Dazu gab es aus den Fraktionen auch ein deutliches Signal, auf Teile der Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. An den meisten Christbäumen hielt die Stadt fest, bei der Beleuchtung gab es eine deutliche Einschränkung. Die Baumbeleuchtung am Sartrouville-Platz und die Beleuchtung des Platanenhains war nur während des Christkindlmarkts in Betrieb, dunkel blieb die Beleuchtung in den Geschäftsstraßen in der Innenstadt, am Haus des Buches und am Pavillon am Stadtpark.

37.500 Euro einsparen

Damit sollten rund 50 Prozent der Stromkosten und 37.500 Euro bei der Weihnachtsbeleuchtung eingespart werden. Doch wie sind die Pläne für dieses Jahr?

Der Christbaum vor dem Rathaus steht schon, ein Stern schmückt die Spitze der Tanne. Es ist ja auch nicht mehr lange hin, bis die erste Kerze am Adventskranz angezündet wird. Doch dass die restliche Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen montiert wird, davon ist bislang nichts zu sehen.

Das soll auch nicht passieren, wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt. Die Beleuchtung soll so gestaltet werden wie im vergangenen Jahr. Am Rathaus und am Stadtplatz wird es eine Weihnachtsbeleuchtung geben. Die Beleuchtung vom Sartrouvilleplatz wandert allerdings ans Haus der Kultur, weil dort heuer der Christkindlmarkt über die Bühne gehen wird. Neben dem Christbaum am Rathaus gibt es auch in den Ortsteilen Christbäume. Damit will die Stadt sparen – Energie und Geld. Wie bereits im vergangenen Jahr.

Aber wie kommen die Einsparpläne bei den Händlern an, wenn in anderen Kommunen leuchtende Sterne Licht ins Dunkle bringen? Adi Schäftlmaier, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Handel und Handwerk Waldkraiburg, bedauert die Entscheidung, auf die Beleuchtung in den Geschäftsstraßen zu verzichten. „Helligkeit zieht an, Helligkeit ist freundlich.“ Gerade in der dunklen Jahreszeit bräuchte es ein „bisschen Atmosphäre“ in der Stadt und damit auch Beleuchtung.

„Wenn zu viel gespart wird, gehen irgendwann die Lichter ganz aus“

Denn wie wolle man Kunden den Einkauf „schmackhaft“ machen, so ganz ohne Beleuchtung in der Adventszeit? „Wieso gibt es dann am Stadtplatz eine Beleuchtung? Dort sind keine Kunden unterwegs“, fragt sich Adi Schäftlmaier. Er weiß um die Situation der Stadt, dass gespart werden muss, fragt sich aber auch, wieso überhaupt so viele Schulden angehäuft worden sind. „Man muss aufpassen: Wenn zu viel gespart wird, gehen irgendwann die Lichter ganz aus.“

Ganz anders empfindet er die Situation in Mühldorf, wo der Stadtplatz durch seine Beleuchtung an Attraktivität gewinnt. Den Blick nach Mühldorf richtet auch Andrea Schmieder, die am Waldkraiburger Stadtplatz ihr Nähmaschinen und Handarbeits-Geschäft betreibt. „Der Mühldorfer Stadtplatz ist in der Weihnachtszeit super schön beleuchtet und lädt zum Bummeln ein.“ Auch sie bedauert es, wenn keine Weihnachtsbeleuchtung installiert wird und kann die Entscheidung der Stadt nicht nachvollziehen. „Das ist ein großer Schritt in die falsche Richtung.“