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Seit einem Jahr leiten Maria Partsch und Niklas Renner das Waldkraiburger Jugendparlament. Sie freuen sich über viele Veranstaltungen und das neue Leben im Haus der Jugend in der Kopernikusstraße.
Vor gut einem Jahr hat sich das neu gewählte Waldkraiburger Jugendparlament konstituiert. Die 15 Jugendlichen hatten viel Energie und viele Ideen. Was ist daraus geworden?
„Wir sind nicht nur ein Team, sondern mehr oder minder auch befreundet“, sagt Niklas Renner (23), der vor einem Jahr wiedergewählt wurde. Er und Maria Partsch (15), die erstmals kandidierte, leiten das Gremium; hinzu kommen Schriftführer Alexander Putze und Beisitzerin Elisabeth Nitsch. Das Team und das Gremium funktionieren.
Die Veranstaltungen sind überraschend gut angekommen
Das zeigten viele Veranstaltungen des Jugendparlaments: sei es die zweite Auflage des Bier-Pong-Turniers im Haus der Jugend, an dem 16 Teams teilgenommen haben; sei es der Verkauf von Waffeln in Pommes-Form auf dem Christkindl-Markt, der Tag der offenen Tür im Rathaus, das Sommerfest im Waldbad oder die Halloween-Party beim Kreisjugendring (KJR).
Tolle Stimmung am Tag der Jugend auf dem Waldkraiburger Volksfest am 13. Juli
Höhepunkt war im Sommer der Tag der Jugend auf dem Volksfest. Da gab es im Almrausch ein Bier-Pong-Volksfest-Turnier. „Das ist super gut angekommen“, freut sich Renner. „Das hätten wir nicht gedacht.“
Alle packen mit an
Das ging nur, so Partsch und Renner, weil alle mitgeholfen haben. Die Hauptarbeit mache ein Kern von fünf, sechs Jugendlichen. „Wenn wir sagen, wir brauchen Euch. Dann ist Hilfe da“, so Partsch.
Trotz aller Erfolge: In dem Jahr haben sich auch die Probleme der Jugendarbeit gezeigt. Die Mitglieder sind zwischen 15 und 25 Jahren, sie sind Schüler, Studenten oder berufstätig. Sehr viele unterschiedliche Lebenswelten, Erfahrungen und Erwartungen.
Und eine Lebensspanne, in der sich schnell vieles ändert. So etwa bei Julian. Der habe, so Renner, immer geholfen. Jetzt mache er eine Ausbildung beim Zoll und sei für ein halbes Jahr in Leipzig: „Der fällt jetzt aus.“
Für mehr fehlt es der Stadt am Geld
Ein anderes Problem: Wünsche über Veranstaltungen hinaus lassen sich nicht umsetzen, scheitern an den fehlenden Finanzen der Stadt.
Partsch und Renner verweisen auf das Jugendforum. Viele Jugendliche, so Partsch, hätten sich hier einen Tag lang für die Kultur engagiert, wollten etwas auf die Beine stellen und mithelfen: „Sie haben an Projekten gearbeitet, mit Mitarbeitern der Stadt gesprochen, Pläne geschmiedet und Telefonnummer ausgetauscht. Im Endeffekt ist nichts daraus geworden. Es wäre cool, wenn sich die Stadt mehr kümmern würde. Ich würde mir wünschen, dass das Ohr für die Jugend offener wäre.“
Aber dafür fehle es auch an den finanziellen Mitteln der Stadt, zum Beispiel für den gewünschten Skater-Platz. Partsch: „Der Skater-Platz war eine Idee, über die wir viel diskutiert und uns viele Gedanken gemacht haben und am Ende scheitert es am Geld.“ Das sei schon frustrierend, so Renner. „Was funktioniert schon ohne Geld?“
Lob für das Haus der Jugend und die Juvos
Partsch und Renner sehen aber auch die Erfolge: Wenn schon kein Geld da sei, „versuchen wir etwas anderes zu machen“, so Renner. Er nennt das neu eröffnete Haus der Jugend, das beim Jugendforum ebenfalls gewünscht wurde. „Das ist ein sehr großer Fortschritt“, ergänzt Partsch. „Da kann man der Stadt Danke sagen.“ Auch die Arbeit der Jugendpfleger vor Ort loben sie.
Ohne Geld organisieren die Mitglieder im Jugendparlament eben Veranstaltungen für die Jugendlichen. „Wir arbeiten weiter an unseren Projekten“, verspricht Partsch: „Das macht Spaß. Je mehr wir anbieten, desto mehr Jugendliche holen wir ins Boot.“ So sind allein für den Rest dieses Jahres eine Basketball-Turnier, eine gemeinsame Disco mit dem KJR in der Schenker-Halle und erneut ein Stand am Christkindl-Markt angedacht.
Blick auf die Neuwahlen im kommenden Jahr
Das Jugendparlament soll noch bekannter werden, zumal im nächsten Jahr Neuwahlen anstehen. „Wichtig ist, dass wir neue Leute bekommen, die jünger sind und sich engagieren wollen“, wünscht sich Partsch. Renner hofft, „dass wir wieder die Unterstützung der Stadt bekommen und es finanziell möglich ist.“ Die habe voriges Jahr alle wahlberechtigten Jugendlichen angeschrieben. „Das erreicht viel mehr als nur Plakate.“
„Ich würde es immer wieder machen“
Renner und Partsch bereuen ihr Engagement nicht. Renner: „Es sind Leute, auf die man sich verlassen kann, man weiß, man schafft’s. Am Ende des Tages war es immer ein Erfolg. Und allein für dieses Gefühl würde ich es immer wieder machen.“
Partsch ergänzt: „Ich will, dass was geht in Waldkraiburg, dass man was Cooles bieten kann.“ Sie hatte vor einem Jahr spontan für das Jugendparlament kandidiert: „Ich hatte Lust, ein paar Ideen umzusetzen und etwas für die Jugend zu tun.“ Das habe geklappt: „Deshalb wurden meine Erwartungen übertroffen.“
Die Stadt verlängert Zusammenarbeit mit Jugendpflegern vor Ort
Die Stadt Waldkraiburg führt die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt zur Jugendpflege vor Ort (Juvo) unverändert fort. Das haben die Stadträte im Ferienausschuss einstimmig und ohne große Diskussion beschlossen. Im Dezember 2021 hatten das Landratsamt und die Stadt eine entsprechende Kooperation beschlossen. Im Zuge dessen wurden durch das Landratsamt drei Vollzeit-Juvo-Stellen besetzt, die in Waldkraiburg die Jugendpflege durchführen; schwerpunktmäßig im Haus der Jugend.
Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) bescheinigte den Juvos, dass die Arbeit „sehr erfolgreich“ sei und das Haus der Jugend dadurch wieder lebe. Dem schloss sich Jugendreferent Christoph Arz (Grüne) an: „Die jungen Menschen wenden sich an die Juvos. Weiter so.“
