Bauliche Mängel an der Franz-Liszt-Mittelschule
Aus zwei mach eins? – Waldkraiburg diskutiert über Standorte der Mittelschulen
Die Franz-Liszt-Mittelschule in Waldkraiburg ist baulich in einem desolaten Zustand. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Doch statt einer Sanierung oder eines Neubaus könnte nun eine ganz andere Lösung ins Spiel kommen. Was angedacht ist.
Waldkraiburg – Große Fragezeichen hinter der Zukunft der Franz-Liszt-Mittelschule in Waldkraiburg: Seit Jahren wird immer wieder darüber diskutiert, wie es mit der Schule weitergehen soll. Ein angedachter Schultausch mit dem Förderzentrum an der Dieselstraße platzte, die Schäden nach dem Starkregen im Sommer 2021 setzen dem sanierungsbedürftigen Gebäude weiter zu. Es besteht dringend Handlungsbedarf. Doch angesichts der städtischen Haushaltslage hat die Stadt Waldkraiburg eine Sanierung oder möglichen Neubau der Schule auf mindestens 2026 verschoben.
Jetzt aber kommt früher Bewegung in die Sache: „Der Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums soll zum Schuljahr 2027/28 fertig sein, dann fällt die Trägerschaft für das Gebäude in der Dieselstraße wieder an die Stadt“, erklärte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.
Unterschiedlichen Optionen geprüft
Damit tut sich eine neue Möglichkeit auf. Denn neben einer möglichen Sanierung oder eines Neubaus hat die Stadt in der Vergangenheit laut Pötzsch auch noch andere Standorte für eine Mittelschule geprüft, wie zum Beispiel auf dem früheren BfZ-Gelände. Mit dem Auszug des Förderzentrums besteht nun nach dem geplatzten Schultausch die Option wieder, die beiden Mittelschulen zusammenzuführen.
Bürgermeister Robert Pötzsch hatte es in der Sitzung immer wieder darauf hingewiesen, wie es um den städtischen Haushalt bestellt ist, dass alle Ausgaben und Einnahmen auf den Prüfstand müssen. Die Zusammenlegung der beiden Mittelschul-Standorte ist eine Überlegung im Zuge der Haushaltskonsolidierung. Eine Option, mit der sich auch Synergien ergeben könnten. Zum Beispiel, dass ein Standort in Summe günstiger sei als zwei, dass die Finanzierung am neuen Standort sich über einen Grundstücksverkauf der Liszt-Mittelschule gegenfinanzieren lässt.
Eine Machbarkeitsstudie soll nun klären, ob die Zusammenführung der Schulen „sinnvoll und darstellbar“ ist. Es geht dabei nicht nur um die voraussichtlichen Kosten, sondern auch darum, wie viel Platz braucht es für die rund 334 Schüler der Franz-Liszt-Mittelschule und die 426 Schüler an der Diesel-Mittelschule, reichen Pausenhof und Sportplätze aus, wie wirkt sich das auf die verkehrliche Situation aus?
Mit in die Überlegungen mit einbezogen werden soll auch das Haus des Buches, ob das Grundstück für schulische Zwecke benötigt wird. Über eine Veränderung beziehungsweise Verlagerung vom Haus des Buches hat die Stadt schon zu einem früheren Zeitpunkt nachgedacht.
Zusätzliche Schäden durch Unwetter
Wichtig nicht nur für Pötzsch: „Alle Beteiligten mit ins Boot holen.“ Die CSU-Fraktion hatte im Vorfeld der Sitzung vorgeschlagen, dies in den Beschluss aufzunehmen, dass Schulleitung, Eltern und das Schulamt umgehend zu informieren.
„Wie viele Studien wird es noch geben?“, hakte Richard Fischer (SPD) nach, bezugnehmend auf die vielen Überlegungen in der Vergangenheit. „So viele wie es braucht für ein Ergebnis“, antwortete Pötzsch kurz. Die Stadt sei gefordert, im Zuge der Konsolidierung zu tun, was möglich ist. „Hoffentlich ist es die letzte Studie.“ Dass etwas gemacht werden muss, steht aber außer Frage. Die Schule ist in einem „desolaten Zustand“, das Unwetter hat an der Schule zusätzliche Schäden hinterlassen.
„Bis es zu einem Auszug oder Umbau kommt, vergehen noch Jahre. Solange muss das Gebäude noch funktionieren“, verwies er auf den dringenden Handlungsbedarf. Ohne weitere Diskussion war sich das Gremium einig, dass eine Machbarkeitsstudie wichtige Fakten zu einer möglichen Zusammenlegung der Mittelschulen klären soll. Alternativ als eine gemeinsame Mittelschule oder zwei Mittelschulen an einem Standort.