Zu Beginn des Jahres war die Zukunft vom Circus Brumbach in den Wintermonaten ungewiss: Denn während die Zirkus-Familie über Monate auf Achse ist und mit seinem Mitmach-Zirkus von Schule zu Schule tourt, ist sie in den Wintermonaten auf ein festes Lager angewiesen. Ein Zuhause, ein Platz, den man auch zwischendurch anfahren und dort bleiben kann. Das fehlte bislang.

In Mühldorf wegen Gastspiel angefragt

„Wir würden gerne jedes Jahr hier sein, aber vermutlich ist es das letzte Mal hier“, bedauerte voriges Jahr Stephanie Frank, die gemeinsam mit ihrem Mann Danny Brumbach den kleinen Familienzirkus führt. Denn wo gerade der ehemalige Kingdom Parc abgerissen worden ist und auf dem Gelände Baumaschinen und ein riesiger Erdwall sind, ist nicht auch noch Platz für einen Zirkus.

„Bis vor kurzem war nicht sicher, ob und wo der Zirkus zur Weihnachtszeit spielen wird“, erkärt Florian Utzschmid, der die Familie Brumbach schon seit Jahren unterstützt. Noch während der Zirkus auf Tournee ist, hat sich eine Lösung für ein Gastspiel gefunden: Die Stadt Mühldorf, die sich vor längerem dazu entschlossen hatte, im Winter generell kein Zirkus-Gastspiel auf dem Festplatz zuzulassen, hat grünes Licht gegeben. „Der Circus Brumbach hat angefragt, wir haben das genehmigt und deshalb ist der Weihnachtszirkus heuer in Mühldorf zu Gast“, erklärt Sprecher Werner Kurzlechner auf Nachfrage.

Es muss auch nicht bei einem einmaligen Gastspiel bleiben: „Der Circus Brumbach kann erneut für ein Gastspiel anfragen. Die Genehmigung obliegt in jedem Einzelfall unserer Verwaltung – wie bei jeder Veranstaltung sind dabei eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen“, sagt Kurzlechner.

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Mit Neuerungen im Gepäck kommt Familie Brumbach: „Der Zirkus hat internationale Artisten gebucht und ein neues Programm zusammengestellt“, sagt Utzschmid. Ein Magier mit einer Papageien-Show, ein Balance-Akt wird zu sehen sein genauso wie eine Luftakrobatik mit Bändern. „Eine Mischung aus Poesie und traditioneller Zirkus“, beschreibt Utzschmid das neue Programm. Erstmals zu sehen sein wird die Kamel-Karavane mit ihrer Dressur-Nummer. Kamele seien keine Wildtiere, sondern zählten wie die Alpakas und Pferde des Zirkus zu den Haustieren.

Neuerungen beim Programm

Neuerungen gibt es nicht nur beim Programm. „Der Zirkus hat ein neues, größeres Zelt. Mit mehr Sitzfläche und komfortableren Sitzen“, fährt Utzschmid fort. Von dort aus lassen sich vom 20. Dezember bis 7. Januar die Vorstellung des Weihnachtszirkus‘ verfolgen. Im Frühjahr startet die Familie Brumbach dann wieder ihre Tour mit dem Mitmach-Zirkus an den Schulen.

Bleibt der Zirkus über sein Gastspiel hinaus auf dem Mühldorfer Festplatz? Denn mit dem Kingdom Parc-Gelände hat der Zirkus auch sein Winterquartier verloren. Nach seinem Gastspiel wird der Zirkus aber relativ schnell sein Zelt abbauen, denn der Festplatz kommt für die Stadt „als alternatives Winterquartier weiterhin nicht infrage“, wie Kurzlechner erklärt.

Winterquartier gefunden

Aber schon im Nachbarlandkreis kann der Zirkus überwintern. „Der Zirkus hat in der Nähe von Pleiskirchen ein Winterquartier gefunden“, sagt Utzschmid. Hier ist Platz für die Tiere und die Wohnwagen der Zirkus-Familie. „Gerade der Platz für die Tiere ist wichtig, denn für die brauchen wir Platz für Boxen und Koppel.“

Damit hat der Zirkus endlich ein festes Quartier gefunden. Trotzdem bleibt der Traum von einem Gelände samt leerer Halle. „Entweder gibt es so etwas nicht oder es ist unbezahlbar“, sagt Utzschmid. Eine Halle würde zusätzliche Möglichkeiten bieten, hier könnten Maschinen repariert werden, die Tiere müssten nicht in einem Zelt untergebracht werden.

Jetzt aber erst einmal laufen die Vorbereitungen für das Gastspiel am Mühldorfer Festplatz: „Wir sind gespannt, wie die Zuschauer den neuen Standort annehmen.“