Beim Feuerwehrhaus wurden sie von einer begeisterten Besucherschar fröhlich empfangen. Damit die Menschen unbeschwert feiern konnten, sorgten die Floriansjünger für Sicherheit und Ordnung auf den Straßen. Typisch für Grünthal, war alles perfekt organisiert. Es gab herzhafte und süße Schmankerl, kalte und heiße Getränke, sodass für jeden Geschmack das Passende geboten war.

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Der Mütterverein hatte eigens für das Fest süße Leckereien wie Kuchen, Krapfen und Torten gebacken und auch der erste Bürgermeister Christian Seidl stand voll und ganz hinter der Veranstaltung. Viele Menschen waren nach Grünthal gekommen, um die Schäffler hier tanzen zu sehen, doch sie kamen auch aus einem weiteren Grund: Sie wollten die Aktion der Veranstalter unterstützen, die den Erlös ihres Festes dem guten Zweck spenden.

Zwei Familien, eine Tragödie

Dieser sollte den Familien von Florian Lantenhammer aus Burghausen und Bernd Wimberger aus Garching an der Alz zugutekommen. Florian Lantenhammer starb am 15. Januar 2025 unerwartet an einem Aneurysma. Der 32-Jährige hinterlässt seine Ehefrau Patricia und die gemeinsamen Kinder im Alter von 2, 7 und 10 Jahren. Das Schicksal schlug auch bei dem ebenfalls 32-jährigen Bernd Wimberger aus Garching an der Alz erbarmungslos zu. Er verunglückte am 20. Februar bei einem Arbeitsunfall in Oberneukirchen tödlich. Bernd Wimberger hinterlässt seine Ehefrau Katrina und die beiden gemeinsamen Kinder im Alter von 1 und 3 Jahren.

Zwei junge Väter abrupt aus dem Leben gerissen

Zwei junge Familienväter, die in der Blüte ihres Lebens standen, Träume und Ziele hatten, mit ihren Frauen und Kindern glücklich waren, wurden auf einmal abrupt mitten aus dem Leben gerissen. Diese tragischen Schicksale bewegten die Freunde Franz Seidl, Martin Söll und Alfons Stadler sowie deren Familien und die Dorfgemeinschaft so sehr, dass sie die jungen Familien unterstützen wollen. Deshalb machten sie in Grünthal eine Benefizveranstaltung zu der sie die Kraiburger Schäffler tanzen ließen und fleißig Spenden sammelten.

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5000 Euro Erlös

So kamen insgesamt 5000 Euro zusammen, die jeweils hälftig den Familien von Florian Lantenhammer und Bernd Wimberger zugutekommen. Großartige Unterstützung kam von allen Seiten. Es gab Sponsoren, von denen einer den Schäfflertanz bezahlte und ein anderer die Getränke. Die Getränke und das Essen gab es auch alles auf Spendenbasis. Jeder konnte so viel in die Spendenbox werfe, wie er wollte. Der Mütterverein backte fleißig und spendete den Erlös ebenfalls den jungen Familien.

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Lob für Zusammenhalt in Grünthal

„Dieser Zusammenhalt in Grünthal ist genial und das zeichnet auch unser Dorf aus“, sagte Martin Söll sichtlich stolz. Der Schäfflertanz war schließlich das Highlight der Veranstaltung. Für Grünthal war dieser traditionelle Zunfttanz eine Premiere, denn hier waren die Schäffler noch nie. Fesch gekleidet in ihren historischen Kostümen führten sie mit ihren mit Buchsbaum umwickelten Bögen ihre altertümlichen Tänze vor dem Feuerwehrgerätehaus auf. Für seine Rede stellte sich der Schäfflermeister auf ein Bierfassl und sprach zu der begeisterten Menge.

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Schäffler-Tanz mit Tradition

Im Mittelalter wollten die Schäffler mit ihrem Tanz ein Zeichen gegen die Pest setzen und wieder Mut, Hoffnung, Optimismus und Lebensfreude verbreiten. Die Pest gibt es zum Glück nicht mehr, jedoch viele andere Dinge, die das Leben belasten. Deshalb ist es heute noch genauso wichtig wie damals, dass die Menschen niemals den Mut und die Hoffnung verlieren, finden die Grünthaler. Mit ihrem fröhlichen Zunfttanz, der schönen Musik und einem perfekt gelungenen Fest gelang es den Veranstaltern wie auch den Schäfflern, Groß und Klein ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und alles Schlechte für einen Moment auszublenden.

Für die Kraiburger Schäffler war ihr Auftritt der neunte an diesem Tag. Diesen ließen sie in Grünthal schön ausklingen.