Jahresrückblick 2023
Brennende Container, Feuer in der Tiefgarage und Lebensretter in Waldkraiburg
Die Feuerwehren in und um Waldkraiburg waren dieses Jahr wieder gefordert. Das waren die größten Einsätze.
Waldkraiburg – Ein großer Schock, als plötzlich im Mai während des Unterrichts an der Diesel-Grundschule der Feueralarm losheulte. Kein Probealarm, sondern Ernst. Denn in einer Toilette stand ein Mülleimer in Flammen, Schüler und Lehrer mussten sich draußen in Sicherheit bringen.
Doch durch die Routine der Probealarme und der Zusammenarbeit aller Kollegen war das Schulhaus schnell geräumt. Als die Feuerwehr am Einsatzort war, war der Brand im Mülleimer schon eingedämmt. Die Schwierigkeit war die starke Rauchentwicklung, in der Toilette und im angrenzenden Flur war alles stark verrußt.
Der Schreck bei Kindern und Lehrern saß tief, an Unterricht war nicht mehr zu denken. Durch den Brand ging es zwei Tage früher in die Pfingstferien, weil der Unterricht ausfallen musste.
Brand in Tiefgarage
Viel Schaden richtete der Brand zweier Autos in einer Tiefgarage in der Erzgebirgsstraße im November an. Mitten in der Nacht mussten rund 100 Anwohner ihre Wohnungen verlassen, aus der Tiefgarage drang dichter, beißender Rauch, dessen Gestank noch am nächsten Tag zu riechen war.
Vermutlich wegen eines technischen Defekts hatte ein Auto Feuer gefangen. Der dichte Rauch und die enorme Hitze-Entwicklung erschwerten die Löscharbeiten, währenddessen halfen die Feuerwehren zusammen, die Wohnungen zu räumen. Zuflucht fanden die Anwohner im benachbarten Adalbert-Stifter-Heim, bevor sie wieder in ihre Wohnungen durften. Der Schaden lag ersten Schätzungen zufolge im sechsstelligen Bereich, einige Wohnungen waren am nächsten Morgen ohne Strom und Wasser.
Gefahrgut-Einsatz mitten in der Stadt
Gebrannt hat es auch auf dem Firmengelände des Chemie-Unternehmens SI Group. 150 Einsatzkräfte waren im August hier im Einsatz, um einen Gefahrgut-Unfall auszuschließen. Es bestand zwar keine Gefahr für die Bevölkerung, trotzdem galt höchste Vorsicht. Die Isolierung eines Auflegers eines Gefahrguttransporters hatte gebrannt, der Austritt von Gefahrstoffen konnte nicht ausgeschlossen werden.
Ein Mitarbeiter der SI Group hatte in der Nacht an dem Aufleger eine brennende Isolierung entdeckt und sofort gelöscht, trotzdem wurde vorsorglich die Feuerwehr informiert. Mit maximaler Schutzausrüstung und Dauerberrieselung verhinderten die Einsatzkräfte ein erneutes Ausbrechen und Übergreifen eines Brandes. Ursache war ein technischer Defekt am Laster.
Brennender Papiercontainer
Ein vermeintlich kleiner Einsatz der Feuerwehren hätte zu Beginn des Jahres schnell zu einem Großeinsatz werden können. Im Föhrenwinkel war ein Papiercontainer in Brand geraten, doch das Feuer hatte bereits um sich gegriffen, als die Wehr eingetroffen war.
Der Container stand in einem offenen Holzschuppen, direkt an einem Gebäude. Es war zu befürchten, dass das Feuer auf das Haus übergreift, in dem der Kindergarten untergebracht ist. Ein Übergreifen der Flammen konnten die Aktiven der Feuerwehr gerade noch verhindern. Allerdings wurden Teile des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen: Fensterscheiben waren durch die Hitze gesprungen, der Dachstuhl verraucht und auch im Garten des Kindergartens ging manches kaputt. Der Einsatz ging glimpflich aus, fiel abschließend das Urteil der Feuerwehr aus.
Wohnungsbrand mit tödlichen Folgen
Ganz anders allerdings bei einem Brand im März in der Tilsiter Straße: Hier sahen Nachbarn Rauch aus einem Reihenhaus aufsteigen und reagierten prompt. An der Wohnungstür trafen sie auf die Bewohnerin, eine 77-jährige Frau im Rollstuhl, deren Kleidung Feuer gefangen hatte. Ohne lange zu überlegen, löschten die couragierten Nachbarn die Frau sofort mit Wasser.
Nicht nur die Kleidung der Frau hatte Feuer gefangen. Auch ein Teil des Mobiliars im Eingangsbereich des Hauses hatte bereits gebrannt, als die Anwohner zur Hilfe eilen. Bis die Feuerwehr eintraf, hatten die Nachbarn den Brand im Flur der Wohnung bereits eingedämmt. Die Feuerwehr lobte das beherzte Eingreifen der Nachbarn, die dadurch nicht nur der Frau geholfen hatten, sondern auch einen größeren Brand verhindern konnten.
Die Frau kam mit schwersten Brandverletzungen in eine Spezialklinik, wo sie aber nur wenige Tage später verstarb. Die Stadt Waldkraiburg zeichnete die Familie Bauer knapp einen Monat später für ihre mutige Tat mit der Ehrenurkunde aus. Außerdem hat sie die Familie für die Verdienstmedaille vorgeschlagen.
