Vandalismus-Serie im Stadtgebiet
„Aktuell extrem“: Unbekannte beschädigen Autos in Waldkraiburg – Polizei bittet um Mithilfe
Seit knapp einem Monat (18. März) kommt es in Waldkraiburg immer wieder zu Beschädigungen an parkenden Autos. Die Polizei spricht jetzt von einer Serie. Das ist bisher bekannt und darauf sollten die Waldkraiburger achten.
Waldkraiburg – Eine Serie von Vandalismus beschäftigt derzeit die Polizei Waldkraiburg: Seit 18. März beschädigen Unbekannte immer wieder parkende Autos. „Am Anfang waren es nur vereinzelte Fälle, doch mit der Zeit hat es sich hochgeschaukelt“, berichtet Waldkraiburgs Polizeihauptkommissar Uwe Schindler. Der Sachschaden liegt mittlerweile bei rund 11.500 Euro.
Betroffen waren bisher die Hirschberger Straße, der Neisseweg, die Kirchenstraße, die Beethovenstraße, der Gerhart-Hauptmann-Weg und die Warnsdorfer Straße. Insgesamt wurden 16 Autos vorsätzlich beschädigt. Allein in der Hirschberger Straße kam es zu sieben Sachbeschädigungen, im Neisseweg zu vier, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei.
Beschädigungen richten sich nicht gezielt gegen Personen
„Aktuell ist es extrem, gleich so viele beschädigte Fahrzeuge, das kommt eigentlich nicht öfter vor“, sagt Schindler. Wenn, seien es eher Schmierereien, die häufiger mal in Serie auftreten. Die Autos werden offenbar wahllos beschädigt.
Im Bereich Oberbayern Süd ist das derzeit einzigartig, sagt Polizei-Präsidiums-Sprecher Michael Spessa. Aber es passiere immer wieder, dass Autos am Straßenrand demoliert werden. „Vor allem an den Wochenenden, wenn die Leute weggehen, häufen sich Unfallfluchten und mutwillige Beschädigungen“, erklärt er. Auch in Waldkraiburg konzentrieren sich die Tatzeiten auf die vergangenen Wochenenden und hier auf die Nächte ab etwa 19 Uhr.
Betroffene tragen oft die Kosten
Was hinter den Beschädigungen steckt, lässt sich bisher nicht sagen: Zerstörungswut, eine Gang, ein psychischer Ausnahmezustand – für Schindler nur einige mögliche Motive an. „Aber Vermutungen sind immer schlecht“, sagt er. Die unbekannten Täten zerschlugen Außenspiegel und Auto-Fensterscheiben, zerkratzen Motorhauben und Fahrzeugteile und zerstachen Autoreifen.
Im schlechtesten Fall bleiben die Betroffenen auf den Kosten sitzen. „Wenn unbekannt ist, wer es war, ist die Vollkasko-Autoversicherung zuständig“, erklärt Johanna Obermaier, Kundenberaterin für die Versicherungskammer Bayern beim Versicherungsbüro Sebastian Scheeser in Waldkraiburg. Doch nicht jeder hat eine solche abgeschlossen.
„Und auch sonst werden Versicherte natürlich von ihren Beiträgen hoch gestuft, obwohl sie nichts dafür können.“ Ob es Sinn mache, die Versicherung in Anspruch zu nehmen, könne der Versicherungsberater ausrechnen. „Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, lohnt es sich selten, weil der Schaden bei Vandalismus oft unter tausend Euro liegt – das hängt natürlich auch stark vom Auto und dessen Alter ab“, sagt Obermaier.
Polizei ermittelt auf Hochtouren
„Für jeden Einzelnen ist es tragisch“, betont Polizeisprecher Spessa. Auch Schindler beschreibt es als „sehr ärgerlich“, wenn ein Betroffener ohne Vollkasko auf 2000 Euro Schaden sitzen bleibt. Die Polizei ermittle darum auf Hochtouren, möchte den oder die Täter schnellstmöglich ergreifen. Sie bittet Anwohner sowie Bürgerinnen und Bürger darum, die Augen offenzuhalten. „Bei Auffälligkeiten in den genannten Straßen sollte man unbedingt die Polizei informieren, gerne unter der 110“, ruft Schindler auf.
Die Möglichkeiten, sich vor derartigen Angriffen zu schützen, sind abgesehen vom Einbau einer Kamera im Auto sehr begrenzt. „Auch die Täterermittlung ist schwierig“, sagt Spessa. Im Falle einer Gruppe hoffe man darauf, dass Einzelne ein schlechtes Gewissen bekommen und sich bei der Polizei melden. „Das ist nicht unwahrscheinlich.“
Zeugen gesucht
Wenn das eigene Fahrzeug beschädigt wird, sollten Betroffene Anzeige erstatten. Prinzipiell Sorgen machen, brauchen sich Autofahrer aber nicht – auch in Waldkraiburg. „Wir haben kein Sicherheitsproblem“, betont Polizeisprecher Spessa.
Wer kann Hinweise auf den oder die Täter geben? Melden Sie verdächtige Wahrnehmungen umgehend der Polizei Waldkraiburg, telefonisch unter 08638/94470 oder über den Notruf 110 bei der Einsatzzentrale Rosenheim.
