Karrierefrust durch Homeoffice?
Keine Beförderung bei zu viel Homeoffice? Weshalb der Gang ins Büro vielen Arbeitgebern wichtig ist
Das Arbeiten im eigenen Wohnzimmer ist für viele eine gemütliche Idee. Zusätzlich sparen Sie sich auch den Weg ins Büro. Doch schadet das Homeoffice Ihrer Karriere?
In zahlreichen Betrieben, die prinzipiell an einer strengen Anwesenheitskultur festhielten, wurde das Konzept, von zu Hause zu arbeiten, erst in Zeiten der Corona-Pandemie realisiert. Auch anfängliche Skeptiker konnten großteils von den weiterhin erbrachten Erfolge der Mitarbeiter überzeugt werden, wie der Focus schreibt. Nachdem sich die Menschen daran gewöhnt haben, zwei bis drei Tage die Woche nicht ins Büro fahren zu müssen, möchten es viele nicht mehr missen. Doch nicht alle Arbeitgeber sind begeistert von der Idee und sehen ihre Mitarbeiter weiterhin am liebsten in den Büroräumen vor Ort.
Arbeiten von zu Hause – viele Vorteile und trotzdem stark kritisiert?
Das Arbeiten von zu Hause birgt nicht nur für den Arbeitnehmer, sondern auch für seinen Vorgesetzten einige Vorteile, wie auch aus einem Artikel des Focus hervorgeht. Die Betriebskosten sinken für den Arbeitgeber, sobald seine Mitarbeiter die Büroräume nicht mehr täglich nutzen. Zusätzlich kann das Team auf Menschen von verschiedenen Standorten erweitert werden und durch das Einsparen von Fahrtzeit und -kosten und einer höheren Flexibilität verbessert sich die Work-Life-Balance und somit auch die Zufriedenheit der Arbeitnehmer.
Ein Punkt, der den Zusammenhang zwischen einem ständigen Arbeiten im Homeoffice und der ausbleibenden Beförderung sein könnte, ist die unterschiedlich ausfallende Produktivität, die viele Menschen beim Arbeiten von zu Hause angeben. Das ergab zumindest eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Mehr als ein Drittel der Befragten erklärten im Rahmen dieser Forschung, im Homeoffice weniger produktiv zu arbeiten, als sie es im Büro täten, wie die Serviceseite Capital.de berichtet.
Trotzdem führen viele Unternehmen, wie Apple und Amazon, wieder regelmäßige Bürotage ein und distanzieren sich immer mehr von der Idee, ihre Arbeitnehmer großteils von zu Hause zu arbeiten zu lassen, schreibt der Stern. Eine von Verhaltensökonom Prof. Dr. Matthias Sutter genannte Studie im Interview mit der FAZ kam zu dem Ergebnis, dass Mitarbeiter im Homeoffice seltener befördert werden, obwohl sie von zu Hause nicht weniger effizient arbeiten würden.
Das Thema Homeoffice sorgt für erhebliche Meinungsunterschiede
Neben Homeoffice-Kritiker Elon Musk, äußerte sich zuletzt auch Wolfgang Grupp, scheidender Chef des deutschen Textilhersteller Trigema, in einem Interview des Tagesspiegels negativ hinsichtlich des Konzepts. Mit Aussagen wie „Wenn einer zu Hause arbeiten kann, ist er unwichtig“ und „Bei mir könnten sie sich dann auch gleich arbeitslos melden. Es merkt sowieso keiner, ob sie arbeiten oder nicht.“, machte Grupp seine Meinung zum Thema Homeoffice nur zu deutlich klar.
„Wenn du jemandem nicht zutraust, zu Hause zu arbeiten, hättest du ihn gar nicht erst einstellen sollen.“, entgegnete der deutsche Unternehmer Carsten Maschmeyer daraufhin in einem Interview der Bild.
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