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100 Euro für jeden Hund

Steuersündern auf der Spur: Darum sucht Waldkraiburg jetzt doch nach illegalen Hunden

Zwei Hunde aus Waldkraiburg beim Spielen auf einer Wiese
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Für diese beiden Hunde wird Hundesteuer an die Stadt Waldkraiburg bezahlt. Doch wie viele Hunde sind von ihren Besitzern nicht gemeldet?

Eine höhere Hundesteuer hat der Stadtrat zwar abgelehnt. Doch es bleibt die Frage nach der Steuer-Gerechtigkeit: Ist es gerecht, wenn nur diejenigen zahlen, die ihre Vierbeiner anmelden? Wie die Stadt illegalen Hunden auf die Spur kommen will.

Waldkraiburg – 50 Euro mehr, dann doch nur 25 Euro und am Schluss hat der Stadtrat eine höhere Hundesteuer sogar ganz einkassiert. Die Diskussionen um die Steuer hatten aber noch eine ganz andere Frage aufgeworfen: Wie viele Hunde gibt es tatsächlich in der Stadt? Nur unter der Voraussetzung einer Bestandsaufnahme hatte der Finanzausschuss die Diskussion um eine höhere Hundesteuer nach einem ersten Patt überhaupt erst wieder aufgenommen.

Ein Knackpunkt war die fehlende Gerechtigkeit, die mit einer Hundebestandsaufnahme gelöst werden sollte. Denn schon jetzt hat Waldkraiburg den höchsten Hebesatz im Landkreis. Anstatt also eine höhere Hundesteuer allein auf die ehrlichen Halter abzuwälzen und diese noch stärker zu belasten, sollte die Stadt parallel nach nicht angemeldeten Hunden suchen. Ein Vorschlag, dem der Finanzausschuss noch deutlich in der Mehrheit zustimmte.

Stadtrat hat höhere Hundesteuer abgelehnt

Ein anderes Bild im Stadtrat: „Mehr Ärger als Nutzen“, „kein Mehrwert“ oder „keine Verbesserungen für Hundebesitzer“ – das Veto gegen eine höhere Hundesteuer war im Stadtrat knapp. Aber damit war erst einmal auch eine Hundebestandsaufnahme vom Tisch – die war nämlich daran gekoppelt. Harald Jungbauer (CSU) hatte nach der Entscheidung deshalb nachgehakt, ob die Stadt dennoch auf die Suche nach illegalen Hunden gehen kann.

Jetzt wird die Stadt aktiv und führt eine Hundebestandsaufnahme durch. 100 Euro für einen Hund zahlen deren Besitzer in Waldkraiburg, entsprechend mehr wird es für diejenigen, die mehrere Hunde halten. Die Abgabe betrifft zwar die Besitzer direkt, es zahlen aber nur diejenigen, die ihren Hund tatsächlich bei der Kommune angemeldet haben. Zum Jahresende waren rund 1130 Hunde bei der Stadt gemeldet. Mit rund 137 nicht-registrierten Hunde hatte die Verwaltung in der Stadt bei den Diskussionen zu einer höheren Hundesteuer kalkuliert.

„Leider musste in letzter Zeit zunehmend festgestellt werden, dass nicht alle Hundehalter der Pflicht zur Anmeldung ihrer Hunde nachgekommen sind“, teilt die Stadt Waldkraiburg zu ihrer Entscheidung mit. Deshalb sollen nun in den nächsten Wochen Mitarbeiter einer beauftragten Firma alle 11.000 Haushalte aufsuchen und die Bewohner nach vorhandenen Hunden abfragen.

Frage der Steuergerechtigkeit klären

Damit will die Stadt die Frage nach der Steuergerechtigkeit klären. Ähnlich argumentiert hatte auch die Stadt Mühldorf: Die hatten bereits Ende 2023 eine Hundebestandsaufnahme durchgeführt. Vier Monate waren die tierischen Steuerfahnder in der Stadt unterwegs, 120 Hunde wurden neu erfasst. Hat sich die Aktion gelohnt? „Den Kosten der Maßnahme in Höhe von 15.000,11 Euro stehen 18.025 Euro an Mehreinnahmen durch neu angemeldete Hunde gegenüber“, zog Mühldorfs Kämmerer Fabian Zierhofer damals im Finanzausschuss Bilanz.

Die eingesetzten Kontrolleure in Waldkraiburg tragen sichtbar einen Legitimations-Ausweis der Stadt. „Zur Durchführung dieses Auftrages werden die Wohnungen nicht betreten und keine Steuern oder Gebühren vor Ort erhoben“, erklärt die Stadt. Werden „illegale“ Hunde entdecken, müssen die betroffenen Hundehalter laut Stadt mit einer „rückwirkenden Steuerfestsetzung“ rechnen.

Wer also bislang seinen Hund noch nicht bei der Stadt angemeldet hat, kann dies entweder im Steueramt im Rathaus (Zimmer 115, Telefon 08638/959-236 oder 08638/959-2321) tun oder online unter www.waldkraiburg.de unter Bürgerservice und Steueramt.

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