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Moyer-Hof in Aschau am Inn

„Einfach nur hässlich“: Braucht es überdachte Parkplätze in Aschaus Dorfmitte?

Entlang der Weide in der Ortsmitte sollen neue Parkplätze für den Moyer-Hof in Aschau enstehen
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Entlang der Weide in der Ortsmitte sollen neue Parkplätze für den Moyer-Hof in Aschau entstehen – mit überdachten Photovoltaik-Carports.

Bei der weiteren Entwicklung des „Moyer Hofs“ in Aschau am Inn prallen die unterschiedlichen Meinungen aufeinander. Mit den geplanten Carports in der Ortsmitte sind nicht alle einverstanden. Jetzt ist eine Entscheidung getroffen.

Aschau am Inn – „Das wird wunderschön!“ Der Sarkasmus aus Daniela Reingrubers Stimme war nicht zu überhören. Wie verschieden Geschmäcker sein können, zeigte sich bei der Diskussion um die Entwicklungssatzung einmal mehr. Denn während ein Teil des Gemeinderats eine „aufgepuschte Diskussion“ in der weiteren Entwicklung des Moyer-Hofs sah, sahen die anderen Aschaus Ortsbild gefährdet.

Zusätzliche Parkplätze für die Besucher vom Moyer-Hof will der Bauherr entlang der Weide in Aschaus Ortsmitte schaffen. Überdacht werden sollen diese mit knapp vier Meter hohen Photovoltaik-Carports. Dass die Pläne aber nicht auf breite Zustimmung stoßen, zeichnete sich bereits seit Bekanntwerden der Pläne ab. Deshalb wollte sich der Bauherr nach den letzten Diskussionen zu möglichen Alternativen ein weiteres Mal mit Bürgermeister Christian Weyrich austauschen. Entscheidende Auswirkungen auf die Planungen haben diese allerdings nicht, entsprechend fielen die Reaktionen im Gemeinderat aus.

Die Zahl der Parkplätze wurde von 62 auf 56 minimiert, der Baukörper um fünf Meter eingekürzt, die Höhe auf 3,80 Meter reduziert, außerdem sollen die Carports im Süden mit einer Hecke eingegrünt werden. „Gestalterisch ist das ein Fiasko. Es ist frech vom Bauherrn, die Anlage um fünf Meter einzukürzen und die Pläne vorzulegen“, ärgerte sich Daniela Reingruber (CSU). Pläne, die in einem Gewerbegebiet besser aufgehoben seien als in Aschaus Ortsmitte. Deshalb sollte die Gemeinde ihre Planungshoheit nutzen, und den beiden jeweils 50 Meter langen Carports einen Riegel vorschieben. „Man kann doch kein Dach genehmigen und weiß nicht einmal warum.“

Mit der Meinung war sie nicht allein: Karl-Heinz Jekler (Bündnis Aschau) fehlten schlichtweg die Argumente, wieso der Bauherr auf Carports setzen will. „Das passt nicht ins Ortsbild und damit schaffen wir uns nur unnötig Ärger für zukünftige Projekte.“ Die Bürger würden auf „so etwas Hässliches im Ort“ gerne verzichten. Für Gertraud Langbauer (Bündnis Aschau) ist die Weide in der Ortsmitte eine „Bereicherung“, die Carports hingegen sind „nur hässlich“.

Dass der Bauherr auf Vorschlag von Bürgermeister Christian Weyrich die Parkplätze im vorderen Bereich überhaupt erst in Erwägung zog, da wurde sie von Weyrich korrigiert. „In den ersten Überlegungen sollten die Parkplätze nördlich im Außenbereich entstehen. Dazu hatte aber das Landratsamt signalisiert, dass das nicht möglich sein wird“, erklärt Weyrich. Außerdem würden dann sicherlich viele Besucher eine Anfahrt durch die Wohnsiedlung nehmen.

Ob es Diskussionen um Aschaus weitere Entwicklung überhaupt noch braucht, stellte Alexandra Kutschera (Bündnis Aschau) deutlich infrage. „Dieses Bauwerk muss verhindert werden, ansonsten braucht es keine Klausurtagung für Ortsverschönerungen mehr.“

Weniger an der Optik störte sich Klemens Schneider (AWG): „Das wird nicht ins Auge stechen. Und wenn es gebaut ist, wird es irgendwann gar nicht mehr auffallen.“ Martin Höpfinger (SPD) sieht in der Überdachung durchaus Vorteile: „Das hat einen Mehrwert, als wenn das nur als reiner Parkplatz genutzt wird“, wies er auf die geplante Photovoltaikanlage hin. Für Ernst Doleschal (CSU) sind die geplanten Carports „kein massives Bauwerk“, für Lorenz Salzeder (CSU) machte es keinen großen Unterschied, ob der Parkplatz überdacht werde oder nicht.

Weide bleibt Grünfläche

Eine der Festsetzung im Bebauungsplan ist, dass die übrige Fläche der Weide als Grünfläche eingetragen werden soll. Ein Baugebiet könnte es somit nicht mehr werden – eine Konsequenz, die für Christian Mayerhofer (AWG) nicht außer Acht zu lassen ist. „Das ist eine Baulücke, die man komplett zubauen könnte. Dann gibt es kein offenes Gelände mehr und keine Bäume. Mit den Plänen bleibt viel Grün und das könnte man als Vorteil sehen.“

Zur Entwicklungssatzung zum Moyer Hof lagen dem Gremium die verschiedenen Bedenken und Anregungen vor, zum Teil auch von Anwohnern, die zunehmenden Verkehr befürchten und sich attraktivere Alternativen für die Ortsmitte vorstellen könnten. Mit 10:6 Stimmen beschloss der Gemeinderat die Entwicklungssatzung „Moyer Hof“.

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