Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Radfahren in Mühldorf

Droht Stau? Mehr Platz für Radler in der Mühldorfer Altstadt geht auf Kosten der Autofahrer

Um den Radverkehr in der Mühldorfer Altstadt sicherer zu machen, markiert die Stadt in der Brückenstraße einen Radweg. Über den sich nicht alle freuen werden.
+
Um den Radverkehr in der Mühldorfer Altstadt sicherer zu machen, markiert die Stadt in der Brückenstraße einen Radweg. Über den sich nicht alle freuen werden.

Vom großen Vorhaben, die Mühldorfer Altstadt radfahrerfreundlicher zu machen, ist nur ein kurzer Radstreifen übrig geblieben. Und der blockiert eine Fahrbahn für Autos.

Mühldorf – Damit es für Radfahrer an der Innbrücke in Mühldorf sicherer wird, müssen Autofahrer auf einen Fahrstreifen verzichten: Im Rahmen eines einjährigen Versuchs bekommt die Brückenstraße hinter dem Altöttinger Tor einen Radweg. Damit fällt stadtauswärts ein Fahrstreifen für Autofahrer weg. Der Radweg mündet dann an der Ampel zur Berlinerstraße in den bestehenden Radweg über die Innbrücke.

Mit einem kurzen Radstreifen (rot) will die Stadt Radfahrern mehr Platz an der Kreuzung vor der Innbrücke verschaffen. Das geht allerdings auf Kosten der Autofahrer.

Kein weiteren Verbesserungen

Der kurze Radweg ist Ergebnis einer langen Diskussion im Mühldorfer Verkehrsausschuss zur Verbesserung der Situation von Radfahrern in der Altstadt im April 2021. Dr. Reinhard Wanka (UM) hatte damals für die Kreuzung an der Brückenstraße eine komplette Neuregelung beantragt. „Das ist einer der gefährlichsten Punkte für Radfahrer“, begründete Wanka seine Ansicht und bezog auch die Innbrücke in seine Überlegungen ein.

Radwege dort lehnte der Ausschuss aber ab, er fürchtete, dass der Autoverkehr zu stark eingeschränkt würde. Der Ausschuss einigte sich schließlich darauf, stadtauswärts künftig nur noch eine Fahrspur für Autos anzubieten. Auf dem gewonnenen Platz sollen Radfahrer sicherer unterwegs sein können.

Mit den Entscheidungen für die Brückenstraße verwarf der Ausschuss mit den Stimmen von CSU und UM auch andere Vorschläge, die vor allem von den Grünen kamen. So forderten deren Stadtratsmitglieder, die Straßen der Altstadt für Radfahrer grundsätzlich auch in Gegenrichtung freizugeben, was heute schon auf dem Stadtplatz und in der Ledererstraße gilt.

Der städtische Verkehrsplaner Alexander Süßmuth vom Gutachterbüro „Stadt, Land, Verkehr“ erklärte: „Es kann nicht jede Gasse für den Gegenverkehr durch Radfahrer geöffnet werden.“ Es müsse eine Breite von 3,50 Metern gewährleistet sein, um das zuzulassen, sagte er. Das sei aber nicht in allen Straßen gegeben.

Recht steht Wünschen entgegen

Fritz Waldinger, Leiter des Ordnungsamts, betonte, dass die Stadt viele Vorschläge befürworten würde, stünden nicht rechtliche Vorgaben dagegen.

Er sprach von einer grundsätzlichen Frage, die in den kommenden Jahren häufiger auf die Tagesordnung kommen werde: „Wie teilen wir den Verkehr zwischen den Verkehrsteilnehmern auf? Wenn wir die Aufgabe haben, die Situation für Radfahrer zu verbessern, geht das natürlich immer auf Kosten der anderen Verkehrsteilnehmer.“

Behinderung wegen Markierungsarbeiten

Die Markierungsarbeiten sollen jetzt beginnen, der Radfahrstreifen wird nach Angaben der Stadtverwaltung stadtauswärts durch eine gelbe Markierung und ein Piktogramm auf der Straße gekennzeichnet. Zusätzlich soll er durch beleuchtete Baken abgesichert werden. Die Stadt rechnet während der Markierungsarbeiten mit Behinderungen.

Die Maßnahme ist zunächst auf ein Jahr als Versuch begrenzt.

Kommentare