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Wer profitiert und was es kostet

Schnelles Internet: So will Neumarkt-St. Veit die letzten weißen Flecken beseitigen

Auch der Außenbereich von Neumarkt-St. Veit soll jetzt mit Glasfaserkabel ausgestattet werden
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Auch der Außenbereich von Neumarkt-St. Veit soll jetzt mit Glasfaserkabel ausgestattet werden (Symbolbild).

Die Stadt Neumarkt-St. Veit bessert in Sachen „Schnelles Internet“ nach. Die letzten weißen Flecken sollen bald verschwinden: Wer profitiert, was zu machen ist und was es kostet.

Neumarkt-St. Veit – „Neumarkt-Sankt Veit wird mit dieser Maßnahme komplett mit Glasfaser versorgt sein“, verkündete Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG) erfreut. Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Stadtrat bereits beschlossen, dass im Stadtgebiet alle Bürger im eigenwirtschaftlichen Ausbau mit einem Glasfasernetz versorgt werden, und eine entsprechende Absichtserklärung mit der Telekom getroffen. Jetzt hatte der Stadtrat in der jüngsten Sitzung zu entscheiden, ob und wie auch der Außenbereich versorgt werden soll.

Neue Fördermittel für schnelles Internet

Nachdem im Oktober 2022 die Bundesförderung zum Glasfaserausbau über die Gigabit-Richtlinie unerwartet eingestellt wurde, ist Ende März dieses Jahres die Gigabit-Richtlinie 2.0 aufgelegt worden. Paul Roither vom Ingenieurbüro Corwese, das Neumarkt-St. Veit in Sachen „Schnelles Internet“ berät, stellte den Stadtratsmitgliedern die aktuelle Förderrichtlinie und eine Schätzung zu den Kosten vor. Zehn Prozent der Kosten hätte, laut Roither, die Stadt Neumarkt-St. Veit selbst zu tragen.

Die Präsentation zeigt auf einer Karte die förderfähigen Adressen im Außenbereich von Neumarkt-St. Veit.

„Wir sprechen aktuell von rund 540 förderfähigen Adressen, die kein Netz oder keine ausreichende Netzleistung haben. Das heißt, dass alle Adressen förderfähig sind, bei denen das vorhandene Netz eine Datenrate von weniger als 200 Mbit/s symmetrisch oder 500 Mbit/s im Download zuverlässig zur Verfügung stellt“, so Paul Roither in seinen Ausführungen. Nach den ersten groben Kostenschätzungen sei mit einer wirtschaftlichen Deckungslücke von rund acht bis 9,5 Millionen Euro zu rechnen.

Glasfaserkabel kommt bis ins Haus

Das bedeutet, bei einem kompletten Ausbau mit Glasfaser hat die Stadt nach der aktuellen Kostenschätzung einen Eigenanteil von rund 800.000 bis 950.000 Euro zu tragen. „Ist diese Summe im Haushalt hinterlegt“, wollte Ludwig Spirkl (SPD) wissen, der sich Sorgen um die Ausgaben der Stadt machte. Bürgermeister Erwin Baumgartner konnte ihn beruhigen und meinte: „Sollten wir mit diesem Ausbau beginnen, so werden wir natürlich rechtzeitig die Mittel im Haushalt berücksichtigen.“

„Werden die Anschlüsse nur bis zur Grundstücksgrenze oder bis ins Haus verlegt“, fragte Dr. Klaus Windhager nach und Thomas Döring (Bündnis 90/Die Grünen) wollte noch ergänzend wissen, ob „weitere Kosten für die Eigentümer hinzukommen würden“. „Es kommen nur Kosten für einen entsprechenden Vertrag für einen Glasfaseranschluss auf die Eigentümer zu, sofern sie einen wollen und der Ausbau ist bis ins Haus“, informierten Erwin Baumgartner und Paul Roither.

„Werden oder sind die entsprechenden Anträge schon gestellt, damit wir in der Förderung berücksichtigt werden und diese nicht zu spät beantragen?“, wollte Rosina Maria von Roennebeck (CSU) wissen. „Die Anträge werden entsprechend gestellt und können frühstens nach dem neuen kombinierten Markterkundungsverfahren Bund/Land, welches bereits läuft, eingereicht werden. Sie müssen bis spätestens 15. Oktober 2023 gestellt sein“, erklärte Roither.

400 Kilometer Glasfaserkabel werden verlegt

Die Umsetzung vom Markterkundungsverfahren über den Förderantrag und die entsprechenden Genehmigungen bis hin zum Ausbau der benötigen Infrastruktur für den kompletten Außenbereich dauert zwischen drei und vier Jahren. Dabei müssen eine 61 Kilometer lange Trasse gebaut, rund 400 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 22 Netzverteiler aufgestellt werden.

Am Ende sprach sich der Stadtrat einstimmig dafür aus, dass alle förderfähigen Adressen, die sich durch das Markterkundungsverfahren zur Gigabit-Richtlinie 2.0 ergeben, mit Glasfaser ausgebaut werden, sofern dazu Zuschüsse durch die Bundesförderung „GiBitR 2.0“ abgegriffen werden können.

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