Voller Terminkalender im Fasching
Fünf Jahre Warteliste: Das ist das Erfolgsrezept der Faschings-Garde „Hot Socks“ aus Ramerberg
Von Cheerleadern zu Showtänzern: Seit 30 Jahren gibt es die „Hot Socks“ in Ramerberg. Wie alles anfing, warum es mittlerweile eine fünfjährige Warteliste abzuarbeiten gibt – und was das Erfolgsrezept der Truppe ist.
Ramerberg — Die fünfte Jahreszeit ist in vollem Gange und die Garden aus dem Wasserburger Land zeigen ihr Können auf Faschingsevents. Auch die Ramerberger Hot Socks sind dieses Jahr wieder am Faschingstreiben beteiligt – und das schon seit 30 Jahren.
Beginn als Cheerleader
Sabine Neumann, Abteilungsleiterin der Hot Socks, erzählt von den Anfängen der Garde: Alles habe mit den Gründerinnen Manuela Scherfler und Marlene Niedermaier begonnen, erzählt Neumann. Die Ramerberger Fußballer hätten vor drei Jahrzehnten ein besonderes Spiel gehabt und eine Gruppe von jungen Frauen habe sich dazu entschieden, diese als Cheerleader anzufeuern. Mit der Zeit sei die Gruppe durch Bekannte oder Freundinnen der Gruppe gewachsen. Damals hätten die Tänzerinnen noch keine offizielle Werbung gemacht, sondern es hätte sich bloß herumgesprochen, dass es eine neue Gruppe gebe, berichtet Neumann.
Seit der Gründung habe es auch einige besondere Ereignisse in der Geschichte der Garde gegeben. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens sei die Truppe in die USA geflogen und in der Nähe der Stadt Buffalo sogar aufgetreten, berichtet Neumann. Eine weitere legendäre Faschingsparty sei die „Neon-Night“ zum 20-jährigen Jubiläum gewesen, die „bis zur Überfüllung“ besucht gewesen sei. Die Besucher „sind bis 1 Uhr in der Früh angestanden, um hereinzukommen“, erzählt Neumann.
Anmeldung mit einem Jahr
Die Hot Socks haben drei Tänzergruppen: 24 Kids, 15 Teenies und 26 Erwachsenen – also insgesamt rund 70 Aktive. Bei den Kids könne man ab der ersten Klasse, bei den Teenies ab zwölf Jahren und bei den Erwachsenen ab 17 Jahren mittanzen. Es gebe keine speziellen Anforderungen, erzählt Neumann, aber als Anwärter solle man „Spaß und Begeisterung für den Gardetanz“ mitbringen. Oftmals seien die Teilnehmer, die als Kids anfangen, bis ins Erwachsenenalter dabei. „Solange man Lust hat und noch gesund ist, kann man so lange dabei bleiben, wie man möchte“, sagt Neumann.
Das Interesse an der Tanzgruppe ist sogar so groß, dass es eine Warteliste gibt. Aktuell würden Interessenten bis zu fünf Jahre lang darauf warten, dass ein Platz frei wird. Einige Eltern würden ihre Kinder mit einem Jahr anmelden, damit diese in der ersten Klasse bei der Garde mittanzen könnten, berichtet Neumann. Die Tanzgruppe bestehe überwiegend aus Mädchen, Jungs für sich zu gewinnen stelle sich als schwieriger heraus. „Trotzdem hat sich bei den bisher immer einer finden lassen, der Lust hat mitzumachen“, fügt sie hinzu.
Zeitaufwand der Trainer „wie ein Zweitjob“
Die Garde wird von ehemaligen Tänzern trainiert, die selbst schon seit vielen Jahren Mitglied der Gruppe sind. Die Trainer sind jede Woche im Einsatz und wenn sich die Faschingszeit anbahnt, sogar noch öfter, so die Abteilungsleiterin. Das Training bestehe aus Aufwärmen, Krafttraining, Choreografie und Hebefiguren. Übungsleiter haben die Hot Socks genügend, es würde auch keine spezielle Qualifikation gefordert werden. „Man braucht keine große Erfahrung, aber gewisse tänzerische Kenntnisse und Spaß an der Sache sollte man schon mitbringen“, ergänzt Neumann. Außerdem sei das Ehrenamt sehr zeitaufwendig, denn die Trainer würden sich mehrmals die Woche treffen, um Themen wie passende Musik, Kostüme und Choreografie zu besprechen. Somit sei der Zeitaufwand für die Trainer „wie ein Zweitjob“, aber sie würden „es einfach gerne machen“, betont sie.
Außerhalb der Faschingszeit würden die Hot Socks das ganze Jahr über auf diversen Geburtstagen, Vereinsfeiern, Hochzeiten und Bällen auftreten. „Wenn die Choreo steht, dann können wir auch ganz spontan auftreten“, erzählt Neumann. Abgesehen von den Auftritten, von denen jede Gruppe um die dreißig pro Jahr habe, würde die Garde auch andere gemeinsame Aktivitäten veranstalten. Diese beinhalten Ausflüge, zum Beispiel Wandern in den Bergen oder Vereinsbesuche untereinander. Dieses Jahr veranstaltet die Garde auch eigene Events, wie den Kinderfasching in Zellerreit (1. Februar) und den Galaball beim Stechl in Ramerberg (24. Januar) anlässlich ihres Jubiläums.
Jubiläumsball am 24. Januar
Die „Hot Socks“ Ramerberg veranstalten am Freitag, 24. Januar, einen Jubiläumsball anlässlich des 30-jährigen Bestehens. Es gibt Livemusik, Showeinlagen, Sektempfang und ein 3-Gänge-Menü. Mehr Infos unter hotsocks-ramerberg.de.
„Es ist einfach a Riesengaudi“
Die Tänzerinnen der Garde würden besonders das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe schätzen. Dazu sei der Stolz groß, wenn die Tanzgruppe eine fehlerfreie Aufführung, nach einem Jahr Training, hinter sich habe. Hier könne jeder sagen, dass „es schee war“, berichtet Neumann. Unter den Garden der Nachbarorte würde eine Freundschaft bestehen und die Tanzgruppen würden sich jedes Mal freuen, sich wiederzusehen. „Es ist einfach a Riesengaudi“, verdeutlicht die Abteilungsleiterin, und empfiehlt es herzlichst bei einer Garde mitzutanzen. In Zukunft hofft Neumann darauf, dass die Hot Socks weiterbestehen und dass „wir in 20 Jahren unser 50-jähriges Jubiläum feiern können.“
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