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Windräder in Schönberg

Gegenwind für Schönbergs Bürgermeister Lantenhammer: Landrat Heimerl redet Tacheles

Akzeptanz ist wichtig, es geht nur im Dialog mit den Bürgern: Landrat Max Heimerl sieht im Landkreiswerk die große Chance, regenerative Energieprojekte im Landkreis voranzutreiben
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Akzeptanz ist wichtig, es geht nur im Dialog mit den Bürgern: Landrat Max Heimerl sieht im Landkreiswerk die große Chance, regenerative Energieprojekte im Landkreis voranzutreiben

Die Ankündigung des Schönberger Bürgermeisters Alfred Lantenhamer, mit seiner Gemeinde aus dem Landkreiswerk auszusteigen, schlägt hohe Wellen. Nun widerspricht Mühldorfs Landrat Max Heimerl dem Schönberger.

Schönberg/Neumarkt-St. Veit – Schönbergs Bürgermeister Alfred Lantenhammer will im Alleingang Windräder am Rand seiner Gemeinde aufstellen. Deshalb will er nicht bei dem von Landrat Max Heimerl geplanten Landkreiswerk mitmachen. Dafür gibt es jetzt Gegenwind von Landrat Heimerl.

Mit Eigentümern grundsätzliches Interesse besprochen

In Grundstückseigentümerversammlungen habe man sich mit allen Eigentümern der Windvorranggebiete getroffen, um auszuloten, ob ein grundsätzliches Interesse besteht. In Schönberg und Neumarkt-St. Veit liefe dieses Verfahren, endgültige Ergebnisse lägen aber noch nicht vor. „Aussagen zu genauen Standorten und einer Anzahl von Windkraftanlagen sind demnach zum derzeitigen Zeitpunkt reine Spekulation. Erst wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, wird die Bevölkerung umfangreich informiert und Beteiligungsmöglichkeiten dargelegt.“

In Neumarkt-St. Veit regt sich bereits Widerstand gegen die geplanten Windprojekte. In verschiedenen Ortsteilen in Schönberg und Neumarkt wurden große Banner aufgestellt.

Heimerl hält nichts von „voreiligen und unnötigen Diskussionen“ in der Öffentlichkeit; zeitlich abgestimmte Kommunikation und größtmögliche Transparenz hingegen seien elementar. „Insbesondere bei gemeindeübergreifenden Vorranggebieten muss eine Zusammenarbeit der Kommunen gewährleistet sein – Neumarkt-St. Veit war dazu stets bereit!“

Als falsch bezeichnet Heimerl die Aussage des Schönberger Bürgermeisters, die Gemeinden hätten kein oder kaum Mitspracherecht bei Planung und Bau der potenziellen Windkraftanlagen im Landkreis. „Das Gegenteil ist der Fall. Das Landkreiswerk ist ein Kommunalunternehmen, das ausschließlich aus Kommunen besteht und das die Projektierung bis zur Baureife vorantreiben wird.“ Die Gemeinde, in der eine Anlage entstehen soll, habe laut Heimerl immer das letzte Wort – bei Planung und Realisierung. „Keine Maßnahme, keine Entscheidung gegen die Betroffenen vor Ort!“

Heimerl beruft sich auf Aussagen des Netzbetreibers Bayernwerk, wonach mit Hilfe des Landkreiswerks der Ausbau der Stromtrassen im Landkreis deutlich besser zu koordinieren sei. „Ziel ist es, einen Wildwuchs an erneuerbaren Energieanlagen, die nach dem Windhundprinzip durch auswärtige Investoren entstehen, zu vermeiden.“

Wertschöpfung soll vor Ort bleiben

Das Landkreiswerk werde die Gewinne der Windkraftanlagen bei den Menschen vor Ort halten: bei den Grundstückseigentümern, bei den Bürgern, bei den Unternehmen und den Kommunen. „Wir brauchen keine privaten Investoren ohne lokalen oder regionalen Bezug, wie es das Konzept der Gemeinde Schönberg vorsieht, die relevante Gewinnanteile aus unseren Anlagen abziehen.“

Wer Grundstückseigentümern zu hohe Pachten verspreche, der könne keine attraktive Bürgerbeteiligung realisieren. „Und wer externe Investoren an unseren Projekten beteiligt, der schmälert unsere Gewinne vor Ort und verringert unsere Entscheidungsoptionen über die Nutzung des Stroms in der Zukunft.“

Betroffene zu Beteiligten machen!

Landrat Max Heimerl (CSU)

Unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende sei die Akzeptanz der Menschen. „Betroffene zu Beteiligten machen“, bezeichnet Heimerl als die absolute Maxime. Faire Pachten für die Grundstückseigentümer und eine echte Beteiligung an den Anlagen zu interessanten Konditionen gehörten dazu. „Die Bildung der Bürgerinitiative gegen die Windräder in Schönberg zeigt, dass es nicht gegen, sondern nur mit den Menschen in unseren Gemeinden geht.“

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