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„Dark Patterns”

Raffinierte Abzocke: Mit diesen fiesen Tricks werdet Ihr online manipuliert

Cookie-Banner
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Mit Cookie-Bannern und anderen Tricks gelangen Websites und Apps an persönliche Daten.

Ungewollt etwas installieren oder sogar Geld ausgeben: Mit so genannten „Dark Patterns“ wird man im Internet zu Handlungen verleitet, die nicht im eigenen Interesse sind. Das sind die Strategien:

Dass man sich im Internet vor Abzockern in Acht nehmen muss, ist vielen bewusst - und doch gelingt es Betrügern immer wieder, an persönliche Daten oder sogar an Geld zu kommen. Das liegt auch daran, dass die Methoden immer raffinierter und manipulativer werden, so dass es selbst für echte Internetprofis schwierig ist, ihnen zu entkommen. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von so genannten „Dark Patterns“, also „dunklen Mustern“. Das Prinzip: Mit manipulativen Techniken - etwa einem speziellen Design oder dem Aufbau von emotionalem oder zeitlichem Druck - werden Internetnutzer geködert und verwirrt. Die Folge sind übereilte Käufe, der Abschluss von Abofallen oder die Preisgabe persönlicher Daten.

Diese „Dark Patterns“ finden sich besonders häufig

Die Methoden sind vielfältig und reichen von manipulativen Formulierungen über das Einblenden eines ablaufenden Countdowns bis hin zur Verschleierung von Informationen. Diese Techniken sind besonders häufig anzutreffen:

  • Verschleierndes Design: Der „Alle akzeptieren“-Button auf dem Cookie-Banner ist fast bildschirmfüllend und farbig hinterlegt - nur wer genau hinsieht, erkennt im Kleingedruckten die Möglichkeit, die Cookie-Einstellungen anzupassen. Klickt der Website-Besucher auf den großen, farbigen Button, darf der Website-Betreiber persönliche Daten sammeln. Auch die Kündigung eines Abonnements oder die Löschung eines Accounts wird durch solche Gestaltungstricks erschwert.
  • Aufbau von emotionalem oder zeitlichem Druck: In Videospielen wird eine traurige Figur gezeigt, die nur mit echtem Geld gefüttert werden kann - auf Shopping- oder Buchungsplattformen läuft ein Countdown und die Stückzahl sinkt scheinbar sekündlich. Mit solchen Methoden bauen Apps und Webseiten Kaufdruck auf.
  • Ködern mit Belohnung: Wer bei Onlinespielen seinen Facebook-Account hinterlegt, profitiert von Belohnungen im Spiel, zum Beispiel mehr Geld - dahinter steckt aber die Gier nach persönlichen Daten. Andere Belohnungen sollen die Nutzer länger im Spiel halten oder neue Nutzer anlocken.
  • Stress durch Wortwahl erzeugen: „Einmalig“, „nie wieder“, „letzte Chance“ - mit solchen Formulierungen locken E-Mail-Newsletter und Websites zum Kauf und zur Preisgabe persönlicher Daten.
  • Informationen verschleiern: Zusatzkosten für notwendige In-App-Käufe oder Servicegebühren werden von Anbietern teilweise erst ganz am Ende der App so klein angezeigt, dass sie für Verbraucher kaum zu erkennen sind. In manchen Apps wird dafür auch eine App-eigene Währung verwendet - vielen Nutzern fällt das nicht auf.

So schützt Ihr Euch

Doch Ihr könnt Euch vor Manipulation schützen - indem Ihr die fiesen Tricks kennt. Das A und O: Lasst Euch Zeit mit Euren Kaufentscheidungen und klickt nirgendwo vorschnell etwas an. Auch darauf solltet Ihr achten:

  • Überprüft die Kästchen: Sind wirklich nur die Dinge angekreuzt, die man selbst ausgewählt hat?
  • Cookie-Einstellungen überprüfen: „Alle akzeptieren“ ist die einfachste, aber nicht die beste Wahl. Besser: „Alle ablehnen“ oder „Einstellungen“ wählen. So schützt Ihr Eure persönlichen Daten.
  • Setzt Grenzen: Überlegt Euch vorher, wie viel Zeit Ihr in einer Spiele-App verbringen oder wie viel Geld Ihr online ausgeben wollt - und haltet Euch an die Grenzen, die Ihr Euch selbst gesetzt habt.
  • Andere aufklären: Vor allem Kinder und ältere Menschen sind besonders anfällig für „Dark Patterns“ - klärt sie über die Manipulationstricks auf.

Eigentlich sind „Dark Patterns“ verboten. Viele Anbieter verwenden sie aber immer noch. Wenn ihr also ein „Dark Pattern“ erkennt - oder sogar darauf hereingefallen seid - könnt ihr dem Anbieter schreiben und euch dabei auf den Digital Services Act (DSA) der EU berufen. In diesem ist das Verbot festgehalten. Auch die Verbraucherzentralen sind gute Ansprechpartner. (fso mit Material der Stiftung Warentest)

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