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Zum zweiten Mal in vier Jahren

Explosion, geräumter Baumarkt und offene Fragen nach Brand in Waldkraiburg

Auch Gasflaschen lagerten in dem Gebäude in Waldkraiburg, das am Freitag Feuer fing.
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Auch Gasflaschen lagerten in dem Gebäude in Waldkraiburg, das am Freitag Feuer fing.

Eine Explosion, ein geräumter Baumarkt: Ein Feuer hielt Hilfskräfte und Mitarbeiter und Besucher eines Baumarkts in Waldkraiburg am Freitagnachmittag in Atem. Es gibt noch einige offene Fragen.

Von Helena Gennutt und Markus Honervogt

Waldkraiburg – Gegen 14.15 Uhr war das Feuer am Freitag, 3. Dezember, in einem Farbenbetrieb in der Traunreuter Straße im Gewerbegebiet in Waldkraiburg ausgebrochen. Augenzeugen berichteten nicht nur von starkem Rauch, der aus dem Gebäude drang, sondern auch von einer Explosion . Die bestätigte Feuerwehrkommandant Andreas Englmeier: „Als wir eintrafen, hörten wir ein Explosionsgeräusch.“

Explosionsursache noch offen

Was genau explodiert ist, konnte Englmeier nicht sagen. „Das müssen die Ermittlungen der Polizei ergeben.“ Nach seiner Einschätzung handelte es sich allerdings um einen eher kleineren Behälter, der explodiert sei. Seine Kameraden hätten in den betroffenen Räumen Gasflaschen entdeckt und diese aus dem Haus geholt.

Zu den besonderen Gefahren für die Feuerwehrleute durch die Gasflaschen wollte Englmeier nichts Konkreteres sagen. „In solchen Fällen gelten genaue Einsatzregeln, man hält automatisch mehr Abstand und bekämpft das Feuer von außen“, schildert er das Vorgehen der Feuerwehrleute.

BayWa musste geräumt werden

Augenzeugen berichteten, dass das Feuer den benachbarten BayWa-Baumarkt zunächst nicht beeinträchtigt habe. „Dann drang Rauch durch die Belüftungsanlage in den Markt, sodass er geräumt werden musste“, beschreibt ein Anwesender die Situation. Alle Kunden mussten den Markt verlassen. Für etwa eine Stunde blieb das Geschäft geschlossen.

Feuerwehrkommandant Englmeier bestätigt die vorübergehende Räumung. Er betont aber auch: „Es bestand eine Gefahr für die Bevölkerung.“

Dichter Rauch quoll aus dem Gebäude in Waldkraiburg und zog in den benachbarten BayWa-Baumarkt.

Dem Gebäude sind die Schäden am Tag nach dem Brand deutlich anzusehen. Fenster fehlen, die Außenwände sind von Ruß und Wasser gezeichnet. „Vor etwa vier Jahren hatte es bereits einen großen Brand im selben Gebäude gegeben“, sagte ein Passant.

Schor vor gut vier Jahren ein Brand

Mehrere Augenzeugen beziehen sich auf das Feuer, das am 22. September 2020 um die Mittagszeit ausgebrochen war. Damals kam es ebenfalls zu einer sehr starken Rauchentwicklung, die die Nachbarschaft deutlich stärker in Mitleidenschaft zog als beim jüngsten Brand. Damals wurden die Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Polizeisprecher Stefan Sonntag bestätigte auf Anfrage den Brand im gleichen Gebäude. „Deshalb war es auch jetzt noch in renovierungsbedürftigem Zustand.“

Der Dachstuhl des Wohn- und Geschäftshauses stand bereits 2020 in Flammen.

Die Polizei ermittelte im September 2020 auch in Richtung Brandstiftung. Welches Ergebnis die damaligen Ermittlungen brachten, war am Wochenende aber nicht zu erfahren.

Nachlöscharbeiten am Haus in der Traunreuter Straße in Waldkraiburg 2020: Ein Bagger reißt die Reste des Dachstuhls ab, damit die Feuerwehr an Glutnester kommt.

Der Schaden durch den jetzigen Brand ist laut Sonntag gering. „Weil sich die Räumlichkeiten des Gewerbebetriebs ohnehin in keinem guten Zustand befunden hatten, dürfte, wenn überhaupt, nur sehr geringer Sachschaden entstanden sein“, teilte er mit.

Defekter Gasstrahler als Brandursache?

Aus Feuerwehrkreisen hieß es, ein defekter Gasstrahler habe das Feuer ausgelöst, eine Bestätigung dafür gab es Wochenende nicht.

Der Betreiber des Farbengeschäfts konnte das Gebäude verlassen. „Als wir ankamen, war er schon draußen“, sagte Kommandant Englmeier. Laut Polizeisprecher Sonntag erlitt er leichte Rauchverletzungen. Er sei vor Ort behandelt worden, ein Krankenhausaufenthalt sei nicht notwendig gewesen.

Nach gut zweieinhalb Stunden war der Einsatz laut Englmeier vorbei, die Feuerwehren konnten zurück ins Gerätehaus, wo sie eine weitere Stunde mit den Nacharbeiten beschäftigt waren. Insgesamt 100 Feuerwehrleute aus Waldkraiburg und Umgebung waren vor Ort.

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