Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Erste Hilfe nach Hacker-Angriff

Konto gehackt? Jetzt muss es schnell gehen

Illustration eines Hacker-Angriffs
+
Wurde ein E-Mail-Account gehackt, können Betroffene selbst versuchen, die Kontrolle zurückzuerlangen - oder sie holen sich Hilfe.

Wenn sich Fremde unerlaubt Zugang zu Online-Konten verschaffen, ist schnelles Handeln entscheidend. Wir haben Euch Erste-Hilfe-Tipps für den Fall eines Hacker-Angriffs zusammengestellt. Erfahrt, wie Ihr die Kontrolle über Eure Konten zurückerlangt und was Ihr sonst noch tun solltet.

Ob E-Mail, Social-Media oder Shopping-Portal – Hacker können alle digitalen Konten angreifen. „Wer bei einem Angriff schnell und besonnen handelt, kann den Zugriff auf das eigene Konto zurückerhalten und größeren Schaden vermeiden“, sagt Juliane von Behren, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern. 

Eine Umfrage der Verbraucherzentralen aus dem Sommer 2023 zeigt jedoch, dass gut die Hälfte der Befragten nicht weiß, wie sie sich in dieser Situation verhalten sollte. 

Wie erkenne ich einen gehackten Online-Account?

Zunächst ist es vor allem wichtig, Anzeichen für einen Missbrauch ernst zu nehmen. „Ist das Konto gesperrt, wurden Daten geändert oder teilt der Anbieter mit, dass sich jemand mit einem anderen Gerät angemeldet hat, sollten Betroffene diesen Hinweisen unbedingt nachgehen“, so Juristin von Behren.

Klare Hinweise auf einen gehackten Account:

  • Ihr könnt Euch nicht mehr in Euer Konto einloggen: Eure Zugangsdaten könnten geändert worden sein.
  • Ihr erhaltet Benachrichtigungen über Änderungen an Eurem Konto, die nicht Ihr vorgenommen habt. Dazu zählen etwa Anmeldungen über neue Geräte.
  • Ihr stellt Aktivitäten in Eurem Konto fest, die Ihr nicht vorgenommen habt, beispielsweise Nachrichten, die Ihr nicht verfasst habt.
  • Dritte, zum Beispiel Freunde oder Kunden, informieren Euch über Nachrichten, die von Eurem E-Mail-Konto, aber nicht von Euch verschickt wurden.
  • Ihr stellt ähnliche Anzeichen bei einem weiteren Eurer Accounts, zum Beispiel bei einem Onlineshop, fest. Dort wurde das Passwort möglicherweise über die betroffene E-Mail-Adresse zurückgesetzt.

Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Wie gewinne ich die Kontrolle über betroffene Konten zurück?

Wurde ein E-Mail-Account gehackt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wurden die Zugangsdaten durch Unbefugte geändert und das Einloggen ist Euch nicht mehr möglich oder Ihr könnt noch auf Euer Konto zugreifen. Gilt Letzteres, können Betroffene selbst versuchen, die Kontrolle zurückzuerlangen. 

So geht Ihr vor, wenn Ihr noch auf Euren Account zugreifen könnt:

  • Ändert schnellstmöglich Eure Passwörter. Verwendet dabei unterschiedliche und starke Passwörter.
  • Beginnt mit den Login-Daten des betroffenen E-Mail-Kontos. Dann können Unbefugte es nicht länger nutzen, um die Passwörter anderer Accounts zurückzusetzen.
  • Beendet alle aktiven Sitzungen. Diese können bestehen, wenn Ihr von mehreren Geräten auf Euer E-Mail-Konto zugreift. Meist können in den Einstellungen alle Sitzungen mit einem Klick beendet werden. Beim erneuten Öffnen muss dann auf jedem Gerät das neue Passwort eingegeben werden.
  • Ändert die Passwörter aller weiteren Konten, für die Ihr entweder dasselbe Passwort nutzt. Vergebt ab jetzt für jeden Account ein anderes Passwort.
  • Kontrolliert, ob Einstellungen verändert wurden. Kritisch wäre zum Beispiel eine automatische Weiterleitung von Nachrichten an fremde E-Mail-Adressen.
  • Prüft auch Anwendungen, bei denen Ihr Euch über das gehackte E-Mail-Konto per Single-Sign-On anmeldet. In den Einstellungen des E-Mail-Kontos seht Ihr, für welche Anwendungen das der Fall ist und ob neue hinzugefügt wurden.
  • Informiert Eure Kontakte. Bittet darum, über mögliche Spam-E-Mails informiert zu werden, die von Eurem Account versendet werden.
  • Haben Freunde oder Bekannte den Verdacht, ebenso betroffen zu sein, zum Beispiel, weil sie auf einen Link in einer von dem gehackten Konto verschickten E-Mail geklickt haben, sollten sie auch ihre Konten checken.
  • Beobachtet Eure Online-Konten. Wenn Euch nichts Seltsames mehr auffällt, hat der Fremdzugriff wahrscheinlich aufgehört.

So geht Ihr vor, wenn Ihr keinen Zugriff mehr auf Euren Account habt:

  • Informiert den Anbieter des betroffenen Kontos. Folgt anschließend dessen Hinweisen und Hilfestellungen.
  • Ändert die Passwörter anderer Online-Konten, für die Ihr das gleiche Passwort verwendet oder die betroffene E-Mail-Adresse hinterlegt habt.
  • Wenn Ihr das gehackte E-Mail-Konto nutzt, um Euch per Single-Sign-On bei anderen Anwendungen anzumelden, informiert auch die Anbieter letzterer.
  • Hinterlegt eine neue E-Mail-Adresse bei Online-Konten wie etwa Profilen in Sozialen Netzwerken.
  • Informiert auch in diesem Fall Eure Kontakte darüber, dass Nachrichten von der betroffenen E-Mail-Adresse möglicherweise nicht von Euch stammen.

Quelle: BSI

„Leider ist nicht bei allen Konten sofort ersichtlich, wie dieser Kontakt zum Anbieter erfolgen kann. Hier helfen unsere Informationen sowie eine digitale Anwendung, über die sich mit wenigen Klicks Kontaktdaten zu verschiedenen Hilfsangeboten der Anbieter ermitteln lassen“, erklärt Verbraucherschützerin von Behren.

Denn die Umfrage in 2023 ergab auch: Menschen, die in einem solchen Fall Hilfe bei ihrem Anbieter suchten, konnten deutlich öfter die Kontrolle über ihr Online-Konto zurückerlangen. Das interaktive Tool und die ausführlichen Erste-Hilfe-Maßnahmen sind auf der Webseite der Verbraucherzentrale Bayern zu finden.

as mit Material der Verbraucherzentrale Bayern

Kommentare