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Vereinsauflösung und Neugründung

Neumarkt-St. Veiter Arbeiterverein: Turbulente Jahre in der Vereinsgeschichte von 1933 bis 1972

Bunt und edel: Die Vereinsfahne im Jahr 1955.
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Bunt und edel: Die Vereinsfahne im Jahr 1955.

Die Stadt Neumarkt-St.Veit ist die Heimat des traditionsreichen Arbeiter-Kranken-Unterstützungsvereins, dessen Geschichte reich an Wendungen und bedeutungsvollen Ereignissen ist. Seine Ursprünge reichen zurück in die frühen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. In diesem Jahr wird Jubiläum gefeiert.

Neumarkt-St. Veit – Der Arbeiterverein hat im Laufe der Zeit tiefgreifende politische Wechsel, den Niedergang und die Wiederbelebung in der Nachkriegszeit sowie eine umfassende Neuausrichtung und eine Neugründung als moderner Arbeiterverein im Jahre 1972 durchlebt.

Politische Veränderungen und Kriegswirren

Die politische Landschaft Deutschlands veränderte sich im Jahr 1933 drastisch mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten, was auch für den Arbeiter-Kranken-Unterstützungsverein einschneidende Veränderungen mit sich brachte. Walter Jani, ein Historiker des Vereins, liefert in seiner detaillierten Pressemitteilung einen lebendigen Einblick in die Generalversammlung vom 22. April 1934, als Sebastian Mitterer, trotzend gegen die politischen Unsicherheiten, als „Vereinsführer“ bestätigt wurde.

Diese Wahl verdeutlichte das Streben des Vereins nach Kontinuität in einer Zeit des Umbruchs. Doch mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Aktivitäten des Vereins zusehends eingeschränkt und kamen schließlich fast vollständig zum Stillstand.

Wiederaufnahme und Neuausrichtung nach dem Krieg

Nach Beendigung des Krieges musste sich der Verein zahlreichen Herausforderungen stellen. Aufgrund fehlender Genehmigung durch die Militärregierung waren die Vereinsmitglieder gezwungen, ihre Aktivitäten heimlich fortzusetzen. Der 21. März 1948 stellte einen Meilenstein dar, als die offizielle Wiederzulassung des Vereins verkündet werden konnte. In den Jahren darauf erlebte der Verein eine Zeit des Wiederaufbaus und der Erneuerung. Er erlangte nicht nur seine frühere Stärke zurück, sondern führte auch neue Statuten ein, die im Jahr 1953 beschlossen wurden.

Die Festdamen bei der Fahnenweihe 1955.

Erfolge und personelle Wechsel

Im Jahr 1954 zählte der Verein stolze 201 Mitglieder und sah dem anstehenden 80-jährigen Vereinsjubiläum mit großer Vorfreude entgegen. Das Festwochenende am 16. und 17. Juni wurde zu einem denkwürdigen Ereignis, das weit über die Vereinsmitglieder hinaus bei den Bürgerinnen und Bürgern von Neumarkt-St. Veit Anklang fand.

Im Jahr 1956 vollzog sich ein bedeutender personeller Wechsel, als Sebastian Mitterer nach einer 33-jährigen Amtszeit als erster Vorstand zurücktrat. Sein Nachfolger Josef Kaiser übernahm die Leitung des Vereins und prägte diesen in den nächsten 14 Jahren.

Regulatorische Umbrüche und Neugründung

Die politischen Entwicklungen gegen Ende der 1960er Jahre hatten zur Folge, dass die Regierung von Oberbayern beschloss, keine privaten Versicherungskassen neben den gesetzlichen Krankenkassen mehr zu genehmigen. Diese Maßnahme führte dazu, dass der Arbeiter-Kranken-Unterstützungsverein in einer Generalversammlung am 9. Januar 1972 eine schicksalhafte Entscheidung treffen musste – er löste sich auf.

Doch im selben Atemzug wurde die Gründung des Arbeitervereins Neumarkt-St.Veit beschlossen, der umgehend in das Vereinsregister unter der Nummer 135 eingetragen wurde. Mit über 500 Mitgliedern im folgenden Jahr etablierte sich der neue Verein rasch als zweitgrößte Gemeinschaft am Ort und demonstrierte eindrucksvoll die Resilienz und das ausgeprägte Gemeinschaftsbewusstsein, das die Stadt Neumarkt-St. Veit auszeichnet.

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