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„Lange Gesichter“ bei Vor-Ort-Begehung

Rumpelstrecke sorgt für Frust: Wann geht die Sanierung zwischen Unterreit und Babensham weiter?

Ärger über verzögerten Ausbau der maroden St 2092 Babensham - Untrerreit
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Seit vielen Jahren schon befindet sich die Staatsstraße 2092 zwischen Babensham und Unterreit in einem erbärmlichen Zustand.

Die Sanierung der Staatsstraße 2092 zwischen Unterreit und Babensham ist zurzeit gestoppt. Im Frühjahr soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden – und dann? Bürgermeister Christian Seidl und Josef Huber haben sich die Situation mit den Zuständigen vor Ort angeschaut. Ihr Fazit ist ernüchternd.

Babensham/Unterreit – Die Sanierung der Staatstraße 2092 zwischen Unterreit (Schmalzöd) und Babensham bereitet vielen Kopfschmerzen: dem Staatlichen Bauamt, den beiden zuständigen Bürgermeistern, Christian Seidl (Unterreit) und Josef Huber (Babensham) – und den Bürgern. Diese warten schon seit vielen Jahren darauf, dass „die Rumpelstrecke“, wie Seidl sie einst bezeichnete, endlich gemacht wird.

Arbeiten an der St 2092 gestoppt

Beide Rathauschefs setzten sich stark dafür ein, dass „Deutschlands gefährlichste Straße“ entschärft wird. Seidl selbst habe mit zahlreichen Anwohnern wegen Grunderwerbs gesprochen, damit die Strecke nicht nur neu saniert, sondern auch verbreitert werden könne – mit Erfolg.

Im Sommer 2024 starteten die Arbeiten, doch es ging nicht so schnell voran, wie geplant. Statt einer Vollsperrung von Juni bis Oktober zogen sich die Arbeiten bis Mitte Dezember. Laut dem Staatlichen Bauamt stellte sich der Untergrund als „deutlich schlechter“ heraus, als bislang angenommen. Schließlich mussten die Arbeiten im ersten Bauabschnitt mit Einbruch des Winters eingestellt und die Baustelle winterfest gemacht werden, so die Behörde. „Die Sanierungsmaßnahmen werden weitergeführt, jedoch nicht direkt im Anschluss. Wenn die Witterung im Frühjahr wieder Straßenbauarbeiten zulässt, wird zunächst der bereits begonnene erste Bauabschnitt fertiggestellt – hier fehlt noch der Einbau der finalen Asphaltdeckschicht“, erklärte das Bauamt.

Die Bautafel am Kreisverkehr Babensham kennzeichnet zwar den Baubeginn, lässt aber das Ende offen. Der erste Bauabschnitt ist fast fertiggestellt.

Weitere Planungen vonnöten

Die weitere Baumaßnahme des Abschnitts zwischen Schambach und Schmalzöd werde wohl noch dauern. „Bevor die Sanierung der verbleibenden drei Kilometer in Angriff genommen werden kann, sind – vor dem Hintergrund der Erkenntnisse aus dem ersten Bauabschnitt – jedoch zunächst weitere Planungen nötig“, so die Behörde. „Niederschmetternd“ für Seidl, der sich sehr über den Baustopp ärgerte.

Nun fand eine Ortsbegehung mit ihm, Josef Huber und Vertretern des Staatlichen Bauamts Rosenheim statt. Es verlief „kurz und schmerzlos“, wie Huber auf Anfrage zusammenfasste. „Wir haben freilich geschimpft, aber in dem Fall schimpfen wir die falschen, denn das Bauamt kann schließlich nichts dafür.“ Das sieht Seidl ähnlich. Er spricht von einem „guten Gespräch“ und sei den Vertretern des Bauamts auch dankbar, dass sie sich Zeit für die Ortsbegehung genommen hätten, teilt er ebenfalls auf Anfrage mit.

Bürgermeister Josef Huber

Kosten enorm hoch

Den beiden Bürgermeistern sei versichert worden, dass so schnell wie möglich weitergebaut werde, allerdings stünde eine komplett neue Planung und Überarbeitung der bisherigen Maßnahme bevor. „Es gibt einige Probleme, die geklärt werden müssen, darunter die Untergrund-Verhältnisse. Ebenso wie die bestehende Asphaltschicht mit hohem Teeranteil, die aufwendig aufbereitet und pro Tonne für viel Geld entsorgt werden muss“, betonte Huber und ergänzte, dass dies die Kosten enorm nach oben treibe. Das sei im vorgesehenen Budget wohl nicht mit einkalkuliert worden. Für die weiteren Maßnahmen habe das Bauamt deshalb auch versichert, das Planungsbüro zu wechseln, um erneute Verzögerungen zu vermeiden, so Seidl.

Die für Babensham und Unterreit ernüchternde Kernaussage des Staatlichen Bauamts: Man hoffe, die Maßnahme, die nach wie vor höchste Prioritätsstufe besitze, in den nächsten zwei bis drei Jahren fertigstellen zu können. Der erste Bauabschnitt werde noch gebaut, danach ruhe die Maßnahme fürs Erste. Andere Baustellen in der diesjährigen Planung könnten nicht gestoppt werden. Bei den Sanierungsplänen Babensham-Unterreit gebe es leider Unwegbarkeiten, die eine Verzögerung zur Folge haben.

Huber geht davon aus, dass nach Überarbeitung der Planung, sobald feststeht, mit welcher Bauart die Straße saniert wird, eine neue Ausschreibung bevorsteht. Seitens der beiden Bürgermeister sei noch einmal Druck gemacht worden, betont Seidl. Auf einen konkreten Zeitstrahl wollte sich das Bauamt aber nicht festlegen, erklärt der Unterreiter Rathauschef.

Keine Finanzmittel mehr

„Wir müssen uns in Geduld üben, was anderes bleibt uns nichts übrig“, zieht Huber sein persönliches Fazit aus dem Gespräch bei der Begehung. „Wir glauben, dass sie bemüht sind. Mehr ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, da uns der Staat nicht mehr Finanzmittel zur Verfügung stellt. Wir haben jetzt eine Klarheit, wenn auch eine unschöne Klarheit, die weder bei uns noch bei den Unterreitern Freude ausgelöst hat“, so Huber.

Bürgermeister Christian Seidl

Ähnlich sieht es auch Seidl. Hoffnung mache ihm aber, dass auch seitens des Bauamts „lange Gesichter“ gezogen wurden. Außerdem habe er kürzlich ein persönliches Gespräch mit Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, geführt. Auch ihm sei die Situation an der St 2092 ein Begriff. Zwar habe auch er keinen konkreten Zeitpunkt für den weiteren Ausbau nennen können, jedoch habe der Staatsminister versprochen, „ein Auge darauf zu haben“, berichtete Seidl. „Wir werden also auch von höherer Seite gesehen, das beruhigt schon ein wenig.“

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