Entscheidung zu Straßen-Namen gefallen
Baugebiet Waldkraiburg-West: So werden die drei Straßen im künftigen Wohngebiet heißen
Drei Straßen wird es im Wohngebiet Waldkraiburg-West geben: Auf 103 Parzellen sollen Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen. Im Stadtentwicklungs-Ausschuss ist jetzt die Entscheidung über die Straßennamen gefallen. Wann die Grundstücke auf den Markt kommen.
Waldkraiburg – Es dauert länger als geplant: Schon längst hätten im neu geplanten Wohngebiet Waldkraiburg-West die Bagger anrollen sollen. So sah es zumindest ein erster Zeitplan vor. Doch viele Bedenken galt es zu entkräften, viele Steine mussten aus dem Weg geräumt werden. Jetzt aber biegt die Stadt auf die Zielgerade ein in Waldkraiburg-West. Im Sommer hatte der Stadtrat bereits über die eingegangenen Stellungnahmen mit Anregungen und Bedenken zur Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplan diskutiert. Heuer noch soll die zweite Auslegung abgeschlossen sein, verkündete Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) bei der Bürgerversammlung.
Nächstes Jahr könnten dann auch schon die Grundstücke auf den Markt kommen, Einfamilien- und Doppelhäuser sollen im Westen der Stadt geplant und gebaut werden. Doch bevor die Bagger rollen, gilt es noch etwas Entscheidendes zu klären.
Komponisten, Naturwissenschaftler oder Singvögel
Drei Straßen sollen das neue Baugebiet mit rund 103 Parzellen erschließen. Der Verlauf der Straßen ist klar, es fehlen nur noch die Namen. In Waldkraiburg-Süd gibt es beispielsweise bekannte Komponisten, im Föhrenwinkel eine Auswahl an Singvögeln oder nördlich vom Festplatz eine Auswahl von Naturwissenschaftlern. Wie könnten die Straßen in Waldkraiburg-West heißen? Eine Frage, mit der sich der Stadtentwicklungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt hat.
„Wir sollten über die Straßennamen nachdenken“, sagte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG). Vorschläge dazu gibt es schon: Bereits 2001 hätten zu Ehren der verstorbenen Bürgermeister Hubert Rösler und Josef Kriegisch zwei Straßen umbenannt werden sollen. Dies passierte allerdings nicht, weil ein Großteil der Anlieger dies nicht wollten. Nach dem Tod von Altbürgermeister Jochen Fischer ist die Liste um einen weiteren Namen ergänzt worden. Der Ehrenrat des Stadtrats hatte zudem die verstorbene Ballettmeisterin Feli Haag und den verstorbenen Industriepionier Raimund Beck für die Namensgebung künftiger Straßen aufgenommen.
Für die drei Straßen im neuen Wohngebiet bieten sich die drei Alt-Bürgermeister an, bei den Straßennamen sollen statt der Vornamen der Amtstitel „Bürgermeister“ mit aufgenommen werden. Ein Vorschlag, den auch Stadtarchivar Konrad Kern unterstützt.
Eine Straße nach Raimund Beck sei besser geeignet in einem Gewerbegebiet, eine Straße benannt nach der Ballettmeisterin würde sich besser in einem Gebiet mit Vertretern aus Kultur und Geschichte machen. Doch passen die drei Bürgermeister in das neue Wohngebiet?
Namen früh festlegen
„Ich habe nichts gegen den Vorschlag, aber sollte nicht der Ehrenrat den Vorschlag machen?“, fragte Harald Jungbauer nach. Mit der Entscheidung würde man den Ehrenrat allerdings nicht übergehen. Denn dort wurden alle Namen beraten. „Die Umsetzung liegt beim Ausschuss“, erklärte Bauamtsleiter Carsten Schwunck. Wegen Bauleitplanung, Vermessung oder Grundbuch sollten die Namen früh festgelegt werden.
„Wir wollen damit den Ehrenrat nicht übergehen“, bekräftigte Bürgermeister Pötzsch. Während Wolfgang Hintereder (UWG) den Vorschlag gerne noch dem Ehrenrat vorgelegt hätte, unterstützte Richard Fischer (SPD) den Vorschlag, die drei Straßen nach den verstorbenen Bürgermeistern zu benennen. Auch Martina Arnusch-Haselwarter stimmte dem zu: „Es waren drei gute Bürgermeister.“
Ein Stück weit pragmatisch sah es Anton Sterr (CSU): „Ehrenrat hin oder her – das ist ein vernünftiger Vorschlag. In der Stadt gibt es sonst kein Gebiet, wo wir alle drei Bürgermeister unterbringen können.“
Der Beschluss im Stadtentwicklungsausschuss fiel einstimmig aus: Damit werden die künftigen Bewohner in Waldkraiburg-West die ersten drei Bürgermeister der Stadt Waldkraiburg in ihrer Anschrift haben.