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Forschungszentrum für Kunststoff-Recycling

Innovationsschub für Waldkraiburg: Das ist zum geplanten Forschungszentrum bekannt

Rohstoff für die Kunststoff-Industrie
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Das Recycling von Kunststoffen spielt bei vielen Unternehmen eine große Rolle. Wie Kunststoffe künftig recycelt werden können, das soll ein Forschungszentrum am Standort Waldkraiburg in den Blick nehmen. (Symbolbild)

In Waldkraiburg könnte ein Forschungszentrum für Kunststoff-Recycling entstehen. Das ist eine Chance für die Wirtschaft vor Ort und für die Entwicklung neuer Technologien. Das ist bislang dazu bekannt.

Waldkraiburg – Mit der Aussicht auf ein Forschungszentrum für Recycling von Kunststoffen könnte sich für Waldkraiburg eine neue Tür öffnen. Bürgermeister Robert Pötzsch hat kürzlich den Stadtrat über erste Gespräche informiert, in weiteren sollen die Rahmenbedingungen konkretisiert werden.

Nicht nur Pötzsch bewertet die Chancen für die Stadt als positiv. Auch Max Heimerl, Vorsitzender des Zweckverbands Hochschulcampus Mühldorf-Waldkraiburg sieht darin einen „wichtigen Schritt, um die Wirtschaft in der Region zu stärken und das Profil unseres Chancen-Landkreises weiter zu schärfen“.

„Wir stehen schon jetzt in vielen Bereichen für Innovation und Zukunftstechnologie und könnten mit dem Standort Waldkraiburg einen zusätzlichen Schwerpunkt setzen, der sich mit einem zentralen Thema beschäftigt“, sagt Heimerl. Denn Recycling spiele bei allen Unternehmen deutschland- und EU-weit eine große Rolle. Heimerl kann sich gut vorstellen, dass Unternehmen vor Ort von einem Wissensvorsprung profitieren können.

Wichtige Aufgabe für die künftige Rohstoff-Sicherheit

Zu den Plänen wird Heimerl schon etwas konkreter. „Das geplante Forschungszentrum soll eine Forschungs- und Transfereinheit werden zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Steigerung von Recycling mit dem Schwerpunkt Kunststoffe. Es betrifft sowohl Produkte, die neu produziert und auf den Markt gebracht werden, als auch Produkte, die bereits bestehen.“ Ein erster Schwerpunkt liege auf Kunststoffen, mittelfristig soll auch der Bereich Altholz und Bau in den Blick genommen werden.

Im Recycling von Materialien aller Art sieht Professor Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim, eine wichtige Aufgabe für die künftige Rohstoff-Sicherheit: „Wiedergewinnung und Kreislaufwirtschaft spielen eine besondere Bedeutung. Die TH Rosenheim hat in diesem Bereich eine hervorragende Expertise. Dies spiegelt sich zum einen im Studienangebot wider, zum anderen laufen an der Hochschule diverse Forschungsprojekte zu diesem Themenkomplex.“

Anwendungsorientiert werde die Technologie erforscht und neue Produkte aus dem recycelten Material entwickelt. Jedenfalls ein relevantes Thema für die Zukunft, zumal im Landkreis und der Region viele Unternehmen der Kunststoff- und Chemieindustrie beheimatet sind. „Das Forschungszentrum soll ein Zentrum der Innovation werden“, sagt Köster.

Forschungskooperationen stärken und ausbauen

Geplant ist laut Heimerl eine Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen der Standorte Rosenheim, Burghausen und Waldkraiburg. Auch Doktoranden und Start-ups sollen in Waldkraiburg angesiedelt werden. „Die TH Rosenheim hat bereits einige Forschungskooperationen mit regionalen Unternehmen zum Thema Recycling in der Kunststoffwirtschaft. Diese gilt es weiter zu stärken und auszubauen.“

Dass das ursprünglich für Waldkraiburg vorgesehene Zentrum für biobasierte Materialien (ZBM) innerhalb der TH Rosenheim an anderen Standorten umgesetzt ist, ist für Heimerl nachvollziehbar. „Die ursprüngliche Idee, die chemische Aufbereitung von Holz nach Waldkraiburg zu holen, wurde überarbeitet und an regionale Gegebenheiten angepasst.“ Deshalb ist es für Heimerl sinnvoll, den chemischen Anteil des ZBM am Standort Burghausen zu erforschen, der Bereich Kunststoff hingegen passt gut zu den Waldkraiburger Firmen.

„Am Campus Rosenheim laufen alle Forschungsaktivitäten zusammen. Die aktuellen Pläne der TH Rosenheim klingen nach einem gelungenen Gesamtkonzept, das sowohl für den Zweckverband Hochschulcampus Mühldorf-Waldkraiburg finanziell umsetzbar ist, aber auch für die regionalen Unternehmen einen nutzbaren Wissensgewinn bringt“, ist Heimerl überzeugt.

Am Ende spielten unter anderem die Finanzen eine Rolle, das ZBM in Waldkraiburg nicht weiterzuverfolgen. „Der weitere Aufbau der Labore in Waldkraiburg würde den Rahmen der zugesagten Fördermittel angesichts der dafür notwendigen Räume sprengen“, erklärt Köster. Außerdem konnten nicht genügend wissenschaftliche Mitarbeitende für das Projekt gewonnen werden.

Suche nach geeigneten Räumen läuft

Aufgabe von Zweckverband und Waldkraiburg ist es, für die nötige Infrastruktur zu sorgen. Die Suche nach geeigneten Räumen läuft, außerdem unterstützt der Zweckverband beim Aufbau von Unternehmenskontakten zum Thema „RecyKreis“. Trägerschaft und die fachliche Konzipierung des Forschungszentrums liegen bei der Hochschule genauso wie die Finanzierung von Personal und Ausstattung.

Aktuell arbeitet laut Heimerl die Hochschule an einem Feinkonzept und der Ausschreibung von Forschungspersonal. Noch im Herbst ist ein runder Tisch mit regionalen Unternehmen geplant, bei dem das Konzept „RecyKreis“ erläutert und über Bedürfnisse der regionalen Unternehmen diskutiert werden soll. Bis Ende 2025 könnte laut Köster das Forschungszentrum realsiert werden –vorausgesetzt die nötigen Räume werden gefunden.

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