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Tanz trifft Kunst

Schwereloser Kraftakt an der Stange: Wie der TSC Waldkraiburg mit Pole Dance die Bühne erobert

Die Pole Dance Gruppe des TSC Waldkraiburg bei den Proben für das Tanztheater
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Die Pole Dance Gruppe des TSC Waldkraiburg bei den Proben für das Tanztheater mit Hannah Umstätter, Julia Glas, Eda Evci, Viktoria Klobertanz, Lena Ismair, Tanja Neumayer (Trainerin), Lea Liebhart, Jennifer Czesch, Christina Thaler und Steffanie Blattner.

Es ist eine Kunst, die die Schwerkraft herausfordert: Die Tänzerinnen des TSC Weiß-Blau 70 Waldkraiburg vereinen in ihrem Sport Kraft, Eleganz und Kreativität. Pole Dance ist mehr als nur an der Stange zu tanzen.

Waldkraiburg – Fast schon schwerelos schweben sie über dem Boden und scheinen der Schwerkraft zu widersprechen. Alles, was sie hält, ist eine Stange, die bis zur Decke reicht. Die enorme Körperkraft, die die Tänzerinnen des TSC Weiß-Blau 70, Abteilung Pole Dance, für ihren Sport aufbringen, ist faszinierend.

Pole Dance vereint Akrobatik, Turn- und Tanzelemente und wer an der Stange schweben will, der braucht viel Muskelkraft in Armen, Beinen und Händen. Nur so lässt sich die haltende Anpresskraft ausführen. Kopfüber oder hin zu schnellen Rotationen an der Stange gelangt der Körper in verschiedenen Positionen, um dann am Ende der Darbietung federleicht zu Boden zu gleiten.

Kunst und Tanz verschmelzen miteinander

Die Leiterin der Abteilung Pole Dance, Tanja Neumayer (33) aus Waldkraiburg trainiert aktuell mit ihrem Team für das Bühnenstück „Tanz trifft Kunst – ‚Eingelegte Kellerstufen‘ – Geschmack der Elemente“. Corena Strecker-Beitzel (58), Leiterin der Abteilung Jazz and Modern Dance, sowie auch Leiterin der „Dance Company Katalu“ hatte heuer das Projekt ins Leben gerufen. Im Mai feierte das bildgewaltige Bühnenstück seine Premiere und das mit großem Erfolg. Das Besondere daran: die Verschmelzung zwischen abstrakten Gemälden der Altöttinger Künstlerin Petra Salzinger (47) und den Tänzen der „Dance Company Katalu“ und der Pole Dance-Gruppe des TSC Weiß-Blau.

Bei ihrem ersten Auftritt im Frühjahr brachte die Pole Dance-Gruppe zwei Choreografien auf die Bühne, im Herbst werden es elf Stücke sein. Gemeinsam mit der „Dance Company Katalu“ wird das Publikum mit insgesamt 24 verschiedenen Choreografien in eine magische Welt der Elemente entführt. Zu jeder einzelnen Choreografie wird es auch das passende Bild der Altöttinger Künstlerin geben.

Strecker-Beitzel, Neumayer und Salzinger verbindet nicht nur die Liebe zum Tanz, sondern auch eine echte Freundschaft, die ihren Ursprung beim Waldkraiburger TSC Weiß-Blau hat. Neumayer tanzt dort schon seit ihrem achten Lebensjahr. Darunter auch Modern Dance, mit dem sie früher erfolgreich bei Wettkämpfen teilnahm. Durch den Verein lernte sie Corena Strecker-Beitzel kennen. Für die sport- und kunstbegeisterten Frauen war klar, dass sie gemeinsam Projekte verwirklichen wollen.

Neumayer gründete 2015 die Abteilung Pole Dance. Damals tanzte sie bei „Poison Roses“. „Wir hatten einem Mädel unserer Gruppe einen Pole-Dance-Kurs zum Geburtstag geschenkt. Die ganze Truppe machte bei dem Kurs mit. Irgendwie landete ein Foto von mir bei unserer damaligen Vorsitzenden. Dann hieß es: Tanja mach mal. Du kriegst eine Stange und dann machst du Pole Dance“, erzählt Neumayer.

Mit Videos Pole Dance selbst beigebracht

Gesagt, getan. „Ich brachte mir das selbst mit ein paar Videos bei und machte in Augsburg meinen Trainerschein. Ich selbst hatte nie einen Trainer, aber umso mehr macht es mir Spaß, es anderen beizubringen. Also gründete ich die Abteilung Pole Dance beim TSC“, setzt sie fort. Ihr ist es wichtig, dass Pole Dance nicht länger mit einem Klischee behaftet ist. Pole Dance ist Sport. Deshalb verbindet Neumayer das Elegante an der Stange mit zeitgenössischem Tanz.

Bei Neumayers Stil bewegen sich die Tänzerinnen am Boden, aber auch in der Luft. Insgesamt hat der Verein sieben Pole-Dance-Gruppen, die von drei Trainerinnen trainiert werden. Neumayer konzentriert sich aktuell auf die drei Auftrittsgruppen für das Bühnenstück.

„Pole Position hat drei Stücke, Pole Passion hat sechs und tanzt Luft, Feuer und Sturm. Die Gruppe Butterfly hat fünf Stücke und tanzt das Eis. Es ist kombiniert mit vielen Gruppen. Das Eis wird unterstützt mit den Balletis unseres Vereins. Die Kleinen spielen die Schneeflocken“, erzählt Neumayer.

Das aktuelle Bühnenstück ähnelt dem ersten, allerdings wurde es um neue Elemente erweitert. „Bei ‚Eingelegte Kellerstufen – Geschmack der Elemente‘ gehen die Tänzer die Stufen rauf. Wir haben uns zum Beispiel mit Kristallen, Edelsteinen und Diamanten angeschlossen, aber auch Elemente wie Holz sind dazu gekommen“, setzt sie fort.

In ihrem Bühnenstück haben sie einen thematischen Zusammenhalt, wo mehrere Stücke gleichzeitig ineinandergreifen. Es wird nicht nur am Boden getanzt, sondern auch in der Luft. Das hat nochmal eine ganz andere Tiefe. Aktuell trainieren 16 Tänzer und Tänzerinnen der „Dance Company Katalu“ und 26 Tänzerinnen der Abteilung Pole Dance für das anstehende Bühnenstück, wobei einige in beiden Tanzgruppen aktiv sind. Bei der Herbstaufführung im Haus der Kultur in Waldkraiburg darf das Publikum etwa zwei Stunden lang in eine magische Welt eintauchen.

Infos zur Veranstaltung

Das Bühnenstück „Tanz trifft Kunst – ‚Eingelegte Kellerstufen‘ – Geschmack der Elemente“ ist im Großen Saal im Haus der Kultur zu sehen. Termin ist am Sonntag, 29. Oktober, um 19 Uhr. Karten gibt es unter geschaeftsstelle@tsc-waldkraiburg.de oder unter Telefon 0151/65115853. Zum Bühnenstück gibt es in der Studiogalerie die Bilder von Künstlerin Petra Salzinger zu sehen von Montag, 23. Oktober, bis 6. November.

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