Warnschilder missachtet
„Mit Sicherheit ein Totalschaden“: Auto in überfluteter Bahn-Unterführung – so viel Glück hatte die Frau
Erneut ist ein Auto in einer überfluteten Bahnunterführung in Schwindegg liegen geblieben. Bis fast unters Dach lief es mit Wasser voll. Ist für die Gefahrenstelle künftig eine Entschärfung in Sicht? So viel Glück hatte die Fahrerin.
Schwindegg – Vor gut einem Monat ist ein Mercedes in der Unterführung in der Isenstraße in Schwindegg halb versunken. Nun ist erneut eine Autofahrerin in eine überflutete Bahnunterführung gefahren, diesmal in der Auenstraße. „Beide Unterführungen sind immer ein Problem, wenn es viel regnet oder die Wasserpegel der Flüsse hoch sind”, sagt Dennis Göschl, Kommandant der Feuerwehr Schwindegg.
Viel geregnet hat es am Wochenende, über 60 Liter pro Quadratmeter seien vom Himmel gekommen. Die Feuerwehr habe die Pegelstände stets beobachtet. „Aber sie sind nicht in einen gefährlichen Bereich gekommen”, betont Göschl. Darum musste die Feuerwehr auch nicht ausrücken – abgesehen vom Einsatz in der Auenstraße.
Auto in überfluteter Bahnunterführung in Schwindegg am 14. September




Autofahrerin konnte sich selbst befreien
Als die Feuerwehr dort ankam, hatte sich die Fahrerin bereits selbst aus dem Fahrzeug gerettet. Die Einsatzkräfte hätten dem Abschleppdienst dabei geholfen, ein Seil zu befestigen, um das Auto aus dem Wasser zu ziehen. So erzählt es Göschl, der beim Einsatz selbst nicht dabei war.
Die Autofahrerin hat sich nicht an die Beschilderung vor Ort gehalten. Dort weisen die Verkehrszeichen „Achtung Gefahrenstelle” mit Zusatzschild „Bei starkem Regen Überflutungsgefahr” darauf hin, die Unterführung nicht zu passieren. Außerdem hatte der Bauhof ein weiteres Schild aufgestellt, doch auch das missachtete die Fahrerin, wie Schwindeggs Bürgermeister Roland Kamhuber erzählt.
Wasserdruck ist gefährlich
Ihr Auto lief daraufhin bis fast unter das Dach voll mit Wasser. „Das ist mit Sicherheit ein Totalschaden”, sagt Kommandant Göschl. Auch für die Fahrerin selbst sei das gefährlich gewesen. „In Fällen wie diesen besteht immer die Gefahr, dass die Insassen ihr Fahrzeug aufgrund des Wasserdrucks nicht verlassen können.” Auch Bürgermeister Kamhuber spricht von großem Glück, dass die Betroffene unbeschadet davon gekommen ist.
Neue Bahnbrücken sollen Situation entschärfen
Langfristig soll die Gefahrenstelle im Zuge des zweigleisigen Bahnausbaus beseitigt werden. „Wir sind in Gesprächen und bringen die Gefahr durch Überflutungen in die Planungen ein, aber wann die Umsetzung erfolgt, kann ich nicht sagen“, erklärt Kamhuber. Die Unterführungen werden durch einen sogenannten Freispiegelkanal Richtung Augraben entwässert. Wenn es viel regnet, ist der Wasserablauf nicht mehr möglich und es staut sich in den Unterführungen. Bis neue Bahnbrücken mit Pumpstationen gebaut werden, müsse man mit dieser Situation leben.
„Ich appelliere dringend an die Bürger, gesperrte Straßen nicht zu befahren – das ist eine Gefahr für Leib und Leben“, betont Kamhuber. Warum trotzdem immer wieder Autofahrer in überflutete Unterführungen fahren? Da frage die Feuerwehr Schwindegg schon gar nicht mehr nach.