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Aus dem Stadtentwicklungsausschuss

„Sportlich enge Bebauung“ für Waldkraiburg – Wie weit soll man bei der Nachverdichtung gehen?

Ein Mehrfamilienhaus ist in der Stroblstraße in Waldkraiburg geplant. Bei den Plänen ist ein Punkt strittig.
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Ein Mehrfamilienhaus ist in der Stroblstraße geplant. Bei den Plänen ist ein Punkt strittig.

Mehrfamilienhaus statt Einfamilienhaus: Ein Bauherr will auf einem Waldkraiburger Grundstück nachverdichten. Wie weit kann man dabei gehen? Was darf vernachlässigt werden? So hat der Stadtentwicklungsausschuss entschieden.

Waldkraiburg – Nachverdichtung – kaum ein Begriff fällt häufiger im Stadtentwicklungsausschuss als dieser. Ein Ziel, das sich die Stadt Waldkraiburg schon seit Jahren auf die Fahnen geschrieben hat. Einerseits aus ökologischen Gründen, um Flächen zu sparen, andererseits zuletzt auch deshalb, weil die Stadt bei ihrer Entwicklung längst an ihre Grenzen gestoßen ist.

Erst Lücken schließen und dann andere Fläche bebauen, lautet die Devise. Jetzt lag dem Ausschuss eine Bauvoranfrage vor, die genau in dieses Schema passt. Ein bestehendes Wohnhaus in der Stroblstraße soll samt Garage abgebrochen werden und Platz machen für ein Mehrfamilienwohnhaus mit sechs Wohneinheiten sowie zwei Carports und unüberdachten Stellplätzen.

„Massiver Baukörper“

Bauamtsleiter Carsten Schwunck stellte das Vorhaben in der jüngsten Sitzung vor, das sich in einem Gebiet ohne Bebauungsplan befindet. Daher gilt, ob sich das neue Gebäude in die nähere Umgebung einfügt oder nicht. „Mit dem Neubau ist ein deutlich höheres Gebäude vorgesehen als bislang“, erklärte Schwunck. Mit einer Grundfläche von 177,50 Quadratmetern und einer Wandhöhe von 6,62 ist es ein „massiver Baukörper“ im Vergleich zur näheren Umgebung. Aber weniger die Grundfläche ist entscheidend, wie ein Gebäude wahrgenommen wird. „Die Höhe entscheidet für die Wahrnehmung und vor Ort gesehen, ist es grenzwertig.“ Aber Schwunck relativierte, dass man aus Sicht der Verwaltung diesen Schritt mitgehen könne.

Zum Vergleich: In der Umgebung sind Grundflächen für Häuser von 87 bis maximal 157 Quadratmetern und Wandhöhen von 4,02 bis maximal 6,87 vorhanden.

Stellplätze sind strittig

Strittig ist aber laut Schwunck bei dieser Bauvoranfrage ein anderer Punkt: die Stellplätze. Bei diesem Thema schaut der Stadtentwicklungsausschuss nämlich immer genau hin. Ausnahmen davon gibt es spätestens mit der neuen Stellplatz-Satzung so gut wie nicht mehr. Nicht die Anzahl der Stellplätze ist hier allerdings der strittige Punkt, sondern der zu geringe Abstand der Carports zu den Straßen hin sowie die Zufahrt von mehr als vier zusammenhängenden Stellplätzen. Diese sind nämlich so geplant, dass sie direkt von der Straße her angefahren werden sollen.

„Wegen des abgesenkten Bordsteins fallen dadurch öffentliche Stellplätze weg“, erklärte Schwunck. Noch dazu in einer Straße, die ohnehin sehr schmal sei. Damit nehmen die Stellplätze die Breite des Grundstücks ein.

Für Ulli Maier (UWG) ist das „nicht im Sinne der Straße“. „Das ist eine schwierige Situation.“ Denn die vier größeren Drei-Zimmer-Wohnungen in dem Haus sind laut Plan so angelegt, dass für sie mit knapp unter 65 Quadratmetern nur ein Stellplatz pro Einheit nötig ist. Die Stadt Waldkraiburg hat dies in ihrer Stellplatz-Satzung so geregelt, dass erst für Wohnungen ab 65 Quadratmetern zwei Stellplätze nötig sind. Je drei Wohneinheiten braucht es einen Besucher-Parkplatz.

„Illegale Schuppen“ befürchtet

Zwar hat Ulli Maier nichts gegen eine „sportlich enge Bebauung“, aber die könnte sich seiner Meinung nach noch an anderer Stelle auswirken. „Wo bringen die Leute ihr Zeug unter?“ Denn viele Abstellmöglichkeiten gebe es laut Plan nicht, weshalb Maier den Bau „illegaler Schuppen“ befürchtet. „Aber das ist wohl nicht zu fordern.“

Dass es für jede Wohnung Stauraum brauche, da gab ihm Bauamtsleiter Schwunck recht. Aber: „Wir können nur darüber befinden, was uns vorliegt.“

Auch für CSU-Fraktionsvorsitzenden Karl-Heinz Stocker erscheint die Bebauung mit sechs Wohnungen als „wuchtig“. Seine Sorge betraf die Anbindung an die enge Straße. Hierzu müsste man seiner Meinung nach mit einem anderen Konzept nachbessern.

Mit drei Gegenstimmen gab der Stadtentwicklungsausschuss schließlich ein positives Signal für die Bauvoranfrage.

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