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Antrag abgeschmettert

Kein Fitness-Park für Ältere in Neumarkt: Was Vandalismus damit zu tun hat

Einfach mal die Bande zerstört. Warum, weiß wahrscheinlich nur der bislang unbekannte Randalierer.
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Einfach mal die Bande zerstört. Warum, weiß wahrscheinlich nur der bislang unbekannte Randalierer.

Ein Fitness-Outdoor-Park für die „reifere Generation“, so hatte es eine Neumarkter Bürgerin einen Antrag formuliert, die gerne einen Bewegungspark im Zentrum von Neumarkt-St. Veit gehabt hätte. Eine Idee, die nicht neu ist, aber vom Neumarkter Bau- und Umweltausschuss mit Skepsis gesehen wurde.

Neumarkt-St. Veit – Zu groß die Sorge bei den Ausschussmitgliedern, dass die Geräte Opfer von Vandalismus werden könnten. „Jung und Alt sollen zusammentreffen, indem man den Fitnesspark zum Beispiel neben einem Spielplatz platziert“, heißt es in dem Schreiben, das in der Sitzung anonymisiert vorlag. Der Antragsteller hatte als mögliche Standorte die Stadtbücherei oder das Rathaus ins Auge gefasst. Um Vandalismus vorzubeugen, sollten die Gerätschaften konzentriert an einem Ort aufgestellt werden.

Zustimmung in den sozialen Netzwerken

Dass ein solcher Fitness-Outdoor-Park gut bei der Bevölkerung ankommen würde, dessen ist sich die Antragstellerin sicher. Sie verweist auf eine Facebook-Umfrage, innerhalb derer sich viele positiv zum Vorschlag geäußert hätten. Unter anderem auch die ehemalige Stadträtin der UWG, Carmen Ziegler, die während ihres Mandats den Vorschlag eingebracht hatte, eine Strecke mit Fitnessgeräten entlang des Rottwegs zu installieren. „Meine Idee war damals, am Rottweg entlang immer wieder mal nach einer gewissen Strecke eine Station mit Fitnessgeräten aufzubauen.

Vorschlag: Fitnessgeräte am Herzoglichen Kasten

Und an jeder Station andere Geräte, sodass man die Möglichkeit hat, alle Muskelpartien zu trainieren. Da hätte der Lauftreff sowie die gesamte Neumarkter Bevölkerung was davon“, schreibt sie. Auch die Nähe zur Bocciabahn, die gerade in der Nähe der Stadtbücherei errichtet wird, wurde in der Umfrage vorgeschlagen. Bei der Konzeption wurde an den Outdoor-Fitnesspark verwiesen, den es bereits in der Gemeinde Ampfing oder etwa in Gendorf gibt. Auch Mühldorf verfügt seit noch nicht allzu langer Zeit über solche Fitnessgeräte im Freien.

Randalierer werden angezogen

Öffentlich aufgestellte Gerätschaften oder Anlagen, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, sind aber stets der Gefahr ausgesetzt, dass sie Opfer von Randalierern werden. So begründete jedenfalls Neumarkts Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG) im Rahmen der Bauausschusssitzung seine Skepsis gegenüber der Anschaffung.

Schon 2013 stand das Thema auf der Tagesordnung

Schon im Januar 2013 habe man sich dieses Thema angenommen, hieß es in der Sitzung. Tatsächlich war damals ein Konzept geprüft worden, das einen Rundweg um Neumarkt-St. Veit umfasst hätte. An verschiedenen Stellen wären Geräte vorgesehen gewesen. Der Kostenrahmen betrug damals geschätzte 150 000 Euro. Aus finanziellen Gründen sei dieses Vorhaben trotz eventueller Leader-Förderungen abgelehnt worden, wie die Verwaltung mitteilte. Mit Verweis auf den bestehenden Fitness-Park in Ampfing war die Rede von knapp 120 000 Euro, die dieser Park an Kosten verursacht habe.

Fußballkäfig wurde bereits Opfer von Vandalismus

Sorge äußert die Stadt ob des großen Unterhaltungsaufwandes und verweist auf aktuelle Verschmutzungen und Beschmierungen am Fußballkäfig, der an der Ampfinger Straße errichtet wurde. Über ein aktuelles Beispiel von Vandalismus berichten auch die Eishockeyspieler des EC Schpana. Der Eishockeyclub hatte gerade den Neuaufbau der Hockeybahn an der Ampfinger Straße abgeschlossen, unter anderem auch neue Banden installiert, da wurde der Platz Opfer sinnloser Zerstörungswut.

Erst vor Kurzem Beschädigungen am Rollhockeyfeld

„Es wurde viel Zeit und Geld investiert, damit wieder jeder, der Lust auf Basketball, Inlineskaten oder Inlinehockey hat, einen geeigneten Platz dafür hat. Warum muss es dann immer wieder solche Personen geben, die anscheinend nie richtig erzogen wurden?“, regt sich der Verein in den sozialen Medien auf und warnt davor: „Wenn das Rollhockeyfeld weiterhin beschädigt wird, muss es leider für alle gesperrt werden.“

Zerstörungswut ist zum Weinen

Auch Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG) betonte, dass öffentlich zugängliche Freizeitanlagen immer wieder zerstört würden. „Die Skaterbahn schaut aus. Es ist zum Weinen“, meinte das Stadtoberhaupt.

Peter Hobmaier (UWG) stellte die Notwendigkeit in Frage. Zumal es in der Stadt ja einen Sportverein gebe mit einem umfangreichen Angebot. Ludwig Spirkl (SPD) fand die Idee grundsätzlich gut – er hätte nur gerne ein Konzept. Und Monika Eisenreich (UWG) machte ihre Ablehnung an den Kosten fest: „Wir können es uns derzeit einfach nicht leisten.“

Und wer soll das Ganze bezahlen?

Die Sorge vor Vandalismus und die Tatsache, dass ein solches Fitness-Projekt aktuell aus finanziellen Gründen im Moment nicht darstellbar ist, hatte zur Folge, dass der Bauausschuss den Antrag schließlich einstimmig abgelehnt hat.

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