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Kauffrau für Büromanagement und Mediengestalterin

Viel gelernt und doch überrascht: Zwei oberbayerische Top-Azubis kommen aus Aschau

IHK ehrt beste Azubis Oberbayerns
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Hubert Schöffmann (re.), IHK-Bereichsleiter Berufliche Bildung, gratuliert Oberbayerns bester Kauffrau für Büromanagement Angelika Krauß (Mitte) und Oberbayerns bester Mediengestalterin Digital und Print Ramona Mayer (Fachrichtung: Gestaltung und Technik) im Münchner GOP Varieté Theater.

Sie sind die besten Oberbayerns: Angelika Krauß und Ramona Mayer haben ihre Ausbildung mit Bravour gemeistert. Damit gerechnet, haben beide nicht.

Aschau am Inn – In sieben Stunden eine Website inklusive Kalender für ein neu eröffnetes Schwimmbad programmieren: Für Ramona Mayer ist das kein Problem. Im Gegenteil, die Reichertsheimerin erzielte bei dieser Aufgabe in ihrer Abschlussprüfung sogar die volle Punktzahl.

Die gelernte Mediengestalterin für Digital und Print ist auf Webseiten spezialisiert. Beim Aschauer Unternehmen Shytsee entwirft und realisiert sie diese für Betriebe von Handwerk bis Gesundheitswesen aus der Region, aber auch in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Die Wünsche sind natürlich ganz verschieden und diese Abwechslung macht es spannend”, sagt Mayer.

Oberbayerns beste Mediengestalterin Ramona Mayer hat bei Shytsee in Aschau am Inn gelernt.

Schon als Kind war Mayer kreativ

Ausgebildet ist sie in der Fachrichtung Gestaltung und Technik. „Schon als Kind und Jugendliche war ich sehr kreativ, habe viel gezeichnet, Aquarelle gemalt und gebastelt“, erzählt Mayer. Diese Fähigkeiten wollte sie gerne in ihren Beruf einbringen, machte während ihr Schulzeit ein Praktikum bei Shytsee und blieb dort hängen.

Gleichzeitig interessiert sich die 19-Jährige für Technik, kennt sich dank ihrer dreijährigen Ausbildung mit Datenbanken und Programmiersprachen aus. Dort lernte sie zudem, wie ein Computer aufgebaut ist. „Um etwas zu reparieren, reicht es nicht, aber ich kann alle Kabelarten benennen“, erzählt sie.

Von der Praxis ins Büro

Für Zahlen begeistern kann sich Angelika Krauß. Die Kauffrau für Büromanagement sagt: „Was die anderen in der Berufsschule nicht mochten, fand ich oft am besten.“ Nur Paragrafen, die seien nicht so ihre Welt. Ansonsten ist sie mit Kenntnissen von Buchhaltung über Personalwesen bis hin zu Marketing breit aufgestellt – hat den Blick fürs große Ganze.

Die 32-Jährige hat bereits ihre zweite Ausbildung abgeschlossen. Zuvor arbeitete sie etwa zehn Jahre lang als Physiotherapeutin. „Ich habe bewusst nach etwas Kaufmännischen gesucht, obwohl ich von Wirtschaft bis dahin überhaupt keine Ahnung hatte“, sagt sie. Da habe sie sich erstmal reinfuchsen müssen, während viele ihrer Mitschüler bereits Kenntnisse aus der Wirtschaftsschule mitbrachten.

Oberbayerns beste Kauffrau für Büromanagement an ihrem Arbeitsplatz beim Technischen Büro Hiebel in Aschau am Inn.

Den Chef jederzeit mit Fragen löchern

Beim Technischen Büro Hiebel in Aschau bekam sie die Möglichkeit dazu. Neben Lernzeiten, in denen sie Aufgaben aus der Berufsschule erledigte, konnte sie ihren Chef jederzeit mit Fragen löchern. „Wir haben hier kompetente Mitarbeiter und geben unser Wissen gerne an unsere Auszubildenden weiter“, sagt Geschäftsführer Helmut Hiebel.

Das Planungsbüro ist für Elektrotechnik, Heizung, Lüftung und Sanitär der verschiedensten Gebäude zuständig, darunter auch gewerblich genutzte wie beispielsweise Kindergärten. „Für mich ist es immer wieder interessant mitzubekommen, was alles passiert, bis ein Haus steht“, erzählt Krauß.

Weiter Weg zur Berufsschule nach München

Die Waldkraiburgerin ging in Mühldorf zur Berufsschule, im ersten Lehrjahr zwei Tage die Woche, im zweiten und dritten Lehrjahr jeweils einen Tag. Auch Mayers Stundenplan gestaltete sich so, nur ihr Weg war deutlich weiter: Bis nach München pendelte sie für den Berufsschulunterricht und war damit beinahe noch kurz unterwegs. Ihre Klassenkameraden stammten unter anderem aus Ingolstadt, Simbach und Landshut.

In München lernte sie neben Webentwicklung auch den Umgang mit Druckbögen kennen, arbeitete praxisbezogen. Daneben standen auch Deutsch, Englisch, Religion und Sozialkunde auf ihrem Stundenplan. Auch ein bisschen Fotografie und Film gehören zum Lehrplan, doch sie merkte schnell, dass ihr das nicht so liegt.

Von Top-Schülerinnen zu Top-Azubinen

„Ich bin schon jemand, der viel lernt“, sagt sie über sich selbst. Bereits ihre Realschule in Haag verließ sie mit einem herausragenden Abschluss von 1,1 – als eine der drei besten ihres Jahrgangs.

Auch Krauß war schon eine gute Schülerin, bekam seitens der Schule die Empfehlung, an ihr Fachabitur noch die 13. Klasse anzuhängen. „Aber ich musste einfach raus und was tun.“ Nun wollte sie nochmal etwas anderes machen, entschied sich bewusst für eine zweite Ausbildung und brachte den dementsprechenden Ehrgeiz mit.

Schon die Zwischenprüfung lief besser als erwartet

„Das war ein absolut richtiger Schritt“, sagt sie heute. Auch wenn es für sie so manches Mal komisch gewesen sei, nochmal die Schulbank zu drücken, die „Klassenoma“ zu sein.

Dass sie einen so guten Abschluss machen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Doch schon der erste Teil der Abschlussprüfung nach der Hälfte der Ausbildungszeit lief deutlich besser als erwartet. „Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, ich kann so eine Leistung bringen.“

Überrascht über die Auszeichnung

Als sie per E-Mail informiert wurde, dass sie mit insgesamt 99 von 100 Punkten die beste Kauffrau für Büromanagement Oberbayerns ist, kann sie es kaum fassen. Einen Moment überlegt sie sogar, ob es sich um Spam handelt. Auch Geschäftsführer Hiebel freut sich über diese hervorragende Leistung: „Das ist schon unsere dritte Auszeichnung mit dem bayerischen Staatspreis für Aus- und Weiterbildungen – einfach super.“

Geschäftsführer Helmut Hiebel freut sich mit der erfolgreichen Absolventin Angelika Krauß.

Auch Mayer hat mit einem so guten Gesamtergebnis nicht gerechnet. Die beste Mediengestalterin Oberbayerns erreichte insgesamt 94 von 100 Punkten. Ihr Ausbilder Ralf Leitner war nicht überrascht: „Ich habe gewusst, dass das eine sehr gute Prüfung wird – bei der ganzen Vorbereitungszeit und den vielen, vielen Rückfragen.“

Mit einem Ausbilderschein bald selbst Wissen weitergeben

Feierlich geehrt wurden die beiden bei einer Festveranstaltung für die besten Azubis im GOP Varieté Theater in München. Beide freuen sich, nun langfristig bei ihren Ausbildungsbetrieben bleiben zu dürfen. Krauß macht derzeit einen Ausbilderschein, um ihr Wissen bald selbst weitergeben zu können. Mayer möchte dagegen erstmal Berufserfahrung sammeln. „Aber irgendwann wird sicher nochmal eine Fortbildung kommen, so wie ich mich kenne“, weiß sie jetzt schon.

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