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Geheimnisse made in Mühldorf

Kipferl, Lebkuchen und Makronen – Manuela und Ramona machen Weihnachts-Plätzchen-Träume wahr

Manuela Halfen Ramona Pöppe
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Manuela Halfen (links) und Ramona Pöppe haben für das OVB ihre Backstuben geöffnet.

Zwei Frauen, über 60 Sorten Plätzchen. Manuela und Ramona wissen, wie Weihnachtsbäckerei geht. Das OVB durfte in ihre Backstuben schauen.

Mühldorf – Nur noch ein paar Tage bis Heiligabend und was gibt es Schöneres in der Vorweihnachtszeit, als sich ab und zu so richtig gute Plätzchen schmecken zu lassen – und sie zu backen. Weniger ehrgeizige „Guatl“-Bäckerinnen, wie die Schreiberin dieses Artikels, sind schon mit zwei selbstgebackenen Sorten aus ein- und demselben Teig hochzufrieden.

Plätzchen bis der Tisch sich biegt

Zauberclown Manuela Halfen und Ramona Pöppe, beide aus Mühldorf, sind da von ganz anderem Kaliber. Beide backen Weihnachtsplätzchen in so großer Menge und Vielfalt, dass sich der Küchentisch biegt. Dabei sehen ihre zuckersüßen Werke auch noch so perfekt aus, wie aus dem Lehrbuch der klugen Hausfrau.

Manuelas Küche ist ein Weihnachtswunderland. Kaum eine Stelle, die nicht weihnachtlich dekoriert ist. „Ich bin ein Weihnachtsfetischist“, gibt sie lachend zu. „Nach Weihnachten ist für mich vor Weihnachten, ich sammle das ganze Jahr über Geschenke und bin Heiligabend bestens gerüstet.“ Und sie backt eine ganze Woche lang Plätzchen, um dann den allergrößten Teil davon an Freunde, Bekannte, Nachbarn, Postboten, Müllabfuhr und andere zu verschenken.

Das eindrucksvolle Ergebnis von Manuelas „Back-Wahn“ 2023.

Lieber Käsebrot als Süßes

„Jeder liebt meine Plätzchen“, strahlt sie. „Ich esse aber lieber ein Käsebrot als etwas Süßes.“ Stolze 41 Sorten hat sie heuer gebacken. „Jedes Jahr kommt eine neue dazu, ich liege da in einem Wettstreit mit mir selbst.“ Alle müssen pünktlich zum 1. Advent fertig sein – und keiner darf vorher davon naschen, so hält sie es seit über 20 Jahren.

Eine Woche lang wird durchgebacken

„Mein Backablauf ist sehr strukturiert“, so viel Ernsthaftigkeit erwartet vielleicht nicht jeder von der bekannten Mühldorferin mit den pink gefärbten Haaren. „Am Montag habe ich die ersten sieben Teigsorten vorbereitet und über Nacht kühl gestellt. Dienstagfrüh hab ich den Teig aus dem Kühlschrank geholt, bin mit den Hunden raus, habe gefrühstückt und danach gings mit dem Backen los.“

Mann und Hunde verkrümeln sich

Ab diesem Zeitpunkt bleibt sie allein in der Küche zurück: „Ich arbeite wie am Fließband, da verkrümeln sich Mann und Hunde!“ Sie arbeitet sich von links nach rechts um das L ihrer Küche. Teig ausrollen, ausstechen oder formen, aufs Backblech legen, in den Ofen schieben, wieder rausnehmen, vom Blech holen und verzieren. So geht es reihum. „Ich mag den ganzen Aufwand, das Rumfummeln“, sagt sie. Und als wären die 41 Plätzchensorten nicht genug, hat sie auch noch 13 Sorten Pralinen gemacht.

„Back-Wahn“ kostet viel Zeit und Material

„Ich verschenke mit meinen Plätzchen die Zeit, die ich mir fürs Backen genommen habe“, ist ihre Philosophie. Ganz abgesehen von den Zutaten. „Für meinen Back-Wahn verbrauche ich mehrere Großpackungen Mehl, Unmengen Butter und um die 100 Eier“, zählt sie auf. Und vielleicht, wenn sie im nächsten Advent wieder in der richtigen Stimmung ist, backt sie 2024 sogar 42 Sorten.

Ramona Pöppe half schon als Kind fleißig beim Plätzchenbacken.

„Ich habe schon als Kind wahnsinnig gern mit meiner Mutter gebacken“, verrät Ramona Pöppe. Und damals wie heute läuft zum Backen immer die gleiche Musik: eine Weihnachts-CD der „Kelly Family“. Irgendwann griff sie in der Vorweihnachtszeit allein zu Rezepten und Backzutaten. „Ich hab damals 30 Sorten Plätzchen gebacken“, erzählt sie. „Das Backen versetzt mich auch heute noch in eine behütete Weihnachtszeit zurück.“

Ramonas Plätzchen – über sie freuen sich Freunde und Kollegen.

Kneten und Ausstechen entspannt

Wenn sie Teig knetet und Formen aussticht, kommt sie runter und entspannt. Was für andere eher Pflicht und Plackerei ist, bereitet ihr einfach riesige Freude: „Vor allem, weil ich alle verschenke und anderen damit eine Freude mache. Ich esse die Plätzchen selbst gar nicht, ich backe sie nur.“ Davon profitieren auch ihre Kollegen der Stiftung Ecksberg.

Neben dem Teig liegen Wurstbrote bereit

Los gehts immer am 1. November. Zuerst schmückt Ramona ihre Wohnung weihnachtlich, dann greift sie zu Mehl, Zucker, Butter und so weiter. „Ganz elementar wichtig ist, dass ich mir fünf Wurstbrote bereitlege“, gesteht sie lachend. „Bei dem ganzen süßen Zeug um mich rum, brauche ich dazwischen immer wieder einen Happen Deftiges.“

Jedes Kipferl wird abgewogen

Ramonas Plätzchen sehen aus wie gemalt. Sie arbeitet akribisch. „Den Teig für die Vanillekipferl wiege ich ab und teile ihn durch die gewünschte Stückzahl“, plaudert sie aus. „Dann wiege ich den Teig für jedes einzelne Kipferl, sie sollen ja alle gleich groß werden.“ Aber dieses Mal haben es ihr die Kipferl schwer gemacht: „Die Spitzen sind abgebrochen!“ Da war es auch bei Ramona mit der besinnlichen Stimmung vorübergehend vorbei. Die missratenen Kipferl wurden von ihr heftig beschimpft und das Ergebnis passte schließlich doch noch.

Am 1. Advent wird Silvester vorbereitet

Ende November hat sie meist schon 20 bis 25 Variationen fertig und schließt ihre Backstube am 1. Advent. Denn dann steht schon die nächste alljährliche Aufgabe an: „Am 1. Advent wird von mir immer der Sauerbraten für Silvester eingelegt.“

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