Biennale Bavaria International 2023
Zwischen Freude und Spannung: Mühldorfs Filmfestival-Veranstalter zieht Bilanz
Die Filmprojektoren sind verstummt, Konzertzelte leer, die Podien geschlossen, die Preise verteilt. Nun ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Die Zahlen der diesjährigen Biennale Bavaria International sind beeindruckend. Trotzdem blickt Veranstalter Günther Knoblauch mit Fragezeichen in die Zukunft.
Mühldorf – Mit rund 8000 Besuchern, 6500 davon bei den Kinofilmen, die restlichen 1500 bei den Rahmenveranstaltungen, zeigt sich der Vorsitzende des Vereins Internationales Festival des Neuen Heimatfilms, Günther Knoblauch, hochzufrieden. Kein Wunder, haben sich die Zahlen im Vergleich zum Premierenjahr 2021 mehr als verdreifacht. Im Corona-Jahr waren es noch 2500 Besucher gewesen – obwohl mit Haag neben Mühldorf, Altötting, Burghausen und Wasserburg noch eine fünfte Kommune mit ein paar Filmen mehr mit am Start war. 2023 konnten 43 Film-Highlights angeschaut werden.
Besucherzahlen mehr als dreimal so hoch
„Eigentlich sind die Zahlen noch viel beeindruckender“, meint Günther Knoblauch. In nur sechs Tagen wurden in den fünf Kinos, darunter auch kleineren, eineinhalb bis zwei Vorstellungen pro Abend für im Schnitt jeweils 100 Filmfans geboten. „Das soll erst einmal ein anderes Festival nachmachen“, ist sich Knoblauch sicher. Schon auch deshalb, weil sich nicht überall der Wettergott als Filmliebhaber gezeigt hat.
Wichtig sind für den Altbürgermeister aber auch die positiven Rückmeldungen der Kommunen, Sponsoren, der kooperierenden Firmen und Einrichtungen wie des Tourismusverbands. Aber auch der rund 25 ehrenamtlichen Helfer bis hin natürlich zu den einzelnen Kinobetreibern, die dankbar um das zusätzliche Angebot gewesen seien. Davon abgesehen wertet er die vermehrte Aufmerksamkeit auch mit einer in der Bevölkerung angekommenen Wertschätzung für Filme, die eben abseits des Mainstreams existieren.
Gut angenommen worden sei auch die „Weiterentwicklung“ des Festivals mit dem neuen Courage-Preis und der Rabatt-Dankeschön-Aktion für die Vereine. Natürlich müsse man bei der kommenden Veranstaltung „über ein paar Dinge nachdenken“, aber die Richtung stimme. Was ihm zu grübeln gibt? Nun, die hochkarätig besetzten Diskussionspodien hätten bessere Resonanz verdient, so Knoblauch.
Nach dem Festival ist vor dem Festival
Auch mit Blick auf die derzeit laufenden Abwicklungen zeigt sich der Organisator zurückhaltend: „Wir werden hoffentlich knapp mit dem Geld auskommen.“ Und ja, in den kommenden zwei Wochen gehen die Diskussionen um die finanzielle Ausstattung des hoffentlich kommenden Festivals in die nächste Runde. Besonders die Kommunen hat Knoblauch fest im Blick. Es soll nicht an den Finanzen scheitern oder dass der kommunale Haushalt nicht genehmigt würde. „Es ist heute am einfachsten, an der Kultur zu sparen.“
Für „Gewissheit, wie es weitergeht“ für das dreiköpfige Biennale-Team engagiere sich Günther Knoblauch jetzt ganz besonders. Daher sei das große Ziel, das Festival in feste finanzielle Strukturen einzubinden. Schließlich, so wird er nicht müde zu betonen: „Die Chance für die Tourismus-Region, die bald eine Filmregion werden könnte, sind riesig.“
