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Iran-Israel-Konflikt

Attacke auf Irans Atomanlagen: Bedeutendes Zentrum bisher verfehlt – Israel bittet offenbar USA um Hilfe

Mit Attacken auf Nuklearanlagen will Israel den Bau der iranischen Atombombe stoppen. Doch ein wichtiges Zentrum tief in einem Berg blieb bislang unerreichbar.

Teheran – Israel begann am Freitag (13. Juni) mit großflächigen Angriffen auf Nuklear- und Militäreinrichtungen im Iran. Nach israelischen Angaben handelt es sich dabei um einen „Präventivschlag“. Der israelische Luftangriff hat Experten zufolge die iranische Verteidigung vorübergehend geschwächt, wichtige Militärs sowie Atomwissenschaftler getötet und Anlagen beschädigt. Doch das eigentliche Ziel ist offenbar noch nicht erreicht.

Angriffe auf Nuklearanlagen in Natanz und Isfahan: Das sind die Schäden

Israel begründete den Angriff damit, dass Geheimdienstinformationen gezeigt hätten, dass der Iran „Uran auf militärischem Niveau“ angereichert habe und „innerhalb kurzer Zeit eine Atomwaffe“ bauen könne. Vorausgegangen war eine beispiellose Verurteilung des iranischen Atomprogramms durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA, zu Deutsch: IAEO). „Israel hat offenbar abgewartet, bis der Gouverneursrat der IAEO den Iran verurteilte“, kommentierte der Politologe Ali Fathollah-Nejad gegenüber der Welt.

Israel im Krieg mit Iran: Raketen fliegen, Menschen werden evakuiert

Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv.
Lichtblitze durchzucken den nächtlichen Himmel über Tel Aviv. Ausgelöst werden sie vom Iron Dome, dem Raketenschutzschirm über Israel, der hier ballistische Geschosse aus dem Iran abfängt. © Ohad Zwigenberg/dpa
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran.
Ein israelischer Soldat überwacht die Evakuierung der nahe Tel Aviv gelegenen Stadt Ramat-Gan nach einem Raketenangriff aus dem Iran. © Ilia Yefimovich/dpa
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen.
Erdölanlage in Teheran von Israel angegriffen. © IMAGO/FatemehBahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Iran von Raketen aus Israel angegriffen – Gebäude stark beschädigt. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Gebäude, das bei einem israelischen Angriff auf den Bezirk Narmak im Osten Teherans schwer beschädigt wurde.
Israelischer Angriff beschädigt Gebäude in Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff.
Tote und Verletzte in Nordisrael nach iranischem Raketenangriff. © IMAGO/Samir Abdalhade
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde
Eine stark beschädigte Wohnung in einem Wohnhaus, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Ariel Schalit/dpa
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Der Iron Dome in Aktion
Der Iron Dome in Aktion: Raketen aus dem Iran, die in Richtung Tel Aviv flogen, werden von dem Flugabwehrsystem Israels abgefangen.  © Oded Balilty/dpa
dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen.
Doch auch dem Iron Dome gelingt es offenbar nicht, alle Raketen aus dem Iran abzufangen. Immer wieder kommen ballistische Geschosse durch und richten wie hier in Tel Aviv große Schäden an. © Baz Ratner/dpa
Raketenangriffe aus dem Iran
Aufgrund der Raketenangriffe aus dem Iran müssen immer wieder Gebäude und Bezirke in Tel Aviv und anderen Teilen Israels evakuiert werden. Diese Personen mussten ihr Wohnhaus in der israelischen Millionenmetropole aufgrund eines Raketeneinschlags verlassen. © Baz Ratner/dpa
Israelische Sicherheitskräfte inspizieren zerstörte Gebäude, die von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurden.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz
Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner Israels suchen während der Luftangriffe aus dem Iran Schutz in offiziellen Bunkeranlagen, von denen es im ganzen Land mehrere gibt. In Tel Aviv wurde eine Tiefgarage zu einem Luftschutzbunker für die Bevölkerung umfunktioniert. Eine Frau hat sich ihr Kind umgebunden und kühlt den Nachwuchs mit einem Hand-Ventilator, während sie auf das Ende der Raketenangriffe aus dem Iran wartet. © Baz Ratner/dpa
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde.
Flammen steigen aus einem Öllager im Iran auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde. © Vahid Salemi/dpa
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf.
Nach einer Explosion im Süden Teherans, Iran, steigt starker Rauch aus einer Ölanlage auf. © Vahid Salemi/dpa
Israelische Luftangriffe in Teheran
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Israelischer Luftangriff auf Treibstoffdepot im Teheraner Stadtteil Shahran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Flammen erleuchten die Skyline hinter dem ikonischen Milad Tower in Teheran.
Israelische Luftangriffe über Teheran. © IMAGO/Fatemeh Bahrami
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen.
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen. © Ohad Zwigenberg/dpa
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv.
Rettungsteams durchsuchen Trümmer nach iranischer Rakete in Bat Yam, nahe Tel Aviv. © IMAGO/Mostafa Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
Folgen des iranischen Raketenangriffs in Bat Yam, nahe Tel Aviv
Aufräumarbeiten nach iranischem Raketenangriff in Bat Yam – Nahe Tel Aviv, Israel. © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab.
Iron Dome fängt iranische Rakete über Tel Aviv ab. © IMAGO/Nir Keidar
ranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – Vorort von Tel Aviv
Bat Yam, Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt, als es von einer iranischen Rakete getroffen wurde © IMAGO/Mostafaf Alkharouf
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel – einem Vorort von Tel Aviv
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.  © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Iranische Rakete trifft Bat Yam, Israel.
Ein Gebäude in der Stadt Bat Yam, einem Vorort von Tel Aviv, wurde am 15. Juni 2025 erheblich beschädigt © IMAGO/Faiz Abu Rmeleh
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde.
Helfer versammeln sich vor einem Gebäude, das bei einem israelischen Angriff in Teheran zerstört wurde. © IMAGO/Iranian Red Crescent
Das iranische Luftabwehrsystem feuert in der Nähe des Milad Tower Schüsse ab, die auf israelische Drohnen gerichtet sind.
Israelische Luftangriffe in Teheran. © IMAGO/Khoshiran
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde
Das oberste Stockwerk eines Wohnhauses in Teheran, das bei einem Angriff der israelischen Armee beschädigt wurde © Vahid Salemi/dpa

Die Angriffe auf die Anlagen Natanz und Isfahan haben Berichten zufolge Erfolge erzielt. In Natanz war der Schaden immens: Die elektrische Infrastruktur sei zerstört worden und es gab einen Stromausfall in den unteren Ebenen, in denen sich die Uran-Zentrifugen befinden. Zudem habe man den überirdischen Teil der Pilotanlage zur Brennstoffanreicherung ausschalten können, wie CNN unter Berufung auf US-Beamte berichtete. Die Anlage bietet Platz für mehr als 50.000 Zentrifugen.

Israels Angaben zufolge wurden auch signifikante Treffer in Isfahan erzielt. In dem Forschungszentrum arbeiten etwa 3.000 Wissenschaftler. Es gilt als das Zentrum des iranischen Atomprogramms. Ein israelischer Kampfjet habe „eine Anlage zur Herstellung von metallischem Uran, Infrastruktur zur Umwandlung angereicherten Urans, Labore und weitere Infrastruktur zerstört“, sagte ein Armeesprecher Israels. Auch IAEA-Chef Rafael Grossi bestätigte einen Treffer an der Anlage. Der Iran widersprach dieser Schilderung allerdings.

Gefahr einer Atombombe Irans noch nicht gebannt: Nuklearanlage in Fordo ist schwer zu treffen

Die Nuklearanlage Fordo ist Experten zufolge ein wichtiges, aber deutlich schwierigeres Ziel: Die Einrichtung liegt tief im Inneren eines Berges nahe der Stadt Ghom in rund 60 Metern Tiefe. Laut IAEA verursachte der israelische Angriff am Freitag keine nennenswerten Schäden. Sollte Fordo auch nach dem Ende der Großangriffe in Betrieb bleiben, hätte Israel sein Ziel, das iranische Atomprogramm zu „eliminieren“, verfehlt, schrieb Axios unter Berufung auf zwei israelische Offizielle.

Das israelische Luftabwehrsystem Iron Dome feuert am Freitag, 13. Juni 2025, um Raketen über Tel Aviv in Israel abzufangen. Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Start iranischer Raketen Richtung Israel registriert. Es wurde Luftalarm in mehreren Landesteilen ausgelöst und die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben.

In diesem Fall könnte das Nuklearprogramm Teherans sogar an Fahrt gewinnen. „Wenn Fordo einsatzfähig bleibt, könnten Israels Angriffe den Iran auf seinem Weg zur Bombe kaum verlangsamen“, sagte auch James M. Acton, Co-Direktor des Nuclear Policy Program der Carnegie Endowment for International Peace, laut CNN. Die israelische Regierung habe daher ihren wichtigsten Verbündeten, die USA, gebeten, sich dem Krieg gegen den Iran anzuschließen, hieß es dem Axios-Bericht zufolge weiter.

Denn während Israel selbst keine Bunkerbrecher-Waffen hat, verfügen die USA über entsprechende Systeme, die Fordo erreichen könnten. Die Gefahr, die von dem Zentrum ausgeht, ist offenbar groß: Laut der Internationalen Atomenergiebehörde lag die Anreicherung mit Uran in Fordo bereits 2023 bei 83,7 Prozent und damit knapp vor dem für eine Atombombe nötigen Status: Waffenfähiges Material hat einen Anreicherungsgrad von 90 Prozent.

„Die iranische Schlange häuten“: Israels Verteidigungsminister droht mit weiteren Angriffen

Indes kündigte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Sonntag weitere Angriffe im Iran an. „Das Militär wird die Ziele angreifen und die iranische Schlange in Teheran und sonst wo von nuklearen Fähigkeiten und Waffensystemen enthäuten“, so der Minister. Zuvor hatte das israelische Militär die Bevölkerung im Umkreis von iranischen Militäreinrichtungen aufgerufen, die Gebiete zu verlassen. Iranischen Medienberichten zufolge bombardierte Israels Luftwaffe am Sonntag die iranische Hauptstadt Teheran. Welche Ziele genau getroffen wurden, war zunächst nicht bekannt. In der Millionenstadt befindet sich ebenfalls ein Atomforschungszentrum.

Die israelischen Streitkräfte äußerten sich zunächst nicht zu möglichen Zielen der weiteren Angriffe. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass die Atomanlage in Fordo weiterhin im Visier steht. Einem israelischen Offiziellen zufolge habe US-Präsident Donald Trump in einem Gespräch mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu angedeutet, Israel notfalls zu unterstützen, wie Axios berichtete. Ein Beamter aus dem Weißen Haus dementierte diese Darstellung am Freitag. Trump selbst rief in einem Beitrag auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social Teheran zu einer diplomatischen Lösung in Form eines Atomabkommens auf.

Rubriklistenbild: © Tomer Neuberg/AP/dpa

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