Eröffnung am Freitag (17. Mai)
Bier und Gulasch (fast) ein Schnäppchen? Das erwartet die Neumarkter bei ihrem Volksfest
Der erste Schlag mit Wucht, der zweite für leichte Korrekturen: Seit 22 Jahren zapft Bürgermeister Erwin Baumgartner den ersten Banzen auf dem Neumarkter Volksfest an. Die Zwei ist auch seine Zielvorgabe für Freitag, wenn das Volksfest eröffnet wird. Das dürfen die Gäste erwarten.
Neumarkt-St. Veit – „Es ist eigentlich alles soweit fertig!“ Festwirt Josef Zens macht am Dienstagnachmittag einen gelassenen Eindruck, als er sich eine kurze Verschnaufpause bei einem Mineralwasser gönnt. Das Zelt steht schon lange, die Biertischgarnituren sind platziert, die Kränze an der Decke fest verankert. Sogar die Angebotstafel ist bereits beschriftet. Biergulasch 9,50 Euro steht darauf geschrieben. Beeindruckend billig. Aber das war schon immer das Credo von Festwirt Zens: Der Volksfestbesuch muss bezahlbar bleiben, „damit die Gäste nicht nur einmal kommen“.
Festwirt und Bürgermeister gleich lange in Amt und Würden
Zens weiß Bescheid, wie weit er mit den Preisen gehen kann. Schließlich ist er als Neumarkter Volksfestwirt schon genauso lange im Amt wie Erwin Baumgartner, der als Bürgermeister die Geschicke der Stadt lenkt. Vor dem Neumarkter Volksfest schenkt Zens in Gerzen aus, knapp vier Wochen nach Neumarkt ist er Festwirt in Gangkofen. Er muss scharf nachdenken bei der Frage, wie viele Volksfeste er schon bewirtet hat. „46 oder 47“, meint er schließlich. „Dann machen wir im nächsten Jahr die 50 voll“, ergänzen seine beiden Enkelsöhne Armin und Matthias.
Die beiden sind genauso lange mit ihrem Opa in Neumarkt-St. Veit mit dabei. Im ersten Volksfestjahr freilich noch als Babys. Man erinnert sich noch daran, wie Oma Anneliese die Zwillinge durch die Gänge im Festzelt geschoben hat. Doch diese Zeit liegt weit zurück. Inzwischen packen die beiden kräftigen, jungen Männer selbst eifrig mit an. Helfen dem Opa, wo es nur geht. „Die Familie muss zusammenhalten“, grinsen die beiden, während sie die restlichen Biertische abladen.
Die Chefin im Zelt ist aber Roswitha, die Mutter der Zwillinge. „Die große Managerin“, sagen die beiden Söhne voller Respekt, die quasi immer unterwegs ist, um die letzten Besorgungen zu erledigen, bevor es am Freitagabend im Zelt losgeht.
Bier ist teurer geworden, aber immer noch billiger als überall anders
1.200 Menschen im Zelt wollen schließlich auch versorgt werden, wenn sie von Freitag, 17. Mai, bis Sonntag, 26. Mai, auf den Volksfestplatz strömen. Und sie können sich, gemessen an anderen Volksfesten, auf einen noch erträglichen Bierpreis freuen: 10,40 Euro kostet die Maß Aldersbacher Bier. Das sind zwar 80 Cent mehr als noch im vergangenen Jahr. „Aber 90 Cent weniger als auf der Gerner Dult“, ergänzt Josef Zens hastig.
Der Festwirt orientiert sich immer an die bekannte Dult bei Landshut. Er kann dabei nicht nur beim Bierpreis punkten, sondern auch bei den Speisen. Giggerl und Schweinswürstel verstehen sich von selbst. Doch Zens hat immer auch schon Besonderheiten im Angebot. Hirschbraten, Ente oder Rinderbraten für 13 Euro. „Für ein Edelhirschgulasch auf der Gerner Dult zahlt man aber schon 21,90 Euro“, weiß Enkelsohn Armin.
Man setzt auf Altbewährtes
Beim Programm im Zelt vertraut die Familie Zens auf Altbewährtes. Blasmusik mit der Stadtkapelle (17. und 22. Mai) und Sepp Eibelsgruber (20. und 21. Mai) wechseln sich mit Party-Stimmungs-Musik, wie es auch die „Heubodnblosn“ (18. Mai), „Stressed Out“ (19. Mai), die Bergdachsen (23. Mai) oder „D‘Moosner“ (24. Mai) im Repertoire haben, ab. Neu im Programm sind in diesem Jahr die „Bergratzen“ (25. Mai) und „Innblech“ (26. Mai).
Eine kleine Änderung gibt es beim Vereins- und Mannschafts-Wattturnier, das eigentlich traditionell am zweiten Volksfestsonntag stattfinden. In diesem Jahr jedoch wird es auf Samstag, 25. Mai, vorverlegt (Beginn 14 Uhr), weil der Arbeiterverein am Sonntag sein 150-jähriges Jubiläum im Zelt feiert.
Doch nicht nur im Zelt soll ausgelassen gefeiert werden. Auch im Vergnügungspark kommt der Spaß nicht zu kurz. Das Hupferl und das Kinderkarussell gehören quasi seit Jahrzehnten zum Inventar. Und auch der Autoscooter darf neben einigen Buden nicht fehlen.
Robert Thalkofer jedenfalls kommt schon seit mehr als 20 Jahren nach Neumarkt-St. Veit. „In diesem Jahr ist es unsere vierte Station“, erzählt der 61-Jährige, während er gerade Kabel für das Licht an den einzelnen Fahrzeugen auswechselt. In Hallbergmoos, Neufahrn, Holzkirchen und Niederaichbach war seine Familie bereits mit Fahrgeschäften vertreten. Sein Sohn hat zeitgleich mit Neumarkt mit einem Laufgeschäft Quartier in Simbach bezogen.
Hupferl und Autoscooter sind Stammgäste
Den ganzen Sommer sind die Thalkofers unterwegs, in diesem Jahr an 15 verschiedenen Festen, bevor im September die Saison endet. Mit der Anzahl der Engagements ist Thalkofer zufrieden. „Alles im grünen Bereich“, sagt er. Jetzt müsse nur noch das Wetter mitspielen, damit die Besucher auch fleißig auf die Wiesn strömen.

