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Neuer Vorsitzender des Neumarkter Musikvereins

Dem sterbenden Freund ein Versprechen gegeben: So will Mike Leitl es halten

Michael Leitl an der kleinen Trommel. Er gibt jetzt auch als Vorsitzender des Muskvereins den Rhythmus vor.
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Michael Leitl an der kleinen Trommel. Er gibt jetzt auch als Vorsitzender des Muskvereins den Rhythmus vor.

Seit 28 Jahren ist Michael Leitl als Schlagzeuger Mitglied der Stadtkapelle Neumarkt-St. Veit. Seit kurzem ist er der Vorsitzende, weil er es dem Vorgänger am Sterbebett so versprochen hat. Der Neue im OVB-Interview.

Neumarkt-St. Veit – Alfons Weigand hatte nur noch wenige Tage zu leben, als ihn sein Spezl Mike Leitl besucht hat. Dabei ging es um ein wichtiges Anliegen. Denn der sterbende Vorsitzende des Musikvereins Neumarkt-St. Veit wollte, dass es nach seinem Tod mit der Kapelle weitergeht. Das hat ihm Michael Leitl auf dem Sterbebett versprochen. Der 38-jährige Schlagzeuger des Musikvereins sagte zu, die Kapelle als neuer Vorsitzender und Nachfolger Weigands zu leiten. Und er will diesem Erbe gerecht werden, wie er im aktuellen Interview erzählt.

Wie schwer ist die Bürde, die sie nach der Wahl zum Vorsitzenden übernommen haben?

Michael Leitl: Es ist für mich eine große Herausforderung. Alfons und mich verband nicht nur die Liebe zur Musik und zur Stadtkapelle, sondern auch eine jahrelange enge Freundschaft. Einige Tage, bevor er leider verstarb, habe ich ihn nochmal besucht. Fonses Wunsch war, dass ich sein Amt übernehmen sollte. Ich hab ihm versprochen, es zu machen.

Wie starten Sie in die neue Aufgabe?

Michael Leitl: Ich gehe mit dem nötigen Engagement und mit jeder Menge Spaß an die Aufgabe heran. Ich freue mich auf die neue Herausforderung und lebe nach dem Motto: „Bewährtes aufrechterhalten, Ideen aufnehmen und als Team umsetzen.“

Ist der Vorstand gut aufgestellt oder sollte die Arbeit auf noch mehr Schultern aufgeteilt werden?

Michael Leitl: Die neue Vorstandschaft ist sehr gut aufgestellt. Neben Martin Richthammer als stellvertretendem Vorstand und der Jugendvertretung mit Tomi Aimer und Laura Weigand werden die Aufgaben gut auf weitere, einzelne Schultern verteilt. Auch die alten „Hasen“ im Verein wie Felix Rauscheder und Thomas Nösch sind wichtig, da sie im Vereinsleben die nötige Erfahrung haben. So können wir auch unseren Frontmann Stefan Weindl tatkräftig unterstützen, da er ja bei den Musikern Anlaufstelle Nummer eins ist. Immerhin sind wir insgesamt 23 aktive Musiker.

Die ganze Familie Leitl macht Musik: Hanna ist elf Jahre alt (links) und übt fleißig an der Trompete und Luisa mit ihren zarten acht Jahren spielt Gitarre und hilft auch als Taferlträgerin bei der Kapelle aus.

IWie schwer ist es, Nachwuchs zu gewinnen und zu motivieren?

Michael Leitl: Wir sind bereits mit einem Externen im Gespräch, der die Ausbildung für uns übernehmen kann, mehr möchte ich dazu noch nicht sagen. Derweil sind wir auch mit der Mittelschule Neumarkt im Gespräch, gezielt in Schulen reinzugehen, aber auch eine musikalische Früherziehung in Kindergärten wäre denkbar. Natürlich spielt nach dem Fundament die Werbetrommel eine große Rolle, wo wir gezielt die Kids ansprechen möchten. Unsere Jugendlichen sind schon volljährig und zählen schon zu den „alten Hasen.“

In anderen Städten wird die Ausbildung von Jungmusikern großzügig bezuschusst. Wie sieht das in Neumarkt-St. Veit aus? Gibt es eine Zusammenarbeit mit der Musikschule?

Michael Leitl: Hier möchten wir uns eigenständig aufstellen, um die Ausbildung zu ermöglichen. Auch die Beleihung und Bezuschussung eines Instrumentes wird über die Kapelle möglich sein. Als Hilfe sind wir auch mit einer befreundeten, benachbarten Kapelle im Gespräch.

Wenn Sie sich in der Kapelle so umschauen: In welchem Bereich ist dringend Nachwuchs erforderlich?

Michael Leitl: Vor allem im Satz der Trompeter und der Flügelhornisten fehlt es an Leuten. Auch die Posaune schmerzt die Kapelle momentan.

Können Sie sich vorstellen, eine Jugendkapelle ins Leben zu rufen?

Michael Leitl: Wenn wir so viele Jugendliche in unseren Bann ziehen, dass wir eine Jugendkapelle aufziehen könnten, würde für mich ein Wunsch in Erfüllung gehen! Dann weiß ich, dass wir alles richtig gemacht haben!

Tut sich eine Kapelle heutzutage schwer, an Auftritte zu kommen?

Michael Leitl: Blasmusik bekommt heutzutage wieder mehr Bedeutung, Blasmusik lebt wieder. Für Auftritte ist gesorgt. Unser Problem ist vielmehr, dass wir nicht alle Auftritte wahrnehmen können, da uns die Musiker fehlen. Daher liegt mir, aber auch der kompletten Vorstandschaft, die Jugendarbeit so am Herzen.

Was ist ihr persönliches Ziel für die Dauer der ersten Amtszeit?

Michael Leitl: Wenn ich bereits in der nächsten Jahresversammlung als Vorstand sagen darf: „ Jugendarbeit? Läuft!“

Die Leitls sind als Musikerfamilie bekannt. Spielen die eigenen Kinder auch schon?

Michael Leitl: Natürlich! Hanna ist elf Jahre alt und übt fleißig an der Trompete und Luisa mit ihren zarten acht Jahren spielt Gitarre. Der ganze Stolz sind meine Ladies!

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