Starkbierfest der Musikkapelle
Der Stadtplatz war ein gefundenes Fressen für die Neumarkter Blasmusik-Kabarettisten
Polka, Walzer, Märsche und zwischendrin immer wieder ein kräftiger Schluck aus dem Bierglas. Dass einige Musiker beim Starkbierfest in Hofthambach regelmäßig Hochprozentiges serviert wurde, hatte einen ganz speziellen Grund.
Neumarkt-St. Veit - Der Saal im Landgasthaus war gut gefüllt, als die Stadtkapelle mit einem Marsch den Samstagabend eröffnete. Als dann die Allrounderin Gerda Weigand für den erkrankten Bruder und Vorstand Alfons die Begrüßung übernahm, wurde klar: Die anwesenden Gäste waren Freunde, befreunde Vereine und Musikerfreunde, die sich von der Stimmung gleich mitnehmen ließen und den ganzen Abend ihre Freude hatten.
Viele junge Leute unter den Feiernden
So richtig bairisch ging es zu bei den rund 20 Musikern unter ihrem Dirigenten Stefan Weindl zu, und auch zum Ratschen blieb auch noch genug Zeit. Erfreulich war, dass im Publikum viele junge Leute waren, die an dieser Art zu feiern durchaus Gefallen finden.
Auch der Musiknachwuchs kann derblecken
Ein unbedingter Höhepunkt war der erwartete Auftritt der vereinseigenen Kabarett-Truppe. Doch vor den alten Hasen zeigten drei junge Frauen aus dem Musikernachwuchs, dass auch sie dichten und gesanglich Unterhaltsames vortragen können. Sie ernteten viel Beifall und Lacher für ihren Vergleich von „Köchinnen“ mit den „Gießerinnen“, die erst am Friedhof trauern und gießen, dann aber als lustige Witwen fröhliche Urständ feiern.
Dreistimmiges Herziehen über die Prominenz
Ausgezeichnet erklangen wieder die Lieder von Georg, Stefan und Gerda über den Stadtplatz, den Stadtrat und einige Promis. Eine knappe Stunde zogen sie vom Leder, wobei sie musikalisch und textlich, meist natürlich gekonnt dreistimmig vom Leder zogen, ohne jemanden dabei zu verletzen.
„Macht hoch die Tür“ für den Stadtplatz
Die besten Sprüche des Kabaretts: Künstlerisch wertvoll besang das Trio den Stadtplatz, dichtete kreativ zur Melodie: „Macht hoch die Tür“. Zum Beispiel über den Gehsteig an der Stadtapotheke, den die Musiker in der Fahrbahnmitte wähnten. Und mit Blick auf die Parkplatzmarkierungen urteilten sie: „Gelobet sei der Rat, der das beschlossen hat.“
Johannesplatz zum Schlittenberg erkoren
Ihre Ansichten zur Stadtplatzneugestaltung formulierten sie kompromisslos: „Der Stadtplatz, der moi wirklich sche war, wirkt auf amoi so groß und seelenlos!“ In Gstanzln besangen sie das Gefälle am Johannesplatz: „Des werd der neie Schlittenberg, konnst mit‘m Schlitten glei in d‘Arztpraxis einifohrn“.
Immer wieder eine Runde für die Kabarettisten
Immer wieder gingen ganze Runden auf die Bühne, die von „Betroffenen“ gespendet waren. Weit höher mit alkoholischen Prozenten angereichert als das Starkbier. Denn so auf den Arm genommen, fühlte man sich sogar geehrt.
