen bedienen können, „dann wird das Programm nicht um Jahre zurückgeworfen. Es wird um Monate zurückgeworfen.“

Der Trump-Unterstützer Senator Lindsey Graham gab hingegen an, der Angriff habe Irans Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen. „Ich möchte nicht, dass die Leute denken, der Standort sei nicht schwer beschädigt oder zerstört worden. Das war er. Aber ich möchte auch nicht, dass die Leute denken, das Problem sei vorbei, denn das ist es nicht“, zitiert die Washington Post den Republikaner. Die Führung in Teheran selbst bestreitet indes, Atomwaffen zu bauen. Am Freitag hatte US-Präsident Trump weitere Angriffe im Fall einer erneuten Urananreicherung des Iran nicht ausgeschlossen.

Israel im Krieg mit Iran: Raketen fliegen, Menschen werden evakuiert

Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv.
Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv. Ausgelöst werden sie vom Iron Dome, dem Raketenschutzschirm über Israel, der hier ballistische Geschosse aus dem Iran abfängt. © Ohad Zwigenberg/dpa
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran.
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran. © Ilia Yefimovich/dpa
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen.
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen. © IMAGO/FatemehBahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Iran von Raketen aus Israel angegriffen – Gebäude stark beschädigt. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Israelischer Angriff beschädigt Gebäude in Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff.
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff. © IMAGO/Samir Abdalhade
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Ariel Schalit/dpa
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Der Iron Dome in Aktion
Der Iron Dome in Aktion: Raketen aus dem Iran, die in Richtung Tel Aviv flogen, werden von dem Flugabwehrsystem Israels abgefangen.  © Oded Balilty/dpa
dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen.
Doch auch dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen. Immer wieder kommen ballistische Geschosse durch und richten wie hier in Tel Aviv große Schäden an. © Baz Ratner/dpa
Raketenangriffe aus dem Iran
Aufgrund der Raketenangriffe aus dem Iran müssen immer wieder Gebäude und Bezirke in Tel Aviv und anderen Teilen Israels evakuiert werden. Diese Personen mussten ihr Wohnhaus in der israelischen Millionenmetropole aufgrund eines Raketeneinschlags verlassen. © Baz Ratner/dpa
Israelische Sicherheitskräfte inspizieren zerstörte Gebäude, die von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurden.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz
Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz in offiziellen Bunkeranlagen, von denen es im ganzen Land mehrere gibt. In Tel Aviv wurde eine Tiefgarage zu einem Luftschutzbunker für die Bevölkerung umfunktioniert. Eine Frau hat sich ihr Kind umgebunden und kühlt den Nachwuchs mit einem Hand-Ventilator, während sie auf das Ende der Raketenangriffe aus dem Iran wartet. © Baz Ratner/dpa
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde.
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde. © Vahid Salemi/dpa
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf.
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf. © Vahid Salemi/dpa
Israelische Luftangriffe in Teheran
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Israelischer Luftangriff auf Treibstoffdepot im Teheraner Stadtteil Shahran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Flammen erleuchten die Skyline hinter dem ikonischen Milad Tower in Teheran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv.
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
Folgen des iranischen Raketenangriffs in Bat Yam, nahe Tel Aviv
Aufräumarbeiten nach iranischem Raketenangriff in Bat Yam – Nahe Tel Aviv, Israel. © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
ranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – Vorort von Tel Aviv
Bat Yam, Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt, als es von einer iranischen Rakete getroffen wurde © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – einem Vorort von Tel Aviv
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.  © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.
Ein Gebäude in der Stadt Bat Yam, einem Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde.
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde. © IMAGO/Iranian Red Crescent
Das iranische Luftabwehrsystem feuert in der Nähe des Milad Tower Schüsse ab, die auf israelische Drohnen gerichtet sind.
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde © Vahid Salemi/dpa

Geheimdienstquellen widersprechen Trump: Der will Journalisten feuern lassen

Die US-Medien CNN und New York Times hatten bereits vergangene Woche über Geheimdienstquellen berichtet, wonach das iranische Atomprogramm durch die US-Angriffe nicht zerstört, sondern lediglich um Monate zurückgeworfen wurde. Trump hatte dies als „Fake New“ zurückgewiesen. Es gehe den Medien nur darum, „einen der erfolgreichsten Militärschläge der Geschichte“ in ein schlechtes Licht zu rücken, schrieb der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social.

Am vergangenen Donnerstag forderte Trump dann die Entlassung der Journalisten, die den Bericht veröffentlicht hatten. Die „Fake-News-Reporter von CNN und New York Times sollten gefeuert werden - sofort!!!“, schrieb er auf Truth Social und sprach von „Menschen mit bösen Absichten“. Es ist sehr ungewöhnlich, dass die Regierung eines demokratisch geführten Landes öffentlich die Entlassung von Journalisten verlangt.

Vorher-Nachher-Satellitenbilder der Nuklearanlage in Fordo zeigten Schäden an dem Berg, in dem die Einrichtung liegt, allerdings auch ungewöhnliche Aktivitäten vor den US-Angriffen. Laut einem Bericht von Aljazeera setzte Teheran schwere Maschinen ein, um die Eingangstunnel der Anlage mit Erde zu verschließen. Auf diese Weise sollte versucht werden, die Schäden durch die Bombeneinschläge zu minimieren. Es blieb zudem unklar, ob Iran Teile seines Uranvorrats vor dem Angriff an einen anderen Ort bringen konnte, wie Washington Post berichtete. Trump widersprach dem auf Fox News: „Sie haben nichts weggebracht“, so der US-Präsident am Wochenende.

Rubriklistenbild: © IMAGO/THE WHITE HOUSE / UPI Photo

Kommentare