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Nachlass für Vereine bleibt

Waldkraiburger Haus der Kultur erhöht die Preise – Um so viel wird es teurer

Fünf Musiker begeisterten das Publikum: (von links) Darius Zboch, Jakub Lysik, Joroslaw Marzec, Katarzyna Biedrowska, Dawid Lewandowsky.
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Im Haus der Kultur werden die Preise erhöht. Das betrifft nicht nur die Saalmiete, sondern auch die Eintrittspreise.

Schon länger war der Schritt angedacht, jetzt war er unvermeidbar: Die Preise im Waldkraiburger Haus der Kultur steigen – sowohl die Saalmiete als auch der Eintritt für die Zuschauer. Um so viel wird es teurer.

Waldkraiburg – „Eine Mietpreiserhöhung hatten wir nicht erst heuer angedacht“, machte es Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) gleich zu Beginn deutlich. Ein Schritt, den die Stadt bereits vor 2020 geplant, wegen der Corona-Pandemie aber dann nicht umgesetzt hatte. „Es war der falsche Zeitpunkt.“ Jetzt aber zwingen die Stadt die allgemeinen Umstände zu diesem Schritt. „Die Nebenkosten steigen, wir müssen mit den Preisen nachziehen“, erklärte Pötzsch.

Um rund zehn Prozent steigen beispielsweise die Mieten im Großen und Kleinen Saal. So kostet der Große Saal 715 Euro (vorher 650 Euro), die Miete für den Kleinen Saal liegt bei 200 Euro (180 Euro). „Das ist eine moderate Erhöhung“, sagte Alexandra Lausmann, Leiterin der allgemeinen Kulturverwaltung. Bei den Mietpreisen für die technischen Anlagen habe man sich an den Marktpreisen orientiert. „Wir liegen damit immer noch im unteren Drittel.“

Alle Leistungen in Preisliste aufgenommen

Manche Mieterwünsche habe man mit den neuen Preisen pauschalisiert, neue Serviceleistungen oder technische Angebote in die Preisliste mitaufgenommen, sodass „jetzt alles aufgelistet ist“. Außerdem bleibt es bei einem 20-Prozent-Aufschlag bei gewerblicher Nutzung zur Saalmiete.

Wo liegt das Haus der Kultur im Vergleich zu anderen Häusern in der Region? „Vergleichspreise sind schwierig, weil jedes Haus anders ist. Aber im Vergleich zu Häusern wie Mühldorf und Rosenheim liegen wir im unteren Drittel“, erklärte Alexandra Lausmann.

Für Christine Graupner (CSU) war es wichtig, dass die Ermäßigung für Vereine und Schulen auch in Zukunft bleibt. In diesem Punkt wird es keine Veränderung geben. „Die Vereine bekommen auch weiterhin eine Ermäßigung von 25 Prozent“, sagte Alexandra Lausmann. Allerdings werde bei einer Vereins-Ermäßigung nicht mehr differenziert, ob bei der Veranstaltung Eintritt verlangt werde oder nicht. Diese Regelung galt nur bis 2015, im Rahmen einer Haushaltskonsolidierung wurde dies geändert. Die 25 Prozent Ermäßigung werde aber auch nur auf die Raummiete gewährt.

„Dem stehen auch Kosten gegenüber“, sagte Pötzsch. Das sah Christine Graupner zwar auch so, die Ermäßigung für die Vereine war ihr dennoch ein Anliegen. „Wenn die Vereine nicht mehr kommen, fallen diese Einnahmen weg. Wir sollten dies überdenken, denn die Fixkosten sind ohnehin da.“ Kleinere Vereine könnten in Gasthäuser anderer Gemeinden ausweichen, befürchtete sie. Schulen würden ihre Abschlussfeiern in ihren Turnhallen abhalten.

Saalmiete nicht verschenken

Ein Vorschlag, den nicht nur Bürgermeister Robert Pötzsch kritisch sah. „Bei Abschlussbällen würden andere Veranstalter kassieren und die Stadt müsste die Saalmiete fast verschenken.“ Ein solch schönes Haus wie das Haus der Kultur koste Geld und das soll „man nicht unter Wert verkaufen“. „Es fallen Kosten an und wer sich im Haus der Kultur einmietet, der bekommt ein anderes Angebot. Auch das Equipment kostet.“

Noch einen draufsetzen könnte man, würde es nach Valentin Clemente (FDP) gehen. „Die Erhöhung ist noch zu billig, bei dem, wie viel geboten wird.“ Andere Veranstaltungsorte würden deutlich mehr kosten und auch Wirtshäuser würden eine Saalmiete verlangen. „200 Euro für den Kleinen Saal – das ist eine noch zu geringe Erhöhung angesichts der Situation der Stadt.“ Die Haushaltskonsolidierung war auch für Norbert Fischer ein entscheidendes Kriterium. „Wir müssen schauen, dass wir bei plus minus null landen.“

Die gestiegenen Preise schlagen sich aber nicht nur in der Raummiete nieder, auch bei den Abo- und Veranstaltungspreisen muss die Stadt reagieren. „Die Kultur ist nie kostendeckend, aber wir müssen schauen, dass das Defizit so gering wie möglich ausfällt“, erklärte Bürgermeister Robert Pötzsch. Auch bei den Eintrittspreisen gab es bereits vor der Pandemie die Überlegungen, diese anzupassen. „Jetzt wurde es arg, weil die Gagenpreise enorm gestiegen sind“, beschrieb Alexandra Lausmann die Umstände. Enorm wichtig im Haus der Kultur sei weiterhin die Besucherbindung. Deshalb habe man auch beim Abo die Anzahl der Veranstaltungen reduziert und die Preise entsprechend angepasst. „Aber jetzt kommen wir nicht mehr drum herum.“

Um rund 15 Prozent steigen die Preise im Abo, eine „moderate Steigerung“, wie Alexandra Lausmann befand. In der Kategorie 1 kostet das Abo S 87 Euro statt wie bisher 76 Euro, das Abo M 113 Euro statt bisher 98 Euro und das Abo S+M 171 Euro statt 149 Euro. „Die Preise sind fair und die Ermäßigungen bleiben bestehen.“

Auch bei den Einzelveranstaltungen zeigen die Preise nach oben. „Das Abo soll auch weiterhin den Besuchern einen Preisvorteil bieten. Das gibt uns auch eine Planungssicherheit“, sagte Lausmann. Dem stimmte auch Norbert Fischer (CSU) zu. „Die Erhöhungen sind moderat. Es ist der richtige Weg, auf Kundenbindung, anstatt auf Gewinnmaximierung zu setzen.“ Man werde sehen, wie es angenommen wird.

Im Gremium war man sich allerdings einig, dass die Preiserhöhungen unumgänglich sind. In allen drei Punkten stimmte der Kultur- und Sportausschuss den Erhöhungen einstimmig zu.

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