Ein Leben mit Porsche
Der Lebensretter von Niki Lauda: „Ich bin fit und denke noch lange nicht ans Aufhören“
Hans Clausecker (82) war 1976 einer der Lebensretter von Niki Lauda. Heute noch ist er fit und aktiv. Wie er das schafft und warum sein Leben heute noch eng mit Porsche verbunden ist.
Was schätzen Sie an Porsche besonders?
Hans Clausecker: Ich kam 1959 als 18-Jähriger zu Porsche und war hier über 46 Jahre beschäftigt. Porsche war wie eine große Familie. Die Zusammenarbeit einfach toll. Alle waren gleich und jeder wurde für seine Arbeit wertgeschätzt. Da saßen alle am gleichen Tisch, Vorstand wie auch die Monteure. Ich habe tolle Erinnerungen an diese Zeit.
Schnelle Autos waren früher ihr Beruf. War und ist es auch privat ihre Leidenschaft?
Clausecker: Ich fuhr privat auch Rennen und meine Ehefrau Cornelia „Conny“ ebenfalls. Letztes Jahr war ich bei drei Oldtimer-Rennen unterwegs, so auch beim historischen Tausendkilometer-Rennen am Nürburgring. Das war genau an meinem Geburtstag. Am Abend sagte meine Frau zu mir „Du, jetzt überleg mal wie alt du bist. In deinem Alter liegt man auf dem Sofa und streckt die Beine in die Höhe. Und du willst noch auf dem Nürburgring fahren. Und wenn du einen Herzinfarkt kriegst?“ Darauf ich: „Das wäre doch ein schöner Tod. Dann stirbst du gesund von jetzt auf nachher. Das ist doch ideal“. Ich bin fit und gesund und denke noch lange nicht ans Aufhören, geschweige ans Sterben.
Was für ein Auto fahren sie privat? Vermutlich einen Porsche.
Clausecker: Jeder von uns hatte mal einen Porsche. Heute fahren wir VW. Mit einem 911 zum Einkaufen zu fahren, ist nicht ganz so einfach und beim Ein- und Aussteigen ist der VW doch bequemer. Vor allem, wenn man älter wird.
Haben sie auch noch andere Hobbys?
Clausecker: Ich mache viel fürs Porsche-Museum. Dann kommen Autoren, laden einen zum Interview ein oder haben sonst Fragen. Als Zeitzeuge hat man natürlich einiges zu erzählen. Wir machen noch viel für Porsche Clubs. Ich bin aber auch sehr gerne auf meinem schönen Wochenendgrundstück. Da gibt es natürlich auch immer viel zu tun. Es gibt auch Tage, wo man nichts macht, aber wie sagt der Schwabe doch so schön? Schaffe, schaffe, Häusle baue. Das hält fit.
Interview: Kirsten Seitz