Ehrenamt im Fokus
Als einzige Feuerwehr im Landkreis: Neumarkt-St. Veit bei der Langen Nacht der Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Neumarkt-Sankt Veit hat sich als einzige Feuerwehr im Landkreis Mühldorf an der „Langen Nacht der Feuerwehr“ beteiligt. Mit einem abwechslungsreichen Programm konnten die Besucher Einblicke in die Arbeit der Feuerwehr gewinnen.
Neumarkt-St. Veit – Retten, Löschen, Bergen, Schützen – das sind die Aufgaben der Feuerwehr. Die bayernweite „Lange Nacht der Feuerwehr“ fand am vergangenen Samstag statt und rund 400 Freiwillige Feuerwehren öffneten ihre Türen für die Öffentlichkeit. Die Freiwillige Feuerwehr Neumarkt-St. Veit im Landkreis Mühldorf am Inn war die einzige in ihrem Landkreis, die sich an dieser Aktion beteiligte.
Viele wissen nicht, wie der ehrenamtliche Dienst aufgebaut ist
Die Aktion hatte zum Ziel, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf das wichtige und wertvolle Ehrenamt der Feuerwehrleute zu lenken. „Viele wissen nicht, dass der Katastrophenschutz in Deutschland ehrenamtlich aufgebaut ist“, erklärt Marlene Fuchshuber, Gruppenführerin bei der Freiwilligen Feuerwehr Neumarkt-St. Veit. „Wir wollten in uns an dieser Aktion beteiligten, um die Bevölkerung und die Bewohner von Neumarkt-Sankt Veit auf dieses unbezahlte und trotzdem auf das wertvolle und wichtige Ehrenamt aufmerksam machen!“
In Bayern wird der abwehrende Brandschutz und die Technischen Hilfeleistung zu 99 Prozent durch Freiwillige Feuerwehren sichergestellt, wie es dazu in der Pressemitteilung des Landesfeuerwehrverbands heißt. Insgesamt gibt es im Bundesland rund 7.511 Freiwillige Feuerwehren mit etwa 320.000 ehrenamtlichen Feuerwehrmännern und -frauen. Berufsfeuerwehren gibt es in Bayern nur sieben, während etwa 215 Werksfeuerwehren rund um die Uhr für unsere Sicherheit sorgen.
Organisationstalente rund um die Uhr
Damit Feuerwehrdienstleistende überhaupt für Sicherheit sorgen können, müssen die Ehrenamtlichen nicht nur ihr Gerät beherrschen, sondern sie sind auch Organisationstalente, die innerhalb von 8 bis 10 Minuten ihr Privatleben, Berufsleben, Fahrt zum Gerätehaus, die Einsatzbereitschaft herstellen und den Überblick über die Schadenslage bis zur Ankunft zum Einsatzort organisieren und sicherstellen müssen. „Viele von uns hören nur die Sirenen der Feuerwehren und sehen eventuell das Ausrücken der Einsatzfahrzeuge, doch keiner ahnt und weiß wirklich, was gerade bei den vielen Ehrenamtlichen vorgeht und welcher Einsatz für diese bevorsteht“, heißt es dazu beim Landesfeuerwehrverband.
Feuerwehr will Leute sensibilisieren
Bei einem abwechslungsreichen Programm konnten die Besucher in Neumarkt einen Einblick vom Alltag bekommen bei den verschiedenen Einsatz-Szenarien, sie erhielten viel Hintergrundwissen und viele Erklärungen, begleitet vom Kommandanten Tobias Wegner. Neben Fettexplosionen, THL-Übungseinsatz (Verkehrsunfall), ABC-Übungseinsatz konnte auch die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr ihr Können unter Beweis stellen; sie führte eine Brandbekämpfung durch. „So wie die Jugend hier bei der Brandbekämpfung vorgeht, so sieht auch ein wirklicher Brandeinsatz bei den aktiven aus in einem echten Brandfall“, erklärte Tobias Wegner.
„Uns ist es einfach wichtig, dass wir die Leute sensibilisieren, was unsere Arbeit angeht, aber auch dass wir immer wieder Freiwillige benötigen, die uns bei dieser schwierigen Aufgabe helfen und unterstützen und bereit sind ihre Freizeit für die Sicherheit und das Allgemeinwohl zu opfern!“ so Marlene Fuchshuber und Otto Sieber weiter. Auch die Besucher kamen an diesem Abend nicht zu kur, sie konnten verschiedene Stationen besuchen, den richtigen Umgang mit einer Löschdecke üben, Rettungskarte, Sackschmeißen, Schläuche ausrollen und auch technische Rettungsgeräte ausprobieren.
Keine Helden, sondern Teil einer verlässlichen Gemeinschaft!
Natürlich war auch für die kleinsten Besucher eine Hüpfburg aufgebaut und für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Zur späten Stunde konnten sich die Besucher bei einem Lagerfeuer mit den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr austauschen und noch die eine oder andere Frage klären. Und vielleicht fand auch einer der Besucher den Weg zur Feuerwehr und wird auch in Zukunft für unsere Sicherheit sorgen. Der Landesfeuerwehrverband betont: „Wir verstehen uns nicht als Helden. Wir sind Teil einer festen, verlässlichen Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die ehrenamtlich Zeit, Kraft, Energie und Mut für andere Menschen investieren – immer engagiert und oft über Jahrzehnte.“