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Sanierung notwendig

„Marke Eigenbau“: Begehung zeigt Mängel – Wie geht es mit dem Kraiburger Feuerwehrhaus weiter?

Stellvertretender Feuerwehrkommandant Andreas Ziegler und erster Kommandant Mathias Weinert zeigen die Mängel im Kraiburger Feuerwehrhaus.
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Stellvertretender Feuerwehrkommandant Andreas Ziegler und erster Kommandant Mathias Weinert zeigen die Mängel im Kraiburger Feuerwehrhaus.

Das Kraiburger Feuerwehrhaus ist in die Jahre gekommen und die Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr zeitgemäß. Wie geht es jetzt weiter?

Kraiburg – Bereits 1979 wurde das Kraiburger Feuerwehrhaus gebaut. „Seitdem wurde nicht viel investiert, sondern nur Schönheitsreparaturen vorgenommen“, erzählt Mathias Weinert. Er ist seit Ende 2023 erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kraiburg. Deswegen wollte er die Sicherheit von einem Fachbüro bewerten lassen. Das fand Anfang Dezember statt. Nun liegt der entsprechende Bericht vor. Und der hat einiges zu beanstanden.

Die Abgasabsauganlage im Kraiburger Feuerwehrhaus ist „Marke Eigenbau“ und entspricht keinerlei Standards. Dass sie bemängelt wurde, war keine Überraschung.

Überrascht hat Weinert das nicht: „Ich habe mich eingelesen, wie es sein sollte und schon damit gerechnet, dass es so ausgeht.“ Bürgermeisterin Petra Jackl wäre dagegen fast aus den Schuhen gekippt, als sie gehört hat, was der Fachmann alles moniert hat, wie sie in der jüngsten Gemeinderatssitzung erzählte. Jetzt haben die Feuerwehr und die Gemeinde es schwarz auf weiß. In den nächsten Jahren stehen zusammen mit der Gemeinde schrittweise Sanierungsmaßnahmen an. „Mindestens die nächsten zehn Jahre wird es kein neues Feuerwehrhaus geben und auch danach ist es fraglich“, meint Weinert.

Wunsch nach moderner Beleuchtung

Bei einem Rundgang zeigen er und sein Stellvertreter Andreas Ziegler den OVB Heimatzeitungen die Mängel. Für die Beleuchtung sorgen noch alte Neonröhren, die es heute gar nicht mehr zu kaufen gibt. Jede Zweite würden sie gerne durch eine Notbeleuchtung ersetzen, die auch bei einem Stromausfall funktioniert.

Auch mit der Beleuchtung des Hofes sind sie unzufrieden: „Die braucht ewig und drei Tage, bis sie hell ist“, erzählt Weinert. Das erschwert Einsätze in der Nacht oder im Winter, wenn es schon früh dunkel wird. Leicht könnte ein Feuerwehrler übersehen werden. Verbessern würde das ein System, bei dem die Lichter mit der Alarmierung automatisch angehen. Auch die Beleuchtung im Gang ist unzureichend, sie lässt sich nur von außen einschalten.

Deutlich zu erkennen ist der Spalt zwischen den großen Toren des Feuerwehrhauses. Aus energetischer Sicht ist das nicht ideal.

Neben der Beleuchtung lässt sich auch an anderer Stelle energetisch aufrüsten: Zwischen den großen Hallentoren befindet sich ein Spalt, durch den sich auf den Hof blicken lässt. „Da heizen wir nach außen“, sagt Weinert.

Stolpergefahr durch enge Durchgänge

Auch sind die vorgesehenen Durchgangsbreiten zwischen den Fahrzeugen nicht mehr gegeben, weil in der Halle auch ein Boot parkt – das eingesetzte Modell ist über die Jahre breiter geworden. Dadurch besteht die Gefahr, dass ein Feuerwehrler eingeklemmt wird oder über den Abgasschlauch stolpert. „Das ist nicht ideal, glücklicherweise ist noch nichts passiert“, betont Weinert. Auch weil die Kommandanten ihre Kameraden regelmäßig auf diese Gefahren hinweisen.

Die Durchgangsbreiten im Feuerwehrhaus entsprechen nicht den Vorschriften. Das liegt vor allem am Boot: Das Modell ist über die Jahre breiter geworden.

„Unsere Feuerwehrfrauen sollen auch eine anständige Umkleide bekommen und nicht irgendwo eingepfercht sein“, sagt Weinert. Aktuelle ist diese Umkleide im Schlauchlagerraum.

Insgesamt sind bei der Kraiburger Feuerwehr 49 Ehrenamtliche ab 16 Jahren aktiv. Die Männer ziehen sich in der Fahrzeughalle um, das sei auch noch immer zeitgemäß. Deswegen ist die Absauganlage wegen der Abgase so wichtig. Die ist allerdings „Marke Eigenbau“ und entspreche keinerlei Standards. Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf.

Die Damenumkleide im Kraiburger Feuerwehrhaus befindet sich im Lagerräume für die Schläuche.

Kosten für Sanierung noch offen

Nicht mehr zeitgemäß ist auch die Herrentoilette. „Das riecht man auch, die Leitungen sind undicht und eine Sanierung notwendig“, erklärt Weinert.

Den ein oder anderen überraschenden Aspekt hatten die Prüfer dann doch auf ihrer Liste. Etwa, dass die Haustür sich zur falschen Seite – nämlich nach innen – öffnet, obwohl es sich um eine Fluchttür handelt.

Die Sanitäranlagen im Kraiburger Feuerwehrhaus sind stark in die Jahre gekommen und das riecht man auch.

Wie viel die Sanierung kosten wird, lässt sich noch nicht sagen. „Wir stehen ganz am Anfang und wollen keinerlei Spekulation“, macht Weinert deutlich. Mit Bürgermeisterin Jackl ist er die einzelnen Punkte bereits durchgegangen. „Wir werden eins nach dem anderen anpacken“, sagt sie. Der nächste Schritt ist ein Ortstermin mit dem Bauausschuss und ein Sanierungskonzept.

Die Bürgermeisterin habe den Bedarf erkannt und sei aufgeschlossen gegenüber Sanierungsmaßnahmen, heben die Feuerwehrkommandanten hervor. „Die Gemeinde hat immer ein offenes Ohr“, sagt Ziegler und betont, dass man ausrüstungsmäßig sehr gut aufgestellt sei. Allen Beteiligten ist es wichtig, dass dieses gute Miteinander so fortgeführt wird. Gleichzeitig geht die Feuerwehr davon aus, dass sie einen Teil der Sanierung erneut in Eigenleistung stemmen wird, wie zuletzt beim Schulungsraum.

Parkplatzsituation ist angespannt

„Wir möchten mit sicherheitsrelevanten Aspekten beginnen, allem voran der Beleuchtung“, erklärt Ziegler. Sie hoffen darauf, die Beleuchtung bereits im Laufe des Jahres in den Griff zu bekommen. Erstrebenswert wäre es, Büro, Gang und Sanitärräume bis Ende 2026 zu sanieren. Bis das gesamte Haus auf einem zeitgemäßen Stand ist, könnte es vier bis fünf Jahre dauern – wenn jedes Jahr ein großer Kostenpunkt abgearbeitet wird.

Auch die Beleuchtung vor dem Feuerwehrhaus ist ungenügend, bei Dunkelheit könnte leicht ein Feuerwehrler übersehen werden. Zu wenige Parkplätze für die Einsatzkräfte gibt es obendrein.

Ein grundlegendes Problem wird bleiben: Die Parkplätze vor dem Feuerwehrhaus reichen nicht aus. Denn jeder Feuerwehrler im Feuerwehrauto bräuchte auch einen Parkplatz. Findet jetzt ein größerer Einsatz statt, parken sie oft in zweiter Reihe und vor dem Bauhofgelände. Gerade tagsüber hat natürlich auch der Bauhof Fahrzeuge vor Ort. Das führt dazu, dass sie die Feuerwehrfahrzeuge nach Einsätzen nicht direkt einparken können, weil der ganze Hof zugeparkt ist. „Da muss uns die Gemeinde Vorschläge machen“, sagt Weinert.

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