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Stadtrat entscheidet

Kampf um das Waldbad: Kommt doch noch ein Minimalbetrieb?

Das geschlossene Waldbad in Waldkraiburg.
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Das geschlossene Waldbad in Waldkraiburg.

Martina Arnusch-Haselwarter (SPD) gibt nicht auf: Trotz des Stadtratsvotums voriges Jahr kämpft sie weiter für einen Minimalbetrieb im Waldbad. Gibt es jetzt eine Wende?

Waldkraiburg – Kein finanzieller Spielraum, kein Geld fürs Waldbad: Mit klarem Votum lehnte voriges Jahr der Stadtrat einen Antrag auf Notbetrieb im Waldbad ab. Aber aufgeben wollte Martina Arnusch-Haselwarter (SPD) nicht. „Ich fühle mich als gewählte Mandatsträgerin verpflichtet, für viele tausend Bürgerinnen und Bürger für das Waldbad beziehungsweise für eine vorübergehende Minimallösung zu kämpfen.“

Im Jahr zwei der Schließung vom Waldbad hatte sie den zweiten Antrag für einen Minimalbetrieb im Waldbad eingereicht. Darin geht es ihr einerseits darum, den Beschluss zum Abriss des Waldbads aufzuheben, andererseits soll das Waldbad bis zu einer endgültigen Lösung im Minimalbetrieb geöffnet werden. Minimalbetrieb heißt für sie, dass mindestens zwei Becken geöffnet werden, die restlichen Becken geschlossen bleiben und die Öffnungszeiten reduziert werden.

Förderverein will sich aktiv beteiligen

„Über viele Jahre wird es kein Schwimmbad geben“, kritisierte sie im Stadtrat. Dass es keine Bademöglichkeit gebe, ist „peinlich als Stadtvertreter, schlimm für die Bürger“. In ihrem jetzigen Antrag bringt sie ein, dass sich der Förderverein Waldbad aktiv an der Umsetzung des Minimalbetriebs beteiligen will. Das Vorhaben könnte einerseits durch Sponsoren unterstützt werden, andererseits durch Arbeitsleistungen seitens der Mitglieder.

„Es ist ein Kompromiss, deshalb sollten wir das überdenken“, schlug sie vor.

Die Pläne für einen Minimalbetrieb hatte man verworfen, die geschätzten Kosten mit 200.000 bis 300.000 Euro und das damit verbundene Risiko seien einfach zu hoch. „Es tut weh, dass die Stadt die finanziellen Mittel nicht hat. Aber wir können kein Geld in eine ungewisse Zukunft stecken“, sagte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG).

An der Einstellung einem Minimalbetrieb gegenüber hatte sich bei vielen Stadträten nichts geändert. „Ich schätze das Engagement, aber wir können kein Geld in die Becken stecken, ohne zu wissen, ob die Anlage funktioniert“, sagte Christoph Arz (Grüne). Stattdessen solle man sich überlegen, wie ein neues „Freibad“ aussehen kann, denn: „Das Beckenprogramm werden wir uns nicht leisten können.“ Kreativ sein, nicht länger am Alten festhalten, sondern am Neuen konstruktiv arbeiten, forderte er seine Rats-Kollegen auf. „Es braucht Engagement für neue Lösungen.“

Prioritäten klar gesetzt

Ernst Schäffer (AfD) hat seine Prioritäten klar gesetzt in einen Ersatz für die Franz-Liszt-Mittelschule, für Charlotte Konrad kann es die Stadt jetzt nicht leisten. „Die Stadt braucht erst Geld.“ Auf kreative Ideen will Christine Graupner (CSU) setzen. „Wir sollten jetzt schauen, was möglich ist.“

Weg von den „emotionalen Diskussionen“ forderte Johann Vetter (UWG), für einen Alternativbetrieb brauche es einen Plan, genaue Zahlen. Karl-Heinz Stocker (CSU) sah zwar keinen Weg darin, dass es sich die Stadt leisten kann, lenkte die Diskussion aber in Richtung des angedachten Sponsorings. „Für die Bürger sollte man versuchen, eine Schwimm-Möglichkeit zu schaffen. Es wäre ein Kompromiss, über Sponsoren und Kosten nachzudenken“, sagte Richard Fischer (SPD).

Der Idee, einen Minimalbetrieb über Sponsoren zu schaffen, konnten die Stadträte etwas abgewinnen. Aber unter einer Voraussetzung: „Bei der Sponsoren-Suche müssten auch die Betriebskosten berücksichtigt werden, ansonsten wird es schwierig“, sagte Tatjana Zapp (AfD). Für Christine Graupner ist die Sponsoren-Idee ein Signal nach draußen: „Wir überlegen neu, was möglich ist.“

Aber ganz ohne Unterstützung ist es nach Ansicht von Martina Arnusch-Haselwarter nicht zu schaffen: „Der Förderverein ist bereit, ein Konzept zu erarbeiten. Aber es braucht die Verwaltung, die Stadtwerke, um einen Plan aufzustellen. Es funktioniert nicht, wenn die Stadt dagegen ist.“

Keine finanzielle Unterstützung von der Stadt

Der Sponsoren-Idee verschließt sich der Bürgermeister nicht, macht aber klar: „Pläne, Informationen – was möglich ist, geben wir. Aber wir können nicht finanziell unterstützen, wir können keine Planleistungen liefern.“ Das sah auch Frieder Vielsack (UWG) so: „Der Förderverein kann ein Konzept erarbeiten, aber es darf nichts an der Stadt hängen bleiben. Niemand ist gegen ein Schwimmbad. Aber wenn es heißt, die ‚Stadt muss‘, dann wird es nichts.“

Der Antrag wurde einstimmig zurückgestellt in den Haupt- und Finanzausschuss. Für Frieder Vielsack ein guter Zeitpunkt, endlich mit den Vorwürfen aufzuhören und nach vorne zu schauen.

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