Zukunft der Moonlight-Shows und der Klassik-Reihe
„Die Idee ist genial“: Das ändert sich in Waldkraiburgs Kultur
Moonlight-Shows und Klassik-Reihe: In der Waldkraiburger Kultur gibt es Neuerungen – darüber informierte Alexandra Lausmann im Kultur- und Sportausschuss. Welche das sind und was bereits fix ist.
Waldkraiburg – Wer eine Veranstaltung im Haus der Kultur besucht, kommt an ihr gar nicht vorbei. Denn Alexandra Lausmann ist so oft es geht bei Veranstaltungen dabei, um die Stimmung der Besucher einzufangen, um „am Puls der Interessen der Leute zu sein“.
„Das Feedback ist wichtig“, sagt Alexandra Lausmann, Leiterin der allgemeinen Kulturverwaltung. Nur so lasse sich bei der Auswahl des Kulturprogramms der Geschmack der Leute treffen. „Es braucht ein gemischtes Programm.“ Deshalb dürfen sich die Besucher im Haus der Kultur auf Neues freuen, müssen aber auch Abschied nehmen von einer Reihe, die kaum auf Interesse bei den Leuten gestoßen ist.
Hochrangige Künstler, aber kaum Nachfrage
Ende 2019 hatte man eine Klassik-Reihe ins Leben gerufen, elf Veranstaltungen hat es seitdem gegeben. Die Resonanz? Eher dürftig. „Wir wollten das als festes Angebot installiert“, sagte die Leiterin im Kultur- und Sportausschuss. Alle acht Wochen war montags eine Veranstaltung, die Nachfrage konnte dies aber nicht ankurbeln. „Trotz sehr hochrangiger und außergewöhnlicher Künstler haben maximal 47 und mindestens 15 Besucher im kleinen Saal diese Konzerte besucht“, erklärte Alexandra Lausmann. Für sie ist damit die Reihe mangels Nachfrage „gescheitert“.
So sehr die Veranstaltungen gelobt worden sind, das Interesse der Zuschauer verlagere sich in Richtung „Weltmusik“. „Wir wollen unser Programm breiter fächern, wo wir entsprechenden Bedarf bei unseren Gästen sehen.“ Interessen würden nicht starr bleiben, sondern sich weiterentwickeln. Deshalb gibt es bereits ein neues Genre im Haus der Kultur: Comedy.
„Wir haben das voriges Jahr neu ins Programm aufgenommen, wollen dazu aber nicht in Konkurrenz zu Angeboten im Umland treten“, erklärt Alexandra Lausmann. Jeweils im Frühjahr und im Herbst wolle man eine Veranstaltung anbieten, um damit das Publikum nicht zu überfrachten.
Moonlight-Shows bleiben im Programm
Weiterer Bestandteil in der Kultur bleiben die Moonlight-Shows. Während der Corona-Pandemie hatte man das Format wieder aus der Schublade geholt und es nach rund 20 Jahren wiederbelebt. „Die Reihe wurde vom Publikum gut angenommen, leider hatten wir einige Mal Pech mit dem Wetter“, erklärte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) in der Sitzung. Deshalb will die Stadt an den Stellschrauben drehen.
Zum Beispiel am Zeitpunkt: „In der Ferienzeit sind viele unterwegs“, erklärte Pötzsch. Nicht nur deshalb zieht man die Reihe auf Anfang Juli vor, denn davon erhofft man sich mehr Glück mit dem Wetter. Und wärmere Sommernächte als Ende August. „Es ist einfach schade, wenn man eine Veranstaltung für draußen plant, sie dann aber doch drinnen stattfinden muss“, sagt Alexandra Lausmann.
Das hat auch Einfluss auf das Publikum: Für die „Knallerveranstaltungen“ würde es sich bereits im Vorfeld Tickets sichern, bei den anderen allerdings erst kurzfristig entscheiden je nach Wetter. Mit einem Termin am ersten Juli-Wochenende würde man nicht mit anderen Festen kollidieren. „Wir haben viele Ideen geprüft, aufgeben wollen wir die Reihe nicht“, sagt Lausmann.
Der frühere Termin im Jahr ist eine Änderung, eine zweite betrifft das Format. Die Moonlight-Shows sollen nächstes Jahr kompakt an einem Wochenende stattfinden. Damit bekomme die Reihe einen „Festival“-Charakter. Die Kosten für die Bühne würden damit laut Pötsch weniger „zu Buche schlagen“.
Eine Veranstaltung ist schon fix
Die Reihe auf ein Wochenende zu konzentrieren, lässt Platz für weiter Überlegungen. „Wir prüfen, ob sich am Sonntagnachmittag ein Kinderprogramm umsetzen lässt. Das Problem ist die Beschattung“, erklärte Alexandra Lausmann. Auch ein Jazz-Frühstück ist für sie vorstellbar, aber die Frage mit der Beschattung müsse geklärt sein.
Ideen, die im Kultur- und Sportausschuss auf breite Zustimmung stießen. „Komprimiert statt über drei Wochen – die Idee ist genial. Ich freue mich darauf“, sagte Karin Bressel (UWG). Auch von Fraktions-Kollegin Lydia Partsch gab es ein Lob: „Man muss mal was Neues ausprobieren. Es ist toll, dass die Kulturverwaltung nicht in verfahrenen Strukturen verhaftet.“
Unter ein bestimmtes Thema sollen die Moonlight-Shows nicht gestellt werden, wie Alexandra Lausmann auf Nachfrage von Norbert Fischer (CSU) erklärte. „Es wird für jeden Geschmack etwas dabei sein.“ Ernst Schäffer brachte noch einen „Festival-Pass“ als Vorschlag ein.
Eine Veranstaltung bei den Moonlight-Shows ist schon fix: „Mit ihrem neuen Programm kommen ‚Conny und die Sonntagsfahrer‘ zum zweiten Mal“, erklärte Alexandra Lausmann auf Nachfrage.