Förderbescheid ins Rathaus geflattert
Weihnachts-Geschenk für Neumarkt-St. Veit: Worüber sich die Stadt freuen darf!
Wenige Tage vor Heiligabend darf sich Neumarkt-St. Veit über ein Geschenk freuen: Die Stadt hat vom Bund die Zusage für einen Millionen-Zuschuss erhalten. Um wieviel Geld es genau geht und wofür die Fördersumme zur Verfügung steht.
Neumarkt-St. Veit – Der Neumarkt-St. Veiter Stadtrat hat in seiner Juli-Sitzung dieses Jahres beschlossen, dass der komplette Außenbereich, welcher bislang noch nicht durch ein früheres Förderverfahren mit Glasfaser bis ins Gebäude (FTTH) erschlossen wurde, ausgebaut werden soll. Die Verwaltung war damit beauftragt worden, eine Zuwendung aus der Bundesförderung „Gigabitrichtlinie 2.0“ zu beantragen.
Zuschusstopf vollkommen überzeichnet
Die Hoffnungen waren zwischenzeitlich etwas gedämpft worden, nachdem bekannt geworden war, dass die Anträge zum Ausbau die vom Bund für 2023 zur Verfügung gestellten Fördermittel in Höhe von drei Milliarden Euro weit überschritten wurden. Doch Neumarkt-St. Veit kann aufatmen: Ende November erhielt die Rottstadt den Zuwendungsbescheid über eine Förderung. Die Stadt kann demnach mit 5,1 Millionen Euro rechnen. Dies entspricht 60 Prozent der geschätzten Gesamtkosten von rund 8,5 Millionen Euro.
Im nächsten Schritt wird die Stadt Neumarkt-Sankt Veit eine europaweite Ausschreibung durchführen, bei der der Netzbetreiber, der das Glasfasernetz aufbauen und betreiben wird, ausgewählt wird. Mit dem Ausschreibungsergebnis werden die tatsächlichen Kosten ermittelt und sodann der zweite Teil der Förderung, die Kofinanzierung durch den Freistaat Bayern in Höhe von 30 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten beantragt, wie es dazu in einer Pressemitteilung von Bürgermeister Erwin Baumgartner heißt.
529 Adressen dürfen sich bald freuen
Sobald alle Förderungen bewilligt wurden, kann mit dem Netzbetreiber ein Vertrag zum Bau des Glasfasernetzes geschlossen werden. 529 Adressen aus dem gesamten Außenbereich werden dadurch mit Glasfaser erschlossen, informiert der Bürgermeister, der diesen Aufwand als Quantensprung in der Breitbandversorgung bezeichnet. Denn bei insgesamt 90 Prozent Zuschuss verblieben der Stadt Neumarkt-St. Veit am Ende lediglich 900.000 Euro.
Bis zu vier Jahre Umsetzungszeit
Wie Baumgartner zum Zeitplan verrät, dauert die Umsetzung vom Markterkundungsverfahren über den Förderantrag und die entsprechenden Genehmigungen bis hin zum Ausbau der benötigen Infrastruktur für den kompletten Außenbereich zwischen drei und vier Jahren. Die Rahmendaten sind für eine Gemeinde wie Neumarkt-St. Veit gigantisch: Bei Umsetzung der Maßnahme werden eine 61 Kilometer lange Trasse gebaut, rund 400 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 22 Netzverteiler neu aufgestellt.
„Erst vor wenigen Wochen hatte ich Gelegenheit im Deutschen Bundestag bei einem Besuch diesen Punkt vorzubringen. Und prompt bekommen wir den Zuschussbescheid“, freut sich Baumgartner. Es habe sich allerdings herausgestellt, dass zu diesem Zeitpunkt schon über den Antrag der Stadt positiv entschieden worden sei. „Aber trotzdem hat es sehr gutgetan, mal die Sorgen und Nöte einer kleinen Gemeinde vorzutragen“, so Baumgartner.
Knapp 80.000 Euro für die Wärmeplanung
Gleiches gilt auch für den Zuschussantrag, um einen Wärmeplan zu erstellen. Die Frist sei auch hier bereits abgelaufen, auch hier habe die Stadt Neumarkt bereits den Bescheid über eine 90-prozentige Zuschusszusage erhalten. Baumgartner spricht von ungefähr 80.000 Euro Gesamtkosten.
„Mein Dank gilt unseren Mitarbeitern in der Rathausverwaltung, die in diesen komplizierten Antragsverfahren immer noch den Durchblick haben und die Anträge zum Ziel gebracht haben“, so Baumgartner.