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Abschlussarbeit zum Sartrouville-Platz

Jetzt sind die Waldkraiburger gefragt: Dennis Uzon will das Stadtzentrum gemeinsam umgestalten

In seiner Bachelorarbeit hat sich Architektur-Student Dennis Uzon den Sartrouville-Platz vorgenommen. Der Waldkraiburger möchte den Platz architektonisch aufwerten und lebendiger gestalten.
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In seiner Bachelorarbeit hat sich Architektur-Student Dennis Uzon den Sartrouville-Platz vorgenommen. Der Waldkraiburger möchte den Platz architektonisch aufwerten und lebendiger gestalten.

Wie könnte der Sartrouville-Platz in Waldkraiburg in ein paar Jahren aussehen? Wie könnte er lebendiger werden? Damit beschäftigt sich der Waldkraiburger Dennis Uzon in seiner Bachelorarbeit. So können Bürger eigene Ideen einbringen.

Waldkraiburg – Zwischen grünen Bäumen am Sartrouville Platz einen Kaffee trinken und dabei Zeit mit Freunden genießen. Das ist nur eine Möglichkeit, wie Dennis Uzon sich den Sartrouville Platz der Zukunft vorstellen könnte. „Mir ist es wichtig, wie man die Stadt architektonisch aufwerten und ihr Leben zurückgeben kann“, sagt der 23-Jährige.

Uzon ist in Waldkraiburg aufgewachsen und studiert Architektur an der Technischen Hochschule Rosenheim. Momentan arbeitet er an seiner Abschlussarbeit. Im Fokus: Der zentrale Platz Waldkraiburgs und die Gebäude außenrum. Denn er habe den Eindruck, vor zehn bis fünfzehn Jahren sei der Sartrouville Platz noch belebter gewesen. Heute gebe es dagegen mehr Leerstand.

Neubau „auf unbestimmte Zeit verschoben“

Bereits vor rund vier Jahren gab es einen Wettbewerb zur Neugestaltung des Rathauses, der auch die Umgebung berücksichtigte. „Aber nicht so, wie man es erwarten würde“, sagt Uzon. Doch bis es so weit ist und das Rathaus in neuem Glanz erstrahlt, werden noch einige Jahre ins Land gehen. „Leider musste der Neubau auf unbestimmte Zeit verschoben werden“, erklärt Carsten Schwunck, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung bei der Stadt Waldkraiburg. Dadurch sei auch fraglich, wann und inwieweit der Sartrouville Platz umgestaltet werden könne.

Die angespannte Finanzsituation der Stadt ist auch Uzon bewusst, auch er hält es für unwahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren ein neues Rathaus gebaut wird. Dass sich Architektur und Politik nicht trennen lassen, steht für ihn fest. „Aber nichts zu tun, ist trotzdem keine Option – die Stadtmitte ist das Aushängeschild jeder Stadt“, sagt er.

Stadtgeschichte fließt in Entwürfe ein

Bei seinen Plänen möchte er ökologisch, wirtschaftlich und sozialverträglich mit den bestehenden Gebäuden umgehen – ein Abriss und Neubau kommt für ihn nicht mal in der Theorie in Frage. Denn in Waldkraiburg wurde viel Beton verbaut und mit jedem Abriss geht diese bereits investierte Energie verloren.

Das weiß er, da er sich auch mit der Stadtgeschichte und der Entstehung der einzelnen Gebäude beschäftigt hat. Um mehr zu erfahren, hat er das Stadtarchiv besucht, alte Fotos und Zeitungsartikel gesichtet. Die Wohngebäude um den Sartrouville-Platz seien etwa alle zu unterschiedlichen Zeiten entstanden. „Der Beginn war das Rathaus im Jahr 1970 – das letzte Gebäude in dem Areal wurde in den frühen 1980er-Jahren fertiggestellt“, erzählt Uzon.

Stärken von Waldkraiburg einbeziehen

Auch in einer Facharbeit hat er sich schon intensiv mit dem Platz auseinandergesetzt. „Oft sieht man ja nur die Schwächen von Waldkraiburg, aber es gibt auch Stärken“, sagt der Student. So sei die Stadt nach wie vor ein bedeutsamer Industriestandort mit vielen Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Auch dass in Waldkraiburg viele Nationalitäten und Kulturen zusammenkommen, könne als Stärke gesehen werden.

„Jedoch müssen wir uns auch Gedanken machen, wie wir die Kulturen zum Beispiel Deutsch, Rumänisch, Türkisch und Russisch zusammenbringen“, ergänzt Uzon. Bei Gesprächen habe er bereits herausgehört, dass viele es schade fänden, dass die meisten Nationalitäten unter sich blieben statt zusammenzukommen. Hier habe die Architektur die Aufgabe, Grenzen aufzulösen und das Gemeinsame zu betonen. „Eine multifunktionale Stadtmitte mit vielen Veranstaltungen und einem reichen kulturellen Leben kann da einen weiteren Impuls setzen“, schlägt Uzon vor.

Ideen gemeinsam mit Waldkraiburgern entwickeln

Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder Überlegungen, wie Waldkraiburg umgestaltet werden könnte, beispielsweise mit dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK). All diese möchte er miteinbeziehen.

Existierende Pläne und Entwürfe hat Dennis Uzon unter anderem von der Stadt Waldkraiburg erhalten. Diese bezieht er in seine Abschlussarbeit ein.

Die Bestandspläne hat er von der Stadt erhalten, auch die Aufmaßpläne existieren bereits aus dem Ideenwettbewerb. „Die Stadt hat auch Interesse herauszufinden, welche Potenziale die Stadtmitte hat, aber es ist nicht so, dass wir fest zusammenarbeiten – ich mache das alles kostenlos für meine wissenschaftliche Arbeit“, erklärt Uzon.

Um der Stadt nicht einfach etwas überzustülpen, sucht er den Austausch mit den Waldkraiburgern. Er möchte ein Gefühl dafür bekommen, wie es für Menschen verschiedener Generationen und Herkunft ist, am Sartrouville Platz zu wohnen. Aber ihn interessiert auch, wie die Waldkraiburger und Menschen aus dem ganzen Landkreis den Platz sehen.

Realistische Entwürfe als Ziel

Um das herauszufinden, hat er eine Online-Umfrage erarbeitet. „Jeder kann seine Gedanken einbringen, das Ganze ist auf Augenhöhe mit den Menschen“, betont er. Das mache sonst niemand und biete anderen Architekten später eine Grundlage, die sie aufgreifen könnten. „Es gibt nichts Schlechteres, als wenn Architekten nur von außen auf eine Stadt gucken.“ Je mehr Leute teilnehmen, desto aussagekräftiger sei das Ergebnis.

Anhand dessen fertigt er Entwürfe für eine umgestaltete Stadtmitte an. „Natürlich bedeutet das auch ein großes Arbeitspensum, aber mir ist es wichtig, dass meine Entwürfe realistisch sind.”

Erste Ideen der Stadt sahen laut Schwunck vor, den Sartrouville Platz einzugrünen und parkähnlich als Lückenschluss zum Grünen Ring zu gestalten. „Der Stadtplatz sollte dann verstärkt den Wochenmarkt und für Veranstaltungen geöffnet und genutzt werden“, gibt er einen Einblick.

So können Sie an der Online-Umfrage teilnehmen

Ob Uzon mit seiner Arbeit zu ähnlichen Entwürfen kommt, wird sich bereits im Sommer zeigen. Mitte Juni wird er seine Bachelorarbeit abgeben, Anfang Juli die Forschungsergebnisse veröffentlichen.

Wer Dennis Uzon bei seiner Bachelorarbeit unterstützen möchte, kann unter thro-umfragen.de/uc/waldkraiburg an seiner Online-Befragung teilnehmen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Die Antworten werden anonym erfasst. Die Befragung läuft voraussichtlich bis 2. April. Unter den Teilnehmenden verlost er fünf Waldkraiburger Gutscheine mit je zehn Euro. Unter https://www.instagram.com/dennisuzon/ berichtet der Student zudem regelmäßig über den aktuellen Stand seiner Arbeit.

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