Streit um neue Parkplätze in Aschau
„Wie ein Verbrecher hingestellt“: Das hat der Bauherr mit der Wiese am Moyer Hof wirklich vor
Die Parkplatz-Pläne auf dem Gelände des Moyer Hofs in Aschau am Inn haben im Gemeinderat für heftige Kritik gesorgt. Jetzt äußert sich der Bauherr: Das plant er tatsächlich.
Aschau – Es war eine lebhafte Diskussion, die jüngst im Aschauer Gemeinderat um die Weiterentwicklung des Moyer Hofs entbrannt ist. Bauherr Alfons Grandl-Berghammer wünscht sich mehr und überdachte Parkplätze für seine Gäste. Einige Gemeinderäte dagegen fordern, dass alles so bleibt, wie es ist – bezeichnen das Bauvorhaben gar als „hässlich”.
Aus persönlichen Gründen konnte Grandl-Berghammer nicht selbst an der Sitzung teilnehmen – wie ursprünglich geplant. Umso mehr ist er entsetzt und verärgert, als er von den harschen Worten der Gemeinderäte erfährt. „Grundsätzlich möchte ich meinen Kunden einfach einen anständigen Parkplatz bieten”, sagt Grandl-Berghammer. Gemeinsam mit seiner Frau führt er den Moyer Hof in Aschau mit Hofladen und Café.
Bauherr wirbt für nachhaltigen Plan
„Samstagvormittag und natürlich bei Weihnachtsmarkt und Ostermarkt ist bei uns alles übervoll”, macht er deutlich, warum er die Anzahl der Parkplätze entlang des Mayerwegs verdoppeln will. „Man macht sich natürlich Gedanken, wenn man baut, wo man was hintut. Ich will ja auch nicht, dass die Nachbarn zugeparkt werden.” Grandl-Berghammer hat eine in seinen Augen nachhaltige Lösung im Sinn: Carports aus Holz, mit einer PV-Anlage überdacht. „Kunden können gegebenenfalls ihr Elektro-Auto laden, stehen im Sommer im Schatten und im Winter müssen sie nicht kratzen”, zählt er die Vorteile auf.
Mit einem solchen Gegenwind aus dem Gemeinderat hat er nicht gerechnet. „Ich werde wie ein Verbrecher hingestellt”, sagt er. Etliche Leute hätten ihn in Folge der Sitzung und Berichterstattung auf seine Pläne angesprochen. Geplant sind zwei gleichlange Baukörper mit einer Höhe von knapp vier Metern, da wegen einer leichten Kurve kein Bau im Ganzen möglich ist. 56 Autos sollen künftig dort Platz finden.
Ganze Fläche wäre Baugebiet gewesen
Damit wird der Parkstreifen etwa doppelt so breit wie aktuell. „Es wird nicht die ganze Wiese zugebaut, tatsächlich ändert sich nicht allzu viel”, betont Grandl-Berghammer. Für den wegfallenden Streifen wird er Bäume als Ausgleichsfläche pflanzen, die übrige Wiese bleibt erhalten. „Eigentlich war die ganze Fläche Baugebiet, ich hätte da auf der Stelle drei Blöcke reinstellen können, dann wäre weitaus mehr verbaut.”
Das ist nun nicht mehr möglich. Denn trotz heftiger Diskussion beschloss der Gemeinderat mit 10 zu 6 Stimmen die Nutzungsänderung und die restliche Fläche der Weide wird damit als Grünfläche eingetragen. Grandl-Berghammer ist erleichtert, dass er jetzt aller Voraussicht nach bauen darf und wird demnächst den Bauplan einreichen.

