Stadtplatzsanierung in Neumarkt-St. Veit
Sind die Parknägel zu dunkel? Neumarkts SPD zweifelt an Zweckmäßigkeit der Stellplatzmarkierung
Runde Knöpfe sind es, mit einem Durchmesser von knapp zehn Zentimetern und damit eigentlich groß genug. Doch farblich lassen sich die sogenannten Parknägel am Neumarkt-St. Veiter Stadtplatz nur schwer vom Granit unterscheiden. Das sorgte für Diskussionen im Neumarkter Bauausschuss.
Von Jan-Alexander Dalhoff
Neumarkt-St. Veit - Sind die Parknägel zu dunkel? Um diese Frage ging es in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses für Neumarkt-St. Veit. Im Fokus standen die Fahrbahnmarkierungen, die im Zuge der Stadtplatzsanierung im Pflasterbereich angebracht worden sind, um optisch die Parkbuchten zu definieren. Als der Punkt „Vollzug der Straßenverkehrsordnung Stadtplatzbeschilderung“ Thema war, hakte Stadtratsmitglied Ludwig Spirkl (SPD)nach, inwieweit inzwischen über die Parkplatzmarkierungen beraten wurde.
Sorge, dass Autofahrer nicht ordentlich parken
Konkret wollte er wissen, ob sich daran noch etwas ändern werde. „Die Markierungen sind sehr schlecht erkennbar auf dem Stadtplatz und es kommt immer wieder vor, dass die Autofahrer nicht ordentlich parken können“, äußerte Spirkl Bedenken ob der Zweckmäßigkeit der sogenannten „Parknägel“, die sich farblich nicht allzu sehr vom dunklen Granit abheben.
Gruber mahnt bessere Sichtbarkeit an
Stadtrat Peter Gruber (CSU) stimmte Ludwig Spirkl zu und ergänzte: „Ich war erst vor Kurzen in Dingolfing und da sind ebenfalls Nägel in den Boden eingebracht als Parkplatzmarkierungen. Doch die sind heller und besser sichtbar gewesen als die bei uns im Stadtplatz.“
Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG) informierte die Mitglieder des Bau- und Umweltschusses darüber, dass bei den Parkplatzmarkierungen durch zusätzliche Nägel an manchen Stellen nachgebessert werden müsse. Nach Meinung der Polizei und der Kommunalen Verkehrsüberwachung sei die Parkmarkierung jedoch ausreichend. Trotz der offenbar so schlecht sichtbaren Nägeln würden diese ihren Zweck erfüllen, machte Baumgartner deutlich. Er begründete das damit, dass Großteils ordnungsgemäß geparkt wird. „Ob wir hier noch etwas nachbessern müssen, wird sich im Laufe der Zeit herausstellen“, sagte Baumgartner, der allerdings auch betonte: „Weiße Markierungen, wie früher auf dem Stadtplatz, erlaubt uns der Denkmalschutz nicht!“
Aufgrund der Tatsache, dass nicht alle Nägel ins Grau übergingen und es auch einige gebe, die heller sind, „werden wir uns diese noch einmal genauer anschauen und gegebenenfalls versuchen, diese zu reinigen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen“, schlug Baumgartner vor. Ludwig Spirkl (SPD) ergänzte zum Schluss noch, dass dies einen Strafzettel zur Folge haben könnte, wenn der Autofahrer nicht ordnungsgemäß der Straßenverkehrsordnung eingeparkt hätte.
Berichte zur Stadtplatzsanierung finden Sie auch hier.
Wie diese Straßenverkehrsordnung auf dem Neumarkter Stadtplatz künftig auszusehen hatte, das war auch Thema der Sitzung. Im Rahmen des Vollzugs der Straßenverkehrsordnung fand mit den Vertretern der Polizeiinspektion Mühldorf und der Verkehrsüberwachung ein Termin statt, um die ordnungsgemäße Beschilderung des Stadtplatzes zu besprechen. „Nachdem es immer wieder Anfragen gab vonseiten der Anlieger über eine Halteverbotsbeschilderung vor den privaten Zu- beziehungsweise Einfahrten, wurden diese Anliegen ebenfalls erläutert und angesprochen“, berichtete Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG).
Allerdings erteilte er diesem Wunsch eine Absage. Die Erklärung: „Diese Beschilderung kann nicht erfolgen, da es sich sonst aufgrund der Zonenanordnung in gekennzeichneten Flächen um eine Doppelanordnung handeln würde und dies sei nicht erlaubt und würde sich widersprechen.“ so Baumgartner weiter.
Im Bereich der Baumburggasse wird das Halteverbot mit Feuerwehrzufahrt noch abgestimmt. Es ist nämlich noch nicht abschließend geklärt, an welcher Stelle diese Beschilderung angebracht werden muss. Aktuell ist die Beschilderung auf Höhe der Regenrinne geplant. Sollte es dazu Einwände geben, wird diese, wie früher, am Gebäude der Sparkasse bei der Zufahrt in die Baumburggasse angebracht.
Fünf Behindertenparkplätze ausgewiesen
Der Bau- und Umweltausschuss beschloss einstimmig die Anordnung der Stadtplatzbeschilderung gemäß der verkehrsrechtlichen Anordnung und dem Beschilderungsplan. Laut diesem Plan sind auf dem Stadtplatz insgesamt fünf Behinderten-Parkplätze ausgewiesen, etwa an der Ruhezone am Ärztehaus und vor dem Edeka-Geschäft sowie an der Ruhezone vor dem NKD und am Fruhmannhaus. Einen weiteren Behindertenparkplatz gibt es vor der Allgemeinarztpraxis an der Johanneskirche, die gegen den Uhrzeigersinn lediglich in Einbahnregelung - also wie bisher - umfahren werden kann.
Es gilt weiterhin Tempo 30 am gesamten Stadtplatz. Zwei Ladesäulen für E-Autos stehen vor dem Ärztehaus zur Verfügung. Und für die Autofahrer und sonstige Verkehrsteilnehmer gilt künftig: Wer an den beiden Toren den Stadtplatz verlässt, genießt die Vorrangregelung gegenüber den Fahrzeugen, die über die beiden Tore den Stadtplatz erreichen wollen. Diese Regelung wurde erst vor wenigen Monaten am Oberen Tor angepasst, um an dieser Stelle längere Staus zu verhindern.
