Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Anspruch auf Ganztagsbetreuung

Täglich acht Stunden Betreuung für Grundschüler: Wie Waldkraiburg das schaffen will

Kinder hinter der Schulbank
+
Grundschulkinder sollen einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bekommen. Das gilt ab dem Einschuljahrgang 2026/2027.

Die Zeit drängt: Ab 2026 gilt der gesetzliche Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler. Wie die Stadt Waldkraiburg das umsetzen will. Und weshalb die Kommune auf eine geplante Machbarkeitsstudie zum Thema verzichtet.

Waldkraiburg – Schnell die Schulsachen zusammenpacken, sobald der Gong ertönt, dann aber nicht mit Bus, Fahrrad oder zu Fuß nach Hause gehen: Für viele Kinder geht nach Schulschluss mittlerweile die Betreuung weiter. Gemeinsames Mittagessen, Hausaufgaben machen und dann noch Zeit zum Spielen in der Mittagsbetreuung oder im Hort. Was für Kinder zum Alltag gehört, ist für Eltern eine Erleichterung, da Mama und Papa oft beide berufstätig sind.

Damit sich in der Betreuung nach der Kindergarten-Zeit keine Lücken auftun, gibt es ab 2026 einen stufenweise eingeführten gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Wie dies passiert, ob in einer Mittagsbetreuung, Hort oder Ganztagsunterricht, bleibt jeder Kommune selbst überlassen.

Gleiche Chancen für Schüler

Bis zu acht Stunden Betreuung an fünf Tagen pro Woche – so sieht es der Rechtsanspruch vor. Damit will man einerseits die Förderung und Chancengleichheit für Schüler schaffen, andererseits eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern ermöglichen.

In Sachen Ganztagsbetreuung hat die Stadt Waldkraiburg schon viel auf den Weg gebracht: An allen vier Grundschulen oder in unmittelbarer Umgebung gibt es für die Mädchen und Buben ein Hort-Angebot. Laut Zahlen aus dem vergangenen Sommer nutzten bereits von 821 Schülern 370 Kinder das Angebot in einem der fünf Horte. Bis zum Schuljahr 2026/27 soll die Schülerzahl auf 977 steigen, der Anspruch gilt in diesem Jahr aber erst einmal nur für die Erstklässler.

Das bayerische Familienministerium kalkuliert damit, dass etwa 85 Prozent der Kinder ein Betreuungsangebot annehmen werden. Für genauere Zahlen wollte der Landkreis Mühldorf eine Bedarfsumfrage an den Schulen durchführen.

Nur zwei Angebote bekommen

Bereits im Sommer hatte der Stadtrat darüber diskutiert, mit welcher Betreuungsform die Stadt die Lücken füllen will. Eine Machbarkeitsstudie hinsichtlich Möglichkeiten und Kosten sollte bei der Entscheidung helfen. Die Stadt muss jetzt aber einen anderen Weg einschlagen, wie Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) im jüngsten Stadtrat erklärte. Auf die Ausschreibung hin gab es nämlich nur zwei Angebote, eines davon war ungültig.

„Wir wollen uns nun auf die zwei Varianten beschränken“, sagte Pötzsch. Gemeint sind damit die Ganztagsschule und die bestehenden Horte. Den Fokus will man dabei auf die Herstellungs- und Folgekosten, erforderliche Anbauten und Erweiterungen sowie Raumbedarfe und Entwicklungen legen. „Wir haben ein gutes Hort-Angebot in der Stadt und wollen die Studie nicht neu ausschreiben.“ Stattdessen soll die Verwaltung die Aufgabe übernehmen.

Über die Kosten wollte Pötzsch auf Nachfrage von Richard Fischer (SPD) im öffentlichen Teil nicht reden. Wie sehr die Ganztagsbetreuung von den Familien angenommen wird, darüber lässt sich nur spekulieren. Erste Ansätze könnte aber die vom Landkreis Mühldorf durchgeführte Bedarfsumfrage liefern. Auf diese verwies auch Stephanie Pollmann (CSU): „Wir sollten diese mit der städtischen Bedarfsumfrage kombinieren.“ Damit bei selbiger ein größerer Rücklauf zu schaffen sei, sollte man die Umfrage als Elternbrief bei den Vorschulkindern in den Kindergärten verteilen.

Alle Schulen auf gleicher Linie

„Wir versuchen alles, um an die Informationen zu kommen“, erklärte Pötzsch. Auch die Umfrage des Landkreises soll mit einfließen.

Dass Betreuung in den Horten auch weiterhin Bestand hat, ist Lydia Partsch (UWG) ein großes Anliegen. Schon zu früheren Zeitpunkten hat sich die Rektorin der Graslitzer-Schule für das Hort-Modell ausgesprochen. „Jede Schule hat ihre Eigenheiten. Auch weiterhin sollten alle auf der gleichen Linie arbeiten, alle einen Hort haben.“ Damit keine Schule ausblute.

Ein funktionierendes Hort-System an Waldkraiburgs Schulen sieht auch Pötzsch, allerdings sollen mit der Untersuchung „alle Fakten auf den Tisch“.

Die soll die Verwaltung nun zusammentragen, um zwischen Ganztagsschule und Hort entscheiden zu können. Dies befürwortete der Stadtrat einstimmig.

Kommentare