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Nachruf auf Neumarkts Stadtkapellen-Chef aus Elsenbach

Er war ein Mann mit Herz: Ansager, Moderator und Stimmungsmacher Alfons Weigand ist tot

Alfons Weigand war mit Leib und Seele Musiker. Der Vorsitzende der Stadtkapelle Neumarkt-S. Veit starb im Alter von nur 64 Jahren
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Alfons Weigand war mit Leib und Seele Musiker. Der Vorsitzende der Stadtkapelle Neumarkt-S. Veit starb im Alter von nur 64 Jahren.

Zugeparkte Straßen rund um den Friedhof in Elsenbach, hunderte Trauernde: Alfons Weigand hinterlässt mit seinem Tod eine große Lücke in Neumarkt-St. Veit. Der unermüdliche Vereinsvorsitzende, Musiker und Familienvater verlor jetzt seinen Kampf gegen den Krebs. Er wurde nur 64 Jahre alt.

Elsenbach - Alle Zufahrtstraße zu dem Dörfchen Elsenbach waren zugeparkt, alle Elsenbacher waren auf den Beinen und die Kirche platzte aus allen Nähten, als am Dienstagnachmittag Alfons Weigand beerdigt wurde. Er starb im Alter von nur 64 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.

Alfons Weigand liebte die Familie und das Vereinsleben

Alfons Weigand war ein Familienmensch. So gab es für ihn nichts Schöneres, wenn an Feiertagen die ganze Familie zusammensaß und miteinander feierte. Er war aber auch Zeit seines Lebens in zahlreichen Vereinen aktiv. So war er in jungen Jahren bei der Landjugend Elsenbach, über 40 Jahre bei der Elsenbacher Feuerwehr, davon 24 Jahre als Vorsitzender, er sang im Kirchenchor und war lange Jahre Mitglied des Pfarrgemeinderates. Seine Herzenswärme und Empathie würdigte sein Nachfolger bei der Feuerwehr, Stefan Wimmer. „Seine Worte warn nia nur mit de Ohren hörbar, seine Worte warn immer ans Herz adressiert“.

Ganz viele Menschen kennen Alfons Weigand aber als Vorsitzenden der Stadtkapelle Neumarkt-St. Veit, deren Kopf und Herz er bis zum Schluss war. 2003 übernahm das musikalische Multitalent die Vorstandschaft der Stadtkapelle. Es war ihm wichtig, dass er dieses Amt bis zu seinem Tod innehatte, erinnert sich seine Schwester Gerda, die dort ebenfalls aktiv ist. In der Stadtkapelle war er aber nicht nur in der Vorstandschaft, sondern spielte auch die Klarinette. „Er war Ansager, Moderator und Stimmungsmacher in einer Person“, beschreibt ihn seine Schwester. Was ihn besonders freute, dass auch seine Tochter Laura als Klarinettistin bei der Stadtkapelle spielt und neben ihm im Klarinettenregister saß. Sie hat die Liebe zur Musik von Alfons in die Wiege gelegt bekommen.

Weigand war mit Leib und Seele „Easenbecka“

Alfons Weigand wurde am 26. August 1959 als erstes von drei Kindern der Eheleute Alfons und Therese Weigand in Hundham bei Neumarkt-St. Veit geboren. Mit seinen beiden Schwestern, Rita und Gerda, wuchs er behütet auf dem Bauernhof in Eitlhub auf. Er besuchte die Grund- und Hauptschule in Neumarkt-St. Veit, machte dort seinen „Quali“ und arbeitete anschließend auf dem elterlichen Hof mit. Später besuchte er für zwei Semester die Winterschule in Mühldorf.

Neumarkts Bürgermeister Erwin Baumgartner erinnert sich: „Er war mit Leib und Seele „Easenbecka“. Ob Feuerwehr, Landjugend, Kirchengemeinde, Maibaumaufstellung und, und und; überall war er beteiligt“. Baumgartner hat Alfons Weigand als stets angenehmen und zuverlässigen Partner in Erinnerung. „Wenn man zu einer Veranstaltung die „Muse“ bestellt hat, war die „Muse“ da“, so der Neumarkter Bürgermeister. Gerne erinnert er sich an das Jubiläum der Stadtkapelle, das mit dem Jubiläum der Marktgründung im Jahre 2019 zusammenfiel. „Das gemeinsame Fest war ein Höhepunkt in unserer Stadtgeschichte“. Der Fonse hinterlässt eine sehr, sehr große Lücke in unserer Stadt“, ist Bürgermeister Baumgartner überzeugt.

Schon früh zeigte sich das musikalische Talent von Alfons Weigand, das er von seinem Vater in die Wiege gelegt bekam. Erst lernte er Akkordeon spielen, später Klarinette und Saxophon. Schon mit knapp 16 Jahren spielte er in der Band „Swallows“ mit. Seinen Wehrdienst leistete er in Erding bei den Fliegern ab. Schon während dieser Zeit spielte er bei der Showband „Bayernpop“ und nebenbei in Hilmars Bigband. Musik war halt sein Leben.

1991 heiratete er Elisabeth. Aus dieser Verbindung gingen seine beiden Töchter Eva und Laura hervor, die er über alles liebte. Zu dieser Zeit übernahm er den elterlichen Hof und stellte den Betrieb auf Schweinemast um. Alfons Weigand war mit Leib und Seele Bauer. Als zweites Standbein begann er mit dem Futtermittelvertrieb, den er nach und nach vergrößerte. Er liebte es, mit seinem orangefarbenen Lastwagen zu den Bauern zu fahren, um die Futtermittel auszuliefern. Aus diesen geschäftlichen Beziehungen entwickelten sich zum Teil enge Freundschaften.

Zusammen mit seiner Verlobten Tanja bewirtschaftete er den Hof mit voller Leidenschaft. Sie genossen es, gemeinsam die Felder zu bestellen und kümmerten sich rührend, vor allem Tanja, um die pflegebedürftigen Eltern von Alfons Weigand, solange dies zu Hause möglich war.

Im Januar 2022 wurde ihr Leben buchstäblich auf den Kopf gestellt, als er die Diagnose „Krebs“ erfuhr. Es folgten viele Krankenhausaufenthalte und Qualen, doch seine Tanja kümmerte sich aufopferungsvoll um ihn und stand ihm immer mit Rat und Tat zur Seite. Weigands größte Freude war es, dass er am 29. Oktober 2022 bei der Hochzeit seiner Tochter Eva dabei sein konnte.

Nicht mehr vergönnt war es ihm allerdings, seine Tanja am 28. März zu heiraten. Dazu kam es nicht mehr, da er aufgrund seiner schweren Krankheit einen Tag vorher ins künstliche Koma versetzt werden musste. Am Dienstag, 4. April, ist er im Beisein seiner gesamten Familie friedlich eingeschlafen.

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