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Nachruf auf einen besonderen Neumarkter

Handwerker, Stadtrat, Familienmensch: Neumarkt trauert um Arbeiterverein-Ehrenvorstand Hermann Huber

Hermann Huber in seiner Werkstatt, wo er unzählige Nist und Futterkästen gebaut hat. Zu Zollstöcken hatte er ein besonderen Verhältnis: Jahrelang hat er die unterschiedlichsten gesammelt. Das OVB hatte 2010 darüber berichtet.
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Hermann Huber in seiner Werkstatt, wo er unzählige Nist- und Futterkästen gebaut hat. Zu Zollstöcken hatte er ein besonderes Verhältnis: Jahrelang hat er die unterschiedlichsten gesammelt. Das OVB hatte 2010 darüber berichtet.

Jahrzehntelang prägte Hermann Huber das politische und gesellschaftliche Leben in Neumarkt-St. Veit. Ein Vierteljahrhundert als Stadtrat, fast ebenso lange als Vorsitzender des Arbeitervereins. Jetzt ist der geschätzte Neumarkter gestorben. Hermann Huber wurde 83 Jahre alt.

Neumarkt-St. Veit – Hermann Huber stammt aus Harpolden in der Gemeinde Egglkofen. Am 22. August 1941 hatte er dort das Licht der Welt erblickt. Nach seiner Schulzeit erlernte er das Maurerhandwerk. Er brachte es da bis zum Meister und arbeitete in Firmen in Ampfing und Mettenheim. Mit 62 Jahren trat er in den verdienten Ruhestand.

Lange aktiv im Arbeiterverein

Doch wer den Hermann kannte, der wusste: Der Ruhestand war für ihn kein Ruhestand. In seinem Häuschen in der Burgerfeldstraße, das er allein errichtet hatte, verbrachte er als Rentner seine Freizeit gerne in seinen Arbeitsräumen unter der Garage. Dort lagerte er sein Bastelmaterial, standen holzverarbeitende Maschinen und lag sein Werkzeug bereit. Unzählige Nistkästen und Futterhäuser für Vögel hat er gebaut und aufgestellt, dem Bund Naturschutz geschenkt.

Mit Rosmarie Deinböck schloss Hermann im Jahr 1965 die Ehe. Zusammen zogen sie in das 1964/65 erbaute Eigenheim in Neumarkt-St. Veit. Der Vater von drei Kindern, Ingrid, Hermann und Norbert, brachte sich schon bald in seiner Heimatstadt ein. Er interessierte sich für Sport und die Vereine. 1990 bereits wurde er mit großer Zustimmung als Kandidat der UWG in den Stadtrat gewählt, wo seine Ideen für den Freizeitwert der Stadt immer großen Anklang fanden. Er kümmerte sich dann stets selbst gewissenhaft um deren Umsetzung.

Bürgermeister verliert langjährigen Freund

„Ich verliere einen langjährigen Freund und Begleiter meiner beruflichen Tätigkeit“, trauert auch Neumarkts Bürgermeister Erwin Baumgartner um Hermann Huber. Seit seiner Wahl in den Stadtrat 1990 habe Huber ununterbrochen dem Bau- und Umweltausschuss angehört und mit seinem beruflichen Wissen viel zu den Entscheidungen beigetragen. „Ein besonderes Anliegen waren ihm die Rad- und Wanderwege!“ Hier habe er viele Anregungen und auch viel Eigeninitiative gezeigt, würdigte Baumgartner Huber bei dessen Verabschiedung aus dem Stadtrat im Jahr 2014.

Manche schön gelegene Ruhebank, Wanderweg und Anlage gäbe es ohne ihn wohl nicht. 24 Jahre diente er so als Stadtrat. Fast ebenso lange führt er den mitgliederstarken Arbeiterverein, wobei er den Mitgliedern alljährlich unvergessliche Ausflüge, Bildungsfahrten und Vereinstreffen organisierte. Seit 1970 war er Mitglied des Arbeitervereins und seit 8. Januar 1978 Mitglied der Vorstandschaft.

Im Ruhestand etliche Ruhebankerl gezimmert

Nach sechs Jahren als Beisitzer war Huber zwölf Jahre bis 1996 Schatzmeister im Arbeiterverein. Von 1996 bis 2017 übte Hermann Huber dann ununterbrochen das Amt des Vorsitzenden aus. Mit der Übergabe des Amtes im Jahr 2017 an Ludwig Englbrecht wurde er zum Ehrenvorstand ernannt.

Wer sich in der Stadt Neumarkt-St. Veit ein Päuschen gönnt, sollte wissen: Es kann sein, dass die Ruhebank, auf der man sich gerade ausruht, eine Bank von Hermann Huber ist. Einige solcher Bänke hat er für die Stadt gebaut. Seine liebevoll gefertigten Kripperl fanden sich im Coronajahr sogar in den Schaufenstern der Geschäfte am Stadtplatz. Und Hermann Huber hatte einen besonderen Faible: Er sammelte Meterstäbe. Die OVB Heimatzeitungen hatten im Jahr 2010 über seine Sammlung von 500 Zollstöcken berichtet, der er gut sortiert bei sich im Haus hatte.

Ein Vorbild für so manchen Parteigänger

Peter Hobmaier, UWG-Vorsitzender von Neumarkt-St. Veit, beschreibt Hermann Huber als „sehr angesehene Person in Neumarkt-St. Veit!“ Ansehen, das sich Huber aufgrund seiner jahrzehntelangen Tätigkeit im Arbeiterverein erworben habe, „der war ihm besonders am Herzen gelegen!“. Hobmaier sei ein „Vorbild für mich als Stadtrat gewesen“. Er habe sich gegen Entscheidungen gesträubt, wenn es den Leuten in der Rottstadt geschadet hätte. „Dabei hat er aber immer sehr sachlich argumentiert und sich nie hervorgetan.“ So, wie man es von einem natürlichen und logischen Mensch eben erwarten würde. „Er war ein echter Neumarkter, immer für Neumarkt und auch für die Leute!“

Die Kinder lagen ihm am Herzen

Eine schleichende Krankheit sorgte dafür, dass Huber sein Leben nicht mehr alleine gestalten konnte. Doch durch das Zusammenwirken der Familie, mit Hilfe einer 24-Stunden-Pflege, sowie der Unterstützung eines Pflegedienstes war es möglich, dass er bis zu seinem Tod, gemeinsam mit seiner Frau, im eigenen Haus wohnen konnte.

Hermann Huber war auch ein liebevoller Opa und sogar Urgroßvater. Fünf Enkelkinder und ein Urenkel waren der besondere Stolz der Hubers. Und auch mit dem Tod hat Huber für die Jüngsten der Gesellschaft noch etwas übrig. Anstelle von Krank- und Blumenspenden bittet der Verstorbene um Spenden an den Förderverein der städtischen Kindertagesstätten.

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