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Einweihung des Raiffeisen-Lagerhauses

Hubert Aiwanger in Neumarkt-St. Veit – mit einigen Seitenhieben gegen die Bundesregierung

Von links nach rechts: Bankvorstände Thomas Standar und Helmut Vilsmaier, Bürgermeister Erwin Baumgartner und Landrat Maximilian Heimerl beim Eintrag von Hubert Aiwanger in das Goldene Buch der Stadt Neumarkt-St. Veit.
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Von links nach rechts: Die Bankvorstände Thomas Standar und Helmut Vilsmaier, Bürgermeister Erwin Baumgartner und Landrat Maximilian Heimerl beim Eintrag von Hubert Aiwanger in das Goldene Buch der Stadt Neumarkt-St. Veit.

Ein gigantisches Projekt ist innerhalb von zwei Jahren bei Neumarkt-St. Veit umgesetzt worden. Am Wochenende weihte die Raiffeisenbank ihr neues Lagerhaus ein. Und das mit einem prominenten Redner: Bayerns Wirtschaftsminister ließ bei seiner Rede kein gutes Haar an der Bundesregierung.

Von: Manfred Buchberger

Neumarkt-St. Veit – Die Raiffeisenbank Neumarkt-St. Veit-Reischach mit Sitz in Reischach kann in diesem Jahr auf das 125. Jahr ihres Bestehens zurückblicken. Das schönste Geschenk zu diesem Jubiläum hat sich die Genossenschaftsbank selber gemacht – ein neues Lagerhaus. Am Sonntag ist der Neubau in Hundham am westlichen Ortseingang von Neumarkt St. Veit auf dem Areal nahe der Rott zwischen Lamprechten und Furth feierlich eingeweiht worden.

12.000 Tonnen Lagerkapazität

Nach rund zwei Jahren Bauzeit ist auf dem knapp zwei Hektar großen Grundstück ein Getreidegebäude mit einem 28 Meter hohen Turm und einer Lagerkapazität von insgesamt 12.000 Tonnen für zwei Getreideannahmen entstanden, das die gleichzeitige Annahme sowohl aus konventioneller Landwirtschaft wie auch von Bio-Betrieben und die entsprechende Aufbereitung mit einer jeweiligen Annahmeleistung von 150 Tonnen in der Stunde ermöglicht. Für einen reibungslosen Ablauf sorgen dabei zwei Fahrzeugwaagen. Im südlichen Gebäude wurden Dünge- und Futtermittelboxen für zirka 1.200 Quadratmeter, ein großes Palettenlager, Labor und Büroflächen errichtet.

Dazu ist ein Markt mit einer Verkaufsfläche von zirka 220 Quadratmeter für landwirtschaftliche Gebrauchsartikel wie auch für regionale Produkte entstanden. Durch das neue zwölf Millionen teure Lagerhaus wird ein Einzugsgebiet von rund 50 Kilometern abgedeckt. Bereits seit 20 Jahren bestehe in der Genossenschaft der Wunsch, ein solches Lagerhaus zu bauen, sagte Bank-Vorstandsvorsitzender Thomas Standar bei der Begrüßung einer großen Zahl an Ehrengästen aus Wirtschaft und Politik, von Partnern sowie der Bevölkerung im prall gefüllten Festzelt.

4.000 Besucher auf dem Raiffeisengelände

Geschätzt an die 4.000 Besucher werden sich im Zelt und auf dem Gelände im Verlauf des Sonntag beim Tag der offenen Tür aufgehalten haben. Mit dem neuen, modernen Standort, „einem Meilenstein in unserer Geschichte“, biete man den Kunden größere Annahmen und Möglichkeiten für ihre Betriebe, wodurch eine effiziente und vielseitige landwirtschaftliche Abwicklung gewährleistet sei.

Die Neugier war groß: Knapp 4.000 Besucher zählte man *am Sonntag auf dem Raiffeisengelände.

Dies unterstreiche nicht nur das starke Engagement der Genossenschaftsbank für nachhaltige Landwirtschaft, sondern spiegle auch die feste Entschlossenheit wider, den stetig steigenden Anforderungen und Erwartungen der Kunden gerecht zu werden und damit höchste Kundenzufriedenheit zu gewährleisten.

Bürgermeister lobt effektive Zusammenarbeit

In seinem Grußwort zeigte sich Neumarkt-St. Veits Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG) stolz, ein derartiges landwirtschaftliches Zentrum in der Stadt bekommen zu haben. Man habe in den Jahren rund um die Bebauung viele Steine aus dem Weg räumen müssen, was in toller Zusammenarbeit mit der Bank, dem Mühldorfer Landratsamt und der Regierung super gelungen sei. Mit seiner Gratulation zum Neubau wünschte er der Bank allzeit gute Geschäfte.

Auch Mühldorfs Landrat Maximilian Heimerl gratulierte zu einem „absolut beeindruckenden Gebäude“. Es sei ein sichtbares und gutes Zeichen, dass die Landwirtschaft im Landkreis und in der Region fest in der Gesellschaft verankert sei. Es sei erfreulich, dass es solche Investitionen gäbe, weil der Landkreis Mühldorf mit 80 Prozent der Fläche und zirka 1 900 landwirtschaftlichen Betrieben ein nach wie vor land- und forstwirtschaftlich geprägter Landkreis sei.

Ein Schritt zur Ernährungssicherheit im Land

Der Festredner, Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der sich nach einer rund 20-minütigen Ansprache im Goldenen Buch der Stadt Neumarkt-St. Veit verewigte, gratulierte der Bank zu deren Lagerhaus und dankte ihr für die „sinnvolle Investition“. Es sei „mit eigenen Lagern ein Schritt zur Ernährungssicherheit im Land“ und ein Auftrag an die Politik, weiterhin die heimische Landwirtschaft zu stärken.

Ließ auch in Neumarkt-St. Veit kein gutes Haar an der Bundesregierung: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.

Und wieder steht der Agrardiesel im Fokus

Die jüngsten Bauerndemonstrationen seien für ihn daher ein richtiges und wichtiges Zeichen gewesen. Im Verlauf seiner Ansprache setzte der Freien Wähler-Politiker und stellvertretende bayerische Ministerpräsident einige Seitenhiebe gegen die Bundesregierung, die „vieles kaputtmache“. So forderte er die generelle Steuerfreiheit für den Agrardiesel, zumal die Landwirte ohnehin viele Wettbewerbsnachteile gegenüber anderer Länder hätten.

Man müsse auch aufhören, mit ständigen Verschärfungen der Tierschutz- und Tierhaltungsverordnungen, sagte er. Die wahren Tierschützer seien unsere Bauern. Immer mehr Bauern fielen der grünen Ideologie zum Opfer, das führe dazu, dass man noch mehr auf Importe angewiesen sei. Die Ernährungssicherheit unseres Landes stehe auf dem Spiel. An der Landwirtschaft in Bayern hänge jeder siebte Arbeitsplatz über den vor- und nachgelagerten Bereich, vom Metzger und Bäcker über Handwerker- und Bauaufträgen aus der Landwirtschaft. „Wir müssen diese Bereiche stärken anstatt zu schwächen“, forderte er.

Verlässliche und bezahlbare Energieversorgung gefordert

Die Menschen brauchten auch eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung, hier sei in den vergangenen Jahren vieles in die falsche Richtung gelaufen. „Wir müssen das gesellschaftlich Bewährte und die Familien erhalten“, betonte er. Hier habe sich der Raiffeisengedanke der gemeinsamen Stärke bewährt, ohne deren Strukturen der Einzelne vielleicht nicht mehr überleben könnte. Man sei froh, solch stabile Strukturen noch in der Region zu haben, so der Festredner.

Gottes Segen für das neue Lagerhaus und seine Mitarbeiter erbat am Ende des offiziellen Teiles schließlich Neumarkt-St. Veits Stadtpfarrer Franz Eisenmann.

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