Nach dem Anbau
Wieder Lärm und Staub: Diese Arbeiten stehen nun in Waldkraiburgs Diesel-Grundschule an
Die Baustellen-Strapazen vom neuen Anbau sind gerade erst vergessen, da geht es schon weiter mit Lärm und Staub. Welche Sanierungsarbeiten an der Diesel-Grundschule in Waldkraiburg jetzt in Angriff genommen werden müssen.
Waldkraiburg – Sicherheitshelme auf dem Kopf, die Meterstäbe in der Hand – so feierten die Mädchen und Buben im Sommer 2022 die Einweihung des Anbaus an der Diesel-Grundschule. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren für alle Beteiligten die Strapazen vergessen, die der Anbau an der Schule mit sich brachte: Staub, Lärm und abgesperrte Schulbereiche und bis zum letzten Tag ein großes Gewusel an der Schule.
Damit war aber nur die erste Etappe geschafft, Bürgermeister Robert Pötzsch hatte es damals schon angekündigt: „Dreck, Staub und Lärm verfolgen die Schule noch ein bisschen.“ Schließlich soll auch der Altbau auf Vordermann gebracht werden. Jetzt ist es so weit.
Modernisierung an der Schule
Was an der Diesel-Grundschule genau gemacht werden muss, wie lange es dauert und was es kostet, das erfuhren die Mitglieder im Stadtentwicklungsausschuss. Sven Grossmann vom Architekturbüro Krug-Grossmann erläuterte die Modernisierungsmaßnahme im Altbau bei Sanitäranlagen, Akustik und Brandschutz.
Erste Vorbereitungen dazu wurden bereits während des Anbaus getroffen: Weil eine im Südbau verlaufende Entwässerungsleitung nicht mehr wirtschaftlich instand zu setzen ist, hatte man eine neue Entwässerungsleitung im Außenbereich des Südtrakts während des Anbaus erstellt und Anschlüsse in das Gebäude geführt. Das bedeutet nun, dass die Sanitäranlagen von der Flurseite an die Außenwand verlegt werden müssen. Wie im Nordbau soll dann auch hier eine Lüftungsanlage eingebaut werden.
Die Trinkwasserleitungen werden wie schon auch im Nord- und Teil-Mitteltrakt der Schule erneuert und auf eine dezentrale Warmwasserversorgung umgestellt. Dadurch sollen die neuen Leitungen nicht durch die vorhandenen alten verzinkten Leitungen verschmutzt oder möglicherweise verstopft werden.
Schlechte Akustik in Klassenzimmern
Was Schulleitung und Lehrkräfte schon seit längerem beklagen, ist die mangelhafte Akustik. Auch hier soll nachgebessert werden. Tatsächlich werden die erforderlichen Werte in den Klassenzimmern nicht eingehalten, eine abgehängte Akustikdecke soll nun Verbesserung bringen, wie Architekt Sven Grossmann erklärte. In diesem Zug soll die Beleuchtung auf LED-Technik umgestellt werden.
„Außerdem müssen die brandschutztechnischen Mängel beseitigt werden“, sagte der Architekt. Im Nordbau sei dies bereits im Zuge des Anbaus passiert. Der Anbau wurde zum neuen Schuljahr 2021/22 in Betrieb genommen und hat mit 7,3 Millionen Euro Mehrkosten von rund 842.000 Euro verursacht. Mit viel Geld ist für die Modernisierung zu rechnen?
Der Architekt geht von rund 1,75 Millionen Euro brutto aus und bleibt dabei zuversichtlich, den Kostenrahmen halten zu können. „Es ist eine günstige Situation. Die Kosten werden wohl nicht so explodieren wie noch vor einem halben Jahr. Aktuell findet man auch wieder Firmen.“ Dies könne sich positiv auf die Kosten auswirken.
„In den Osterferien soll es losgehen mit den ersten Vorbereitungsmaßnahmen“, erklärte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG). Weiter geht es dann erst in den Pfingstferien. In den Sommerferien sollen alle Arbeiten abgeschlossen werden. „Der Eingriff in den Schulablauf soll so gering wie möglich sein“, sagte Pötzsch. „2000 Quadratmeter sind abzuarbeiten“, erläuterte der Architekt. Zu leisten sei das nur in mehreren Abschnitten.
Risiko von Altlasten?
Doch könnte es unliebsame Überraschungen bei den Arbeiten geben? „Wie groß ist das Risiko, auf Altlasten zu stoßen? Mit welchen Materialien müssen wir rechnen?“, wollte Ernst Schäffer (AfD) wissen. In der Hinsicht ist man entspannt. „Wir wissen durch den Anbau schon sehr viel über das Gebäude und kennen uns sehr gut damit aus“, sagte Grossmann. Auch der Bürgermeister gab Entwarnung: „Es ist nicht mit Altlasten zu rechnen.“
Eine Bitte hatte Anton Sterr (CSU) noch: „Dann sollten wir vor Beginn der Maßnahme Mitte März den Haushalt vorliegen haben.“ Verbindlich konnte Pötzsch hier nicht werden: „Wir werden versuchen, den Plan bis dahin aufzustellen.“
Einstimmig segnete der Stadtentwicklungsausschuss die Modernisierung ab, auch der Stadtrat entschied ohne Gegenstimmen.